Autoarme Altstadt: Kommunalaufsicht soll prüfen, was noch möglich ist

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64 Antworten

  1. Nur mal so ein Gedanke sagt:

    Demnächst folgt ein Bürgerentscheid für die ersatzlose Abschaffung aller Steuern.

  2. Emil sagt:

    Sinnlos. Ein Großteil der Bürger hat gezeigt, dass sie den katastrophalen Status Quo erhalten wollen. Die Stadt- und Verkehrsplaner sollten sich lieber eine andere Stadt mit aufgeschlosseneren Bürgern suchen, um dort ihre Ideen zu verwirklichen.
    Wer weiterhin 30-50 Jahre der Außenwelt hinterherhinken möchte, der kann ja in Halle bleiben. Denn hier wird jetzt jedes Mal ein Bürgerbegehren gestartet werden, sobald ein wenig der allgemeine Autofahrer betroffen sein wird. In meinen Augen ist das vergebene Mühe.
    Wenn dann in ein paar Jahren sich dann doch mal ein Konzept zur autoarmen Altstadt durchsetzen wird, dann wird es eine sehr abgespeckte Version des jetzigen Konzepts sein und damit nicht ausreichend, um zukunftsfähig zu sein.

    • Hans G. sagt:

      Die Bürger haben sich für die Zukunft entschieden, der MIV wird nicht abnehmen. Dafür brauch es die entsprechende Infrastruktur. Halle ist eine Pendlerstadt und keine Hipster Metropole. Solche alternativen Konzepte mögen anderswo nötig sein, hier kann man in der Stadtplanung noch reagieren.

    • Sachverstand sagt:

      Na, na, wer wird denn hier solche fachlich fundierten demokratischen Entscheidungen einer Mehrheit von Fachleuten in Frage stellen? Es dürfte doch nun auch dem Letzten nach über 30 Jahren BRD-Erweiterung klar sein, dass dieses Land nicht nur über 80 Mio. Bundestrainer sondern in gleicher Anzahl Virologen, Klimaforscher, Verkehrsplaner,… verfügt. Das zeichnet doch die Demokratie aus, dass der „Souverän“ in seiner göttlichen Allwissenheit selbst sinnloseste Dinge einfordern kann wenn es nur der Masse gefällt und nicht zu ihrer eigenen Meinung stehende Entscheidungsträger diesen Zirkus noch mitmachen. Da seien Sie ruhig mal ein wenig Stolz drauf, @Emil.

  3. Hans G. sagt:

    Wie nun? Prüfen wie man am besten den Bürgerentscheid und das klare Votum ignoriert oder Bürger einbeziehen? Eine klare Mehrheit ist gegen autoarme Altstadt und beim ausdehnen dieser Gängelei auf die gesamte Stadt wird die Mehrheit nur größer. Der Stadtrat und der Planungsausschuss hat doch mit fast 2/3 der Stimmen einen klaren Auftrag bekommen. Diese Gängelei beenden und für bessere Verhältnisse für Autofahrer zu sorgen. Also Anfrage sparen und an die Arbeit, 30 Jahre fehlerhafte Politik zu Ungunsten der KFZ müssen zurück gedreht werden. Im Paulusviertel fehlen tausende freie Stellplätze. Man hat ja 30 Jahre fleißig Stellplatzablösen kassiert.

    • Hallenser sagt:

      Du hast den Sinn des Bürgerentscheids nicht verstanden. Es ging nicht um die Entscheidung „autoarme Altstadt ja oder nein“. Das mag daran gelegen haben, dass dir Christoph und seine Kumpels nicht die ganze Wahrheit gesagt haben, zumindest nicht unmissverständlich. Aber das liegt auch an deiner steten Weigerung, dich mit der Sache zu beschäftigen. Daran solltest du arbeiten, dann hast du gleich viel weniger Fragen. Auch die Sache mit der Stellplatzablöse hast du nach 30 Jahren immer noch nicht verstanden…

    • 10010110 sagt:

      Was schreibst du hier eigentlich für einen Blödsinn zusammen? Die Stellplatzablöse zu zahlen oder nicht zu zahlen, ist eine freie Entscheidung der Bauherren, und sie ist quasi eine „Strafgebühr“ dafür, dass ein Bauherr keine Parkplätze auf dem eigenen Grundstück einrichten will. Aus dieser Gebühr geht keinerlei Verpflichtung durch die Stadt hervor, selbst für Parkplätze zu sorgen. Und überhaupt: von wieviel Stellplatzablösen reden wir hier eigentlich, die die Stadt „fleißig“ kassiert hat?

