Arbeitslosenzahlen in Halle im Januar deutlich gestiegen
In Sachsen-Anhalt waren im Januar 112.620 offiziel arbeitslos, gegenüber Dezember ist dies ein deutlicher Anstieg um 9.544. Verglichen mit Januar 2016 sind aber 14.422 Personen arbeitslos gemeldet. Die Quote stieg auf 9,8 Prozent.
Halle liegt mit einer Quote vom 10,6 Prozent weiter über dem Landesdurchschnitt. Hier waren im Januar 12.273 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 750 mehr als im Dezember und 1.172 weniger als vor einem Jahr.
Allerdings gelten 153.387 Personen in Sachsen-Anhalt als „unterbeschäftigt“. Diese Zahl ist höher als die Arbeitslosenzahl, weil hier auch Personen einberechnet sind, die beispielsweise in Maßnahmen der Arbeitsagentur untergebracht sind. Dies ist ein Anstieg gegenüber Dezember um 7.852 Personen, allerdings 8.189 weniger als im Januar 2016. Maßnahmen sind beispielsweise Aktivierung und berufliche Eingliederung 7.488, Sonderregelung für Ältere (§ 53a SGB II) 9.899, Berufliche Weiterbildung inkl. Förd. behindert. Menschen 6.182, Arbeitsgelegenheiten 6.578, Fremdförderung 5.749, Förderung von Arbeitsverhältnissen 128, Beschäftigungszuschuss 72, Bundesprogramm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ 1.086, kurzfristige Arbeitsunfähigkeit 2.736, Gründungszuschuss 691 sowie Einstiegsgeld – Variante: Selbständigkeit 158.
Derzeit gibt es in Sachsen-Anhalt 142.056 Bedarfsgemeinschaften (Hartz IV), 399 mehr als vor einem Monat, allerdings auch 5.292 als vor einem Jahr. In ihnen leben 179.912 Personen, darunter 57.888 nichterwerbsfähige Leistungsberechtigte, also vorrangig Kinder.
„Steigende Arbeitslosigkeit, wenige Neueinstellungen und Stellenmeldungen sind typisch im Januar. In keinem anderen Monat werden mehr Menschen arbeitslos. Auslaufende Befristungen zum Jahresende, Entlassungen in den Außenberufen und das Ende des Weihnachtsgeschäfts im Handel führen zu einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit. Dieser saisontypische Anstieg darf nicht überbewertet werden. Der Arbeitsmarkt ist stabil“, sagte Kay Senius, Chef der Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt.
Im Januar wurden 12.600 Menschen aus Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt entlassen und meldeten sich arbeitslos, 5.100 mehr als im Vormonat. Im selben Zeitraum nahmen 4.100 Frauen und Männer aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung auf, das waren 300 weniger als im Dezember.
Die Zahl der Stellenmeldungen ist im Januar im Vergleich zum Vormonat gesunken. Unternehmen meldeten den Arbeitsagenturen 3.600 neue Stellen. Die Arbeitsagenturen und Jobcenter in Sachsen-Anhalt haben aktuell 16.200 Stellen im Bestand, 1.300 mehr als vor einem Jahr. Im Monatsvergleich gab es in keiner Branche einen Stellenzuwachs bei neu gemeldeten Angeboten. Besonders hoch ist der Stellenbestand in den Branchen Metall, Verkehr, Logistik, Büro- und Gesundheitsberufen.
Kritisch ist die Gegenüberstellung der Zahlen von Halle zum Bundesdurchschnitt.
Halle 1,0% mehr als im Vorjahresmonat
Bundesdurchschnitt 0,4% mehr als im Vorjahresmonat
Die Wirtschaft in der Region ist noch deutlich anfälliger.