„Abtreiben ist Okay“: Kundgebung zum Safe Abortion Day in Halle
“Wer eine Schwangerschaft abbricht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft”, so steht es im Paragraph 218 des Strafgesetzbuches. Nach vorheriger Beratung ist eine Abtreibung nur dann nicht strafbar, wenn sie in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft geschieht. Rund 50 Menschen haben am Samstag zum internationalen “Safe Abortion Day” am Leipziger Turm in Halle (Saale) für straffreie Abtreibungen und eine Abschaffung von §218 demonstriert.
Die in Deutschland herrschende Gesetzgebung dazu sei “veraltet, diskriminierend und spricht der Person die Selbstbestimmung über den eigenen Körper ab”, sagte eine Rednerin der Grünen Jugend. Zusätzliche Gefahr bestehe durch das Erstarken rechter Kräfte, die die reproduktiven Rechte noch weiter einschränken wollen. Der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen sei ein fundamentales Menschenrecht. Ähnlich äußerte sich eine Rednerin der Jusos. Man sehe das Erstarken antifeministischer Kräfte mit Sorge. So habe Polen beispielsweise durch die vorherige rechtskonservative Regierung eines der strengsten Abtreibungsgesetze Europas. Die EU müsse das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche in ihre Grundrechtecharta aufnehmen.
Die gesetzliche Regelung müsse neu geschrieben werden, meinte eine Rednerin von “pro familia”, die Beratungsstellen für Abtreibungen betreibt. Auch habe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) neue Standards für Schwangerschaftsabbrüche verfasst. Diese sehen vor, diese nicht zu kriminalisieren. Zudem liege ein Bericht von 18 Experten einer Regierungskommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin vor, der eine legale Abtreibung innerhalb der ersten 12 Schwangerschaftswochen vorsieht. “Wie viele Anhaltspunkte braucht die Bundesregierung noch, um endlich eine Änderung der gesetzlichen Regelungen vorzunehmen”, fragte sie.
“Ungewollt Schwangere müssen sich einer Zwangsberatung unterziehen”, beklagte eine Rednerin von “Medical Students for Choice”, eine Gruppe von Medizinstudenten. Mit der Abschaffung des Paragraphen gehe es darum, “Menschen mit Uterus das Recht auf sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung zuzusprechen.” Wer einen Schwangerschaftsabbruch durchführen lassen will, müssen zunächst einmal Mediziner finden, die diese durchführen – in Halle gibt es drei davon. Kritisiert wurde von der Gruppe, dass Weiterbildungen nur fakultativ sind und sich medizinisches Personal weigern kann.
In Halle stehen Menschen, die einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung ziehen, vor enormen Herausforderungen, kritisiert die Gruppe Halle for Choice. So gebe es lediglich drei Möglichkeiten, um diesen medizinischen Eingriff vorzunehmen. Diese prekäre Versorgung führe dazu, dass viele Betroffene nicht die Unterstützung und Versorgung erhalten, die sie dringend benötigen. Die Situation werde zusätzlich durch den Druck von Abtreibungsgegnern verschärft. Diese hatten sich zum Beispiel durch finanzielle Unterstützung aus den USA das Recht erstritten, vor Abtreibungskliniken und -praxen zu beten.
Die Forderungen der Gruppen:
- Ausbau von Beratungs- und Versorgungsangeboten: Es muss mehr als drei Anlaufstellen für Schwangerschaftsabbrüche in Halle geben. Eine flächendeckende Versorgung ist notwendig.
- Abschaffung des § 218 StGB: Der Paragraph im Strafgesetz, der Schwangerschaftsabbrüche kriminalisiert, muss gestrichen werden.
- Gegen Stigmatisierung und Druck: Frauen dürfen nicht länger durch gesellschaftlichen Druck und politische Einflüsse, insbesondere durch die AfD und andere Abtreibungsgegner*innen, in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeschränkt werden.
Eine richtige Massenbewegung.
Ist die „letzte Generation“ auch mit von der Partie? Ich denke mal, da waren viele dabei, die auf „jeder Hochzeit tanzen“.
Was interessiert’s dich?
Wurden da wenigstens auch Kondome verteilt und über Verhütung aufgeklärt?
Warum warst du nicht dort?
Weil ich dich nicht sehen wollte Sagi.
Schon mal vom Papst empfangen worden?
Von mir? Oder von Kollege Richelieu?
Ich finde das ein schwieriges Thema, das man nicht mit Drei-Wort-Phrasen abhandeln kann. Die Parole „Abtreibung ist okay“ und das Argument der absoluten „Selbstbestimmung über den eigenen Körper“, bringt die egoistische Wegwerfmentalität der heutigen Zeit auf ein neues, ethisch fragwürdiges Niveau, welches ich persönlich nicht gutheißen kann. Sowas darf nicht als leichtfertige Angelegenheit abgetan werden.