      Wenn die Stadt für mehr Parkhäuser etc. sorgen will, sollte sie das Parken am Straßenrand massiv einschränken, so dass es sich für private Investoren auch lohnt, eine solche Investition zu tätigen. Es kann ja wohl nicht sein, dass Autofahrer egoistisch auf ihre individuelle „Freiheit“ pochen, aber bei Parkplätzen soll auf einmal Sozialismus gelten und der Staat eingreifen?

      Und wenn der Bürgerentscheid eins gezeigt hat, dann, dass die Bewohner der Innenstadt (Altstadt und angrenzende Stadtviertel) mehrheitlich weniger Autoverkehr in ihrem Lebensraum haben wollen. Einzig die Stadtrandbewohner waren mit deutlicher Mehrheit für mehr Autoverkehr. Man muss die Interessen schon gewichten und abwägen was wichtiger ist: Bequemlichkeit für die einen gegen Sicherheit und Lebensqualität für die anderen.

    • Radfuchs sagt:

      Eine klare Mehrheit bei so einer schlichten Frage zu einem hingerotzten Konzept, das selbst bei Befürwortern einer gerechteren Verkehrspolitik auf massive Kritik stieß, sehe ich da nicht.

  4. Hallenser sagt:

    Der Bürger hat es klar abgelehnt, was soll da jetzt hintenrum wieder reingedrückt werden?

    • Hallenser sagt:

      Auch für dich: „Der Bürger“ hat nicht das Vorhaben „autoarme Altstadt“ abgelehnt, denn das stand gar nicht zur Abstimmung.

    • 10010110 sagt:

      Es führt einfach rein physikalisch und auch rechtlich kein Weg daran vorbei, den Autoverkehr in der Innenstadt zu reduzieren. Oder erkläre mir mal, wie du am Robert-Franz- und Moritzburgring regelkonforme Fahrradinfrastruktur schaffen willst, ohne Platz für Autos wegzunehmen? Da kann „der Bürger“ noch so oft ablehnen und sich auf den Rücken legen und mit den Beinen strampeln. Wo ein Körper ist, kann kein zweiter sein.

  5. Paul sagt:

    Wenn das LVA ins Spiel kommt, dann wird es kompliziert, wie man am Beispiel Gimmritzer Damm sieht. Da wird kaum bis gar nicht gearbeitet weil immer wieder irgendwer Einsprüche vorbrachte, was das LVA nicht abwenden konnte oder wollte.

  6. Radfuchs sagt:

    In einem Jahr. Da ist sie ja „endlich“, die lange Bank. Bis dahin kann die Stadtverwaltung weiterhin sämtliche Aufgaben vernachlässigen und aus falsch verstandener Bürgernähe und Wirtschaftsförderung das massenweise Zuparken von Fußwegen, Kreuzungen usw. dulden.

    • Hans G. sagt:

      Nach dem expliziten Willen von fast 2/3 der Bürger zu handeln ist sicher nicht verkehrt und keine falsch verstandene Bürgernähe, man hat bis jetzt offensichtlich zu sehr auf eine laute Minderheit gehört. Ansonsten ist Wirtschaftsförderung sehr wichtig, irgendwer muss die Träumereien der Ökos bezahlen, dieses kleine Detail verstehen Ökos ja nicht.

      • Achso sagt:

        Das massenweise Zuparken von Fußwegen, Kreuzungen usw. wurde meines Wissens im Bürgerentscheid nicht explizit gefordert und von den Initiatoren auch nicht als Wirtschaftsförderung bezeichnet. Da du es aber damit begründest, liegt die Vermutung nahe, dass du auch so ein Gehwegparker bist.
        Richtig wäre also zu schreiben: „Nach der expliziten Rücksichtslosigkeit von fast 2/3 der am Bürgerentscheid teilnehmenden Wähler zu handeln ist sicher nicht verkehrt.“

      • Hansilein sagt:

        Ach Hansi. Sei einfach ruhig. So ein hoher Blutdruck am Morgen ist nicht gut für deine Gesundheit.

