200. Todestag von Napoleon: auch in Halle hat er seine Spuren hinterlassen und die Uni geschlossen
Heute vor 200 Jahren starb Napoleon Bonaparte. Der französische Kaiser hat auch in Halle (Saale) seine Spuren hinterlassen. 1806 war er mit 14.000 Mann auf Halle zugerückt, auf der anderen Seite der Saale standen ihm 11.000 preußische Soldaten gegenüber.
Für Halle brachten die Tage zwischen dem 17. und 20.10.1806 einen radikalen Einschnitt. Gebrochen wurde der Glauben an die Unbesiegbarkeit der preußischen Truppen. Mit der Schließung der Universität verloren die Hallenser eine wichtige Einnahmequelle und mit der Zerstörung des “Giebichensteiner Dichterparadies” auch eine Sehenswürdigkeit. Erst unter dem Drängen von August Hermann Niemeyer hat Napoleons Bruder Jerome Bonaparte die Universität 1807/08 erneut eröffnet.
Am 19. Oktober 1806 war es soweit, die Saalestadt erobert und Napoleon ritt in Halle ein – von einer schweigenden halleschen Bevölkerung „empfangen“. Im “Riesenhaus” am Großen Berlin stieg der Imperator ab. Heute ist das dem Bauunternehmen Papenburg gehörende Haus in keinem guten Zustand, Gerüste schützen vor herabfallenden Teilen. Seit Jahren wird schon eine Sanierung versprochen.
Mit der halleschen Kanonade endete die Herrschaft Napoleons im Jahr 1813, noch vor der Völkerschlacht von Leipzig. „Die Franzosen griffen den General von Kleist mit 8000 Mann und 24 Kanonen an, wurden aber zurückgeschlagen, wobei jedoch die Vorstädte von Halle etwas gelitten haben“ – so nüchtern hat ein Tagebucheintrag die Ereignisse der „Halleschen Kanonade“ vom 28. April 1813 beschrieben.
Papenburg, dem es ein Leichtes wäre das Riesenhaus zu retten, läßt es verfallen. Warum wohl? Und Lügenbernd wird nichts machen. Vielleicht sollte sein Nachfolger mal eine Prüfung veranlassen und Erhaltungsaktivitäten einfordern.
Auch sein Nachfolger wird sich nicht mit dem möglichen „Retter in der Not“ anlegen.
„Papenburg, dem es ein Leichtes wäre das Riesenhaus zu retten, läßt es verfallen. Warum wohl?“
Das ist tatsächlich eine interessante Frage.
Weil er Unternehmer ist und kein Förderverein mit gemeinnützigem Zweck ?
Wer ein geschichtsträchtiges, denkmalgeschütztes Gebäude kauft, geht damit auch eine gesellschaftliche Verpflichtung ein.
Dafür wird viel zu wenig erinnert, typisch Halle, dafür haben sie kein Geld
Ich habe gestern Karl Marx gefeiert.
Oh ja, das sieht man!