Warum nicht?
Ethisch-moralische („woke“) Bedenken? Religiös-fundemantalistische ganz und gar?? 😲
Wenn ja, welche? (bitte nicht nur in drei Worten)
Die Gruppe Medical Students for Choice kritisiert, dass medizinisches Personal noch nicht dazu gezwungen wird, den hippokratischen Eid zu brechen.
Sollen die Frauen zu Engelmacherinnen gehen?
Wie wären die Gesetze, wenn Männer schwanger werden könnten? Am besten der Papst
Die Abschaffung von § 218 hätte ein praktisch ein sofortiges Verbot von Abtreibungen zur Folge. Im GG § 1 ist die Würde des Menschen unantastbar. Das schlägt sich im Strafrecht darin nieder, das das Töten von Menschen bestraft wird (Mord). § 218 regelt, das unter bestimmten Voraussetzungen, Abtreibung kein Mord ist. Aber blinde Aktivisten sehen nur das rote Tuch in der linken Hand, nicht den Degen in der rechten Hand des Matador. Warum man aber nur eine dumme Kuh sein will erschließt sich nicht immer.
Wann ist ein Mord ein Mord?
Welche ganz doll wichtige Voraussetzung gibt es da? (Tipp: steht in §212, „Wer einen … tötet“)
Deine Lügen verbreitest du zwar fleißig, aber wahr werden sie dadurch nicht.
§11 definiert zwar viele Begriffe, aber nicht, was ein Mensch ist.
Fragen Sie den Anwalt ihres Vertrauens. Thema: Vorsatz (es wird geplant); da Ärzte dafür Geld erhalten: Habgier. Wenn ich Arzt wäre, würde ich es nicht drauf ankommen lassen, wer weiß wie der Richter und der BGH das sieht. Ein Verfahren würde nach Abschaffung § 218 auf alle Fälle geben. 25 Jahre sind lang. Ob ich lüge? Das wissen Sie unter Garantie nicht.
– Vorsatz ist nicht Planung, Planung ist nicht Vorsatz
– Habgier ist ein Mordmerkmal, Habgier allein ist aber kein Mord
– wie der BGH das sieht, ist öffentlich zugängliches Wissen
– 25 Jahre sind gemessen an der Geschichte der Abtreibung sehr kurz, verschwindend
– du lügst bewusst, weißt nichts zum Thema, wahrscheinlich beides
Falls sie das interessiert, wahrscheinlich nicht,: Meine Bedenken bzw. Anmerkungen stammen nicht von mir. Sie stammen vom Verfasser des Standart Kommentars zum StGB. Der war lange Jahre Vorsitzender Richter am BGH. Aber was weiß der schon nach 40 Jahren Strafrecht. Da ich kein Jurist bin teile ich seine umfangreiche und stringente Argumentationen. Die Diskussion um diese habe ich verfolgt, auch dort ist er seinen Gegnern hoch überlegen.
Ich bin sehr wohl für das Recht auf Abtreibung. Aber da in ganz Europa ein Rechtsruck zu beobachten ist, könnte eine neue Diskussion zum 218 ein völlig ungewolltes Ergebnis bringen, siehe Polen. Manchmal muss der Spatz in der Hand genügen.
Nochmal zum Thema Lügen. Sie sollten ihre Unterstellungen lassen. Es ist immer erstaunlich wer sich Donald Trump zum Vorbild nimmt. Ende.
Herr Fischer?
Der hält sich, zumindest auf juristischer Ebene, also auch bei der Bearbeitung des Standard-Kommentars, hauptsächlich an das Gesetz. Eigene Meinung taucht da eher selten auf, schon gar nicht als Argumentation.
Zum Thema Vorsatz erwähnt er Planungen nur am Rande, jedenfalls nicht als Voraussetzung für vorsätzliches Handeln. Zum Thema Habgier schreibt er auch eine Menge, was alles deiner Wiedergabe widerspricht, und als Mord bezeichnet er einen Schwangerschaftsabbruch an keiner Stelle.
Also völlig falsch verstanden oder doch nur gelogen?
Warum demonstrieren eigentlich Männer für straffreie Abtreibungen? Die sollen bekanntlich bei dem Thema nicht mitreden oder gar mitentscheiden. Oder gilt das sorum dann wieder nicht?
Freiheit geht alle an, unabhängig vom Geschlecht.
Also Männer dürfen ja sagen, aber nicht nein. Linke Vorstellung von Freiheit.
Männer dürfen nein sagen.
Sollen Frauen wieder zu Engelmacherinnen gehen?
Wenn Männer schwanger werden könnten, sähe es etwas anders aus.