      • Achso sagt:

        Korrektur: „impliziten Rücksichtslosigkeit“

      • 10010110 sagt:

        Du willst es einfach nicht verstehen, was? Schon die Tatsache, dass du die mehrheitlich gegen den Beschluss stimmenden Bewohner der Innenstadt allesamt als „Ökos“ bezeichnest, zeigt deine menschenfeindliche Geisteshaltung. Aber abgesehen davon, ist auf das Votum der Stadtrandbewohner – die sich mehrheitlich selbst für ihren Wohnort entschieden haben und nur zu einem ganz geringen Teil aufs Auto „angewiesen“ ist – nicht viel zu geben, wenn es um die aktive Einschränkung der Lebenssituation der Innenstadtbewohner geht. Deine zwei Drittel kannst du dir in den Arsch schieben. Kluge Stadtplaner und Entscheidungsträger werden die Ergebnisse genau zu interpretieren wissen und entsprechend kluge Entscheidungen im Sinne derer, die die größten Nachteile haben, treffen. Das wird dir wahrscheinlich nicht gefallen, aber den Fortschritt halten auch ein paar ewig gestrige nicht auf.

      • Radfuchs sagt:

        Andernorts hat 10010110 die Wahlergebnisse zum Bürgerentscheid detailliert aufgedröselt. Die „klare Mehrheit“ gibt es nur bei Stadtteilbewohnern, denen die hallesche Innenstadt offensichtlich am Arsch vorbeigeht.

  7. Buerger sagt:

    Rebenstorf hat wieder nichts verstanden. Der Bürgerwille hat sich am Sonntag klar gezeigt und allen linken Fraktionen vor Augen geführt, dass sie auch entgegen ihrer eigenen Wähler entschieden haben. Wenn er jetzt trotzdem weiter eine Stadt ins Mittelalter zurückschicken möchte soll er das bitte in westdeutschen Hipsterstädten machen und unser schönes Halle verschonen. Danke!

  8. junger Naiver sagt:

    Die Initiatoren haben zu kurz gedacht und jetzt steht die Stadt vor einem Dilemma:

    Unter Maßnahme 5 steht, dass mehr Fahrradbügel aufgestellt werden sollen. Ist es jetzt das Aufstellen von Fahrradbügeln illegal?

    In Maßnahme 7 soll eine neue Straße zwischen Waisenhausring und Großer Brauhausstraße gebaut werden, um den Neubau an letzterer besser anzubinden. Ist das jetzt verboten, obwohl diese Straße Teil des Bebauungsplans 180 ist?

    Auch in Maßnahme 7 sollen Einbahnstraßen rings um die Große Steinstraße eine Verbesserung für die Anlieger bringen. Das Definieren von Einbahnstraßen ist eigentlich übertragener Wirkungskreis, da kann die Stadtverwaltung schalten und walten, wie sie will. Ist sie jetzt an den Entscheid gebunden?

    • alter Naiver sagt:

      Das zeigt vor allem, welchen Bärendienst diejenigen, die dieses mangelhafte Konzept beschlossen haben, dem Vorhaben „autorarme Altstadt“ geleistet haben. Nicht Bernstiel & Co haben der Stadt geschadet, sondern die Stadtratsmitglieder, die dem Konzept völlig unkritisch zugestimmt haben großen Schaden verursacht und eine gute Sache verraten.

      • Antinaiver sagt:

        Konkrete Maßnahmen waren noch gar nicht beschlossen. Einfach mal in den Beschluss sehen. Der ist frei zugänglich.

        • alter Naiver sagt:

          Zitat Beschlussvorlage, Vorlagen-Nummer: VII/2020/01754:
          „Der Stadtrat beschließt die Konzeption für eine weitestgehend autofreie Altstadt.
          Die Verwaltung wird gebeten, die in der Sachdarstellung aufgeführten Maßnahmen im übertragenen Wirkungskreis schrittweise umzusetzen.

          Was ist daran nicht zu verstehen?

          • Antinaiver sagt:

            Keine Ahnung, vielleicht nicht immer das Wichtigste weglassen?

            „Für Maßnahmen im Zuständigkeitsbereich des Stadtrats wird die Verwaltung beauftragt, die zur Umsetzung notwendigen Planungen dem Stadtrat im Zuge der Umsetzung der Konzeption zur Beschlussfassung vorzulegen

            Der Stadtrat hat hinsichtlich der Umsetzung noch keine einzige Maßnahme beschlossen. Die diesbezüglichen Planungen lagen noch nicht mal vor.

