Auszeichnung für Himmelsscheiben-Fotograf: Hallescher Kunstpreis für Juraj Lipták
Der Fotograf und Szenograf Juraj Lipták wurde am gestrigen Donnerstag mit dem Halleschen Kunstpreis 2022 ausgezeichnet. Dieser wird seit 2008 jährlich für ein bedeutendes künstlerisches Werk als erster Ehrenpreis der Stadt Halle für bildende Kunst verliehen. Er wird vom Halleschen Kunstverein ausgelobt und von der Stadt Halle mitgetragen sowie von der Stiftung der Saalesparkasse und privaten Sponsoren großzügig unterstützt. Dem ehrenamtlich tätigen Kuratorium gehören Vertreter der Stadt Halle (Saale), des Halleschen Kunstvereins e.V. sowie Repräsentanten von Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft der Saalestadt an. Mit der Preisverleihung würdigte das Kuratorium einen international renommierten Künstler für seine außergewöhnliche und beispielgebende Inszenierungsästhetik.
Juraj Lipták ist durch seine besondere Objektinszenierung, insbesondere als Fotograf archäologischer Schätze, bekannt. Er hat dieses spezielle Genre der Sachfotografie wesentlich beeinflusst und eine eigene, originäre Bildsprache gefunden. Als Erster inszenierte Lipták kleine und große archäologische Fundgegenstände konsequent aus sich heraus strahlend und mit räumlicher Präsenz vor schwarzem Hintergrund. So gibt er selbst Fragmenten die Aura bedeutender Kunstwerke. Sein größter Erfolg ist sicherlich die Formulierung der Bildmarke der Himmelsscheibe von Nebra, die zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gehört. Hier beweist sich ein unmittelbarer Zusammenhang von bildkünstlerischer Inszenierung und fotografischer Präzision für den Erfolg der weltweiten Wahrnehmung eines solch bedeutenden Objekts.
»Mit seinen Fotografien und Inszenierungen hat Juraj Lipták das Erscheinungsbild vieler Ausstellungen der letzten Jahre am Landesmuseum für Vorgeschichte maßgeblich geprägt. Er hat damit einen hohen Anteil am Erfolg und der internationalen Ausstrahlung unseres Hauses. Die Auszeichnung erfüllt die Mitarbeiter des Landesmuseums und mich mit Stolz und Freude«, so Landesarchäologe Harald Meller. Die überregionale und modellhafte Wirkung des Oeuvres des Künstlers dokumentieren in den vergangenen zwei Jahrzehnten auch eine Vielzahl an prächtigen Büchern, Ausstellungskatalogen und nicht zuletzt die jährlich vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie herausgegebenen beliebten Jahreskalender.
Juraj Lipták (geboren 1948 in Teplice/Tschechien) studierte Fotografie an der Hochschule für angewandte Künste in Bratislava und an der Filmakademie in Prag. Bereits während des Studiums wurde er in der oppositionellen ›Gruppe 29‹ aktiv, was 1979 in der Flucht nach Deutschland mündete, wo er in Stuttgart, Köln und München lebte. In den letzten zwei Jahrzehnten bildete die Saalestadt Halle seinen Lebensmittelpunkt. Schon zu Beginn seiner Karriere erregte er überregionale Aufmerksamkeit durch seine Aufnahme in das fotografische Jahrbuch TIME LIFE.
Die Preisverleihung erfolgte am gestrigen Donnerstag im Rahmen einer festlichen Veranstaltung im Literaturhaus Halle. Es begrüßten Bürgermeister Egbert Geier für die Stadt Halle und das Mitglied des Kuratoriums Ulf Dräger für den Halleschen Kunstverein. Die Laudatio hielt Landesarchäologe Harald Meller.
Im Literaturhaus Halle präsentiert der Hallesche Kunstverein e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt Halle und dem Literaturhaus zugleich eine erste große Ausstellung des Preisträgers unter dem Titel ›Die Welt des Juraj Lipták. DAS GÜLTIGE BILD?‹. Sie wird vom 24.11.2022 bis zum 15.1.2023 gezeigt.
Öffnungszeiten Jeweils eine Stunde vor Beginn jeder Veranstaltung sowie Mo und Do 14-18 Uhr und So 13-18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
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