7. Sachsen-Anhaltischer Krebskongress in der Leopoldina

Aufgrund neuer und innovativer Forschungsmethoden entwickelt sich die Krebsforschung extrem schnell und ermöglicht neue Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten in einer bisher ungeahnten Fülle und Geschwindigkeit, verbunden mit einer erheblichen Steigerung der Überlebenschancen der betroffenen Patienten. Krebspatienten haben heute ein Anrecht auf eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung, in der sie möglichst rasch von den Fortschritten der Forschung profitieren und auf Basis der besten zur Verfügung stehenden Wissensquellen behandelt werden. Gleichzeitig müssen gesundheitliche Leistungen aber trotz knapper Finanzbudgets gerecht verteilt werden. Das gelingt nur mit gezielter Forschung – in der Klinik, an der Schnittstelle vom Labor zum Krankenbett und in der Patientenversorgung.

Der kommende 7. Sachsen-Anhaltische Krebskongress präsentiert nicht nur die neuesten Ergebnisse der Krebsforschung, sondern behandelt auch ein breites Spektrum gesundheitspolitischer Aspekte der Onkologie.

Der Vorstand der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft (SAKG) hat den Krebskongress 2017 dem Thema „Krebs in Sachsen-Anhalt – eine Herausforderung für alle“ gewidmet. Es ist gelungen, anerkannte Referenten aus Sachsen-Anhalt zu gewinnen, die am 10. und 11. März 2017 den entsprechenden Stand der Wissenschaft bei wichtigen Entitäten sowie aus Reha- und Sozialmedizin, der Pflege und der Psychoonkologie präsentieren werden.

Der Kongress verbindet ebenso die Säulen der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft aus Prävention, psychosozialer Krebsberatung sowie der Selbsthilfe als auch den Anspruch auf Aus- und Weiterbildung sowie Vernetzung aller in der Onkologie tätigen.

Patientennachmittag

Im Sinne des Nationalen Krebsplanes findet dazu am zweiten Kongresstag ein partizipativer Nachmittag für Patientinnen und Patienten, Angehörige, aber auch für die nicht betroffene Bevölkerung zur Information und Aufklärung statt, um über Aktuelles in der Krebsmedizin zu informieren. Denn da zugleich die Lebenserwartung der Krebspatienten wächst, wird für fast jede Familie der Krebs ein wichtiges und persönliches Thema sein – ähnlich wie heute das Thema „Pflege im Alter“.

Bei der Entscheidung über die richtige Therapie geht es heute nicht nur um die medizinische, sondern auch um die persönliche Situation der Betroffenen. Gebunden werden Fach- und Patientenkongress durch eine gesundheitspolitische Diskussion der Partner in Gesundheitswesen zu einem Thema unserer Zeit mit dem Titel: Neue Krebs-Therapien für viel Geld – können wir uns das überhaupt leisten? Dargestellt werden die große Bedeutung von Innovationen für den medizinischen Fortschritt sowie die dafür notwendigen Investitionen in Forschung und Entwicklung. Außerdem wird erörtert, wie sie den wissenschaftlichen Fortschritt verstehen, der von universitären Institutionen und Kliniken sowie von den forschenden Pharmaunternehmen geleistet wird. Auf dieser Grundlage wird der Frage nachgegangen, ob die Krebstherapie mit den Innovationen zukünftig finanzierbar bleibt.

Der Patientenkongress des 7. Sachsen-Anhaltischen Krebskongresses ist in der Region das größte Forum für Betroffene und Angehörige zum diesem Thema. Betroffene haben die Möglichkeit, Informationen zu den neuesten Behandlungsmethoden bei Krebserkrankungen, wie Brustkrebs, Lungenkrebs, Darmkrebs und bei urologischen Tumoren direkt aus erster Hand, von erfahrenen Experten zu hören. Themen wie Nebenwirkungen der Therapie kommen ebenfalls zur Sprache. Der Kongress bietet außerdem eine ideale Plattform zum Austausch mit anderen Betroffenen und Vertretern der Selbsthilfe.

Die SAKG möchte Betroffene, Angehörige und Interessierte einladen, die Möglichkeiten des Krebskongresses zu nutzen, insbesondere die Gelegenheit, am 11. März 2017 spezielle Krebsexperten zu treffen und Fragen zu stellen.

Patientenforen und Gesundheitspolitische Podiumsdiskussion im Rahmen des 7. Sachsen-Anhaltischen Krebskongresses 2017, Samstag, 11. März 2017, ab 13 Uhr,
in der Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften, Halle (Saale), Jägerberg 1
Eintritt frei!

13:00 – 14:00 Uhr / Festsaal
Gesundheitspolitische Podiumsdiskussion
„Neue Krebs-Therapien für viel Geld – können wir uns das überhaupt leisten?“
Moderation: Prof. Hans-Joachim Schmoll
im Podium:
MdB Dr. Petra Sitte (die LINKE), Dr. Martin Granser (Roche Pharma AG), Simone Pareigis (Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (S.)
und Prof. Dr. med. Wolfgang Schütte (Krankenhaus Martha Maria Halle Dölau gGmbH)

14:15 – 15:15 Uhr / Festsaal
Plenum
Moderation: Dr. med. Tilmann Lantzsch, Halle (Saale)

Neue Therapien am Beispiel der Bronchialtumoren
Prof. Dr. med. Wolfgang Schütte, Halle (Saale)

Lebensqualität bei Krebs
Dr. rer. medic. Michael Köhler, Magdeburg

Onkologische Rehabilitation
Dipl.-Med. Ursula Haak, Bad Suderode

Forum A
15:30 – 16:45 Uhr / Festsaal
Gynäkologische Krebserkrankungen
Moderation: Dr. med. Tilmann Lantzsch und Prof. Dr. med. Christoph Thomssen, Halle (Saale)

Neue Therapieansätze beim Mammakarzinom
Dr. med. Susanne Steer, Halle (Saale)

Einfluss der Erstbehandlung auf Lebensqualität bei gynäkologischen Tumoren
Heidi-Pia Schmidt, Halle (Saale)

Forum B
15:30 – 16:45 Uhr / Vortragssaal
Urologische Krebserkrankungen

Moderation: Prof. Dr. med. Florian Seseke und Prof. Dr. med. Paolo Fornara, Halle (Saale)

Blasenentleerungsstörungen nach Tumoroperationen: Was tun?
Dr. med. Sandra Mühlstädt, Halle (Saale)

Neue immunmodulatorische Therapieansätze bei urologischen Tumoren
Prof. Dr. med. Florian Seseke, Halle (Saale)

Forum C
15:30 – 16:45 Uhr / Seminarraum 3
Krebserkrankungen des Verdauungstraktes
Moderation: Dr. med. Walter Asperger und Dr. med. Uwe Rose, Halle (Saale)

Bauchwandbrüche – chirurgisches Vorgehen
Dr. med. Adrien Kiehle, Halle (Saale)

Risiko einer Tumoroperation beim betagten Patienten
Dr. med. Walter Asperger, Halle (Saale)