            Das ist eigentlich ganz einfach zu verstehen. Es steht ja ausdrücklich so drin.

  9. Maik sagt:

    Es verstehen einige hier wohl nicht, dass auch ein Bürgerentscheid nicht zu einer Befreiung von rechtlichen Organpflichten führt. Da unser guter Hansi zeigt, dass er keine Ahnung vom Verwaltungsaufbau hat (ich empfehle ein Organigramm von LSA), wird es in der Tat schwer, einem solch einfachen Gemüt zu verklickern, dass auch der Stadtrat (immer noch ein Teil der Verwaltung, auch wenn viele das hier nicht verstehen) in ein Konzept von Handlungskompetenzen und Aufsichtspflichten übergeordneter Stellen eingebunden ist. Insofern handelt die Aufsichtsbehörde nicht nach Gusto, sondern ist derzeit sogar dazu verpflichtet zu prüfen, welche Bedeutung der Entscheid für die Realisierung des städtischen Konzepts hat.

  10. Pudu sagt:

    Ich könnte mir vorstellen, dass es bei der rechtlichen Klärung um Punkte geht, die zwar im Konzept zur autoarmen Altstadt aufgeführt sind, die aber vorher schon unabhängig von dem Konzept beschlossen worden sind. Wie z.B. die wegfallenden Parkplätze für den Schulhof am Schülershof oder die Parkplätze hinterm Ritterhaus, wo ein Investor die Fläche bebauen wollte. Hebt der Bürgerentscheid dann das Baurecht für den Investor auf oder nicht?
    Oder was ist mit dem zusätzlichen Parkhaus an der Oper, das im Konzept ebenfalls aufgeführt ist? Haben jetzt 2/3 der Bürger gegen das Parkhaus gestimmt und damit ist das Parkhaus gestorben?

  11. DrahleHallenser sagt:

    Ich nehm’s mal vornweg : ich bin FÜR eine autofreie/autoarme Innenstadt und kenn einige Beispiele, dass es gut funktioniert. Ich bin aber auch für gelebte Demokratie. Wenn ein Bürgerentscheid gegen das Konzept spricht, heißt das nicht, dass wir Hallenser reaktionär sind, sondern dass es die Stadtplaner nicht geschafft haben, ein überzeugendes Konzept zu offerieren…die „individuelle“ Beweglichkeit muss auch ohne KFZ möglich sein, sonst bleibt der Widerstand dagegen…

  12. Oliver Nannen sagt:

    Die Ablehnung des – diesem Stadtrat würdigen – Sinnloskonzeptes am Bürger vorbei, ist auch eine Absage an linksgrüne Wunschvorstellungen. Diese hört man tagein, tagaus auch auf sämtlichen Medienkanälen. Es ist halt Zeitgeist und hipp. Man kann sich als gebildet und moralisch darstellen, auch wenn das meiste einfach nur Blödsinn ist.

    Eine Großstadt braucht sinnvoll geleiteten Autoverkehr und keine Gängelei.

    • Leser sagt:

      „Eine Großstadt braucht sinnvoll geleiteten Autoverkehr und keine Gängelei.“

      Ist doch typisch für die heutige Zeit, überall undurchdachte Konzepte, sinnbefreite Vorschriften und nachlässige Ausführung. 30 Jahre bundesdeutsches Unbildungssystem beginnt längst auch im Osten zu wirken.

  13. Anwohnerin sagt:

    Und falls mal jemand fragen sollte warum wir Anwohner der Innenstadt den Beschluss u.a. furchtbar fanden und auf Aufhebung hofften: ich verweise auf den Punkt 12 des Beschlusses, der mich – als Pendler mit zwingend benötigtem Auto und seit 19Jahren in der Innenstadt wohnhaft- fast zum Umzug nötigen sollte: „Zwingend auf das Auto angewiesene Bewohner und Gewerbe müssen
    Carsharing nutzen oder auf andere Objekte in der Altstadt bzw. in der Stadt ausweichen.“

    Und ja, daher bin ich heilfroh, dass das nochmal hoffentlich überarbeitet wird!

    • Peter sagt:

      1. Als Innenstadtbewohner bist du nicht Altstadtbewohner.
      2. Dir soll nicht deine allgemeine Zugangsmöglichkeit genommen werden.
      3. Die Maßnahme sollte neue, zusätzliche Kfz-Stellplätze vermeiden.
      4. Es wird auf alternative Möglichkeiten verwiesen, die weiterhin möglich sind und nur die eventuell vorhandenen Stellplätze direkt vor der Haustür ersetzen.
      5. Auch nach einer Überarbeitung wird es im Ergebnis darauf hinauslaufen, die Altstadt autoarm oder, dank nun konsequenter Überarbeitung, sogar autofrei zu gestalten.
      6. Seit 19 Jahren pendeln sollte Anlass genug sein, Arbeitsort, Wohnort und/oder Arbeitsweggestaltung zu überdenken.

      • alter Naiver sagt:

        5. Auch nach einer Überarbeitung wird es im Ergebnis darauf hinauslaufen, die Altstadt autoarm oder, dank nun konsequenter Überarbeitung, sogar autofrei zu gestalten.

        Sollte das wirklich das einzige Ziel sein, dem ALLES andere unterzuordnen ist?

        Wie wäre es mit:
        – mehr Menschen in die Altstadt bringen, um weitere Verödung zu vermeiden
        – die Aufenthaltsqualität zu erhöhen
        – die Zuwegungen für Radfahrende verbessern
        – …

        Warum muss neuerdings „autoarm“ bzw. „autofrei“ das oberste Ziel sein, dem ALLES unterzuordnen ist?

        Am besten wäre es, wenn es durch geeignete Maßnahmen (verbesserter und verbilligter ÖPNV, P + R Parkplätze, attraktive Radwege ohne Straßenbahnschienen, …) gelingen würde, dass möglichst viele Leute von sich aus aufs Auto verzichten und diese Möglickeiten nutzen, autofrei in die Innenstadt zu kommen.

        Im übrigen ist es ja auch nicht so, dass derzeit völlig unzumutbare Verhältnisse in der Stadt herrschen und die Autos über den Markt rasen. Hier sollte man auf dem Boden bleiben und mal einen Realitätscheck durchführen. „Autofrei“ ist eine Utopie, die schon allein wegen des Liefer- und Anwohnerverkehrs nicht möglich ist. Was soll überhaupt der Nutzen von „autofrei“ sein?

        • Peter sagt:

          „Warum muss neuerdings „autoarm“ bzw. „autofrei“ das oberste Ziel sein, dem ALLES unterzuordnen ist?“

          Nicht neuerdings. Du hast dich lediglich seit ein paar Wochen oder so erstmals damit beschäftigt. Dieses Ziel besteht seit knapp 30 Jahren und bezieht sich schon nicht auf ALLES und auch nicht auf den absoluten Wegfall von Anwohner- und Lieferverkehr.

          „Hier sollte man auf dem Boden bleiben und mal einen Realitätscheck durchführen.“

          Dann checke langsam mal. Deine üblichen Räuberpistolen vom tödlichen Radverkehr auf dem Boulevard fehlen noch. Eine reine Fußgängerzone, in der übrigens auch sehr viele Menschen bei zumindest rechtlicher Autofreiheit wohnen und auch die Geschäfte schaffen es, trotzdem Lieferungen zu bekommen und Waren abholen zu lassen. Möglich ist es also, auch wenn die die Vorstellungskraft bzw. Lebenserfahrung dazu fehlt.

          • alter Naiver sagt:

            Ja, eben 30 Jahre, in denen es auch keinen Stillstand in dieser Sache gegeben hat. Aber neuerdings wird so getan, als wenn das das WICHTIGSTE ist und die Städte untergehen, wenn das nicht realisiert wird. In Halle wurde schon viel erreicht, warum man nun koste was es wolle und völlig Außerachtlassung andere Ziele noch weniger werden soll erschließt sich nicht (ja es gibt punktuell Verbesserungbedarf und Möglichkeiten, die hätte man aber ohne diese monströse politisch/ideologische Aktion viel besser und schneller Umsetzen können.

            Herablassend, beleidigend von oben herab und bessserwisserisch, ja das ist auch das Auftreten einiger Stadtratsmitglieder. Besonders hervorzuheben sind Frau K. und Herr Sch.So wird das nichts, dass lassen sich die Bürger nicht (mehr) bieten.

          • Peter sagt:

            Welche „anderen Ziele“ der letzten 30 Jahre sprechen denn gegen bzw. verhindern eine autoarme Altstadt in Halle?

        • rellah2 sagt:

          Es geht doch absolut nicht um autoFREI, sondern um autoARM.
          Wer unbedingt einen Parkplatz braucht, sollte sich einen gemietet haben. Es sind doch in den letzten Jahren mehrere Parkhäuser gebaut worden und paar Schotterparkplätze gibt’s doch auch noch.

          • Frau sagt:

            MEHRERE Parkhäuser gebaut? Wo? Hab ich was verpasst? In der Altstadt – und um die geht es hier – gibt es genau drei Tiefgaragen.

          • Faktenprinz sagt:

            Da der Ring um die Altstadt da funktionell immer mitgerechnet wird, sind es weit mehr als drei.

          • Frau sagt:

            Funktionell mitgerechnet. Aha… Es sind trotzdem nicht mehr gebaut worden.

        • junger Naiver sagt:

          Wir erhöhen die Aufenthaltsqualität, indem wir eine Hauptstraße durch die Altstadt bauen…

          Dann werden noch weniger Leute Muße und Lust haben, die Freisitze zu benutzen oder vor den Schaufenstern zu bummeln…

      • Anwohnerin sagt:

        Bitte sorgfältiger lesen und keine voreiligen Schlüsse ziehen: da ich direkt in Marktnähe wohne, bin ich definitiv Altstadtbewohnerin 😉 Und es ging nicht um Zugang, sondern dass hier alle Stellplätze wegfallen. Jerusalemer Platz, Märkerstrasse etc. Und wir dann wegziehen sollen wenn wir weiterhin ein Auto brauchen, da keine Parkflächen vorhanden sind.. …..und dass ich 19 Jahre hier wohne heißt nicht 19 Jahre pendeln;-)

        • Peter sagt:

          Nein, nicht wegziehen, lediglich woanders parken. Es soll gerüchteweise Altstadtbewohner geben, die angekündigt haben, in der Südtstadt parken zu wollen.

          Der Jerusalemer Platz wird umgestaltet. Die Parkplätze fallen so oder so weg. Sollte man als Anwohner wissen. Natürlich nur, wenn man tatsächlich Anwohner ist und nicht nur „Pdf-Anwohner“. 😉

          • eseppelt sagt:

            übrigens kommt dort ein Spielplatz hin. Für Kinder, nicht für Blechspielzeuge der Erwachsenen 😛

        • 10010110 sagt:

          Es ist keine Schande, seinen Wohnort zu wechseln, wenn die äußeren Umstände es erfordern, auch wenn das nach 19 Jahren schwer fallen mag. Aber es gibt kein natürliches Anrecht auf einen (billigen) Parkplatz im öffentlichen Raum. Hätte es von vorn herein gar keine Parkplätze am Jerusalemer Platz oder in der Märkerstraße gegeben und deine Berufssituation hätte ein Auto erfordert, dann wäre dir auch nichts anderes übriggeblieben als das, was dir jetzt bevorsteht. Nur hättest du dich dann nicht beschweren können, dass man dir was „wegnimmt“. Und genau hier ist das Problem: die Verlustaversion ist größer als die Aussicht auf einen Gewinn (von irgendwas). Insofern hätte man die Ziele nur etwas klarer kommunizieren müssen, damit Populisten wie Bernstiel & Co. gar nicht erst die Chance gehabt hätten, mit ihren Lügenmärchen zu fruchten.

          Du musst aber auch nicht innerhalb der nächsten drei Wochen umziehen, du hast noch genug Zeit, dich darauf vorzubereiten oder dir einen Stellplatz auf einem Privatgrundstück zu mieten.

    • Leser sagt:

      „Zwingend auf das Auto angewiesene Bewohner und Gewerbe müssen Carsharing nutzen oder auf andere Objekte in der Altstadt bzw. in der Stadt ausweichen.“

      Das hätte es nicht mal in der DDR gegeben.

      • Peter sagt:

        Die Klement-Gottwald-Straße wurde in der DDR zur reinen Fußgängerzone. Zwingend auf das Auto angewiesene DDR-Bürger haben ein Auto auch nicht schneller bekommen als andere. Trotzdem konnten sie sich erfolgreich von A nach B bewegen und sogar wieder zurück. War wohl das viel beschworene Improvisationstalent….

        • Malte sagt:

          Wenn du schon so klug bist, solltest du auch wissen, daß die ÖPNV-Dichte damals noch sehr viel besser war als heute… Allerdings nur auch unter der Arbeitswoche. Ansonsten sah es so mau aus wie heute ganzwöchig…

          • Peter sagt:

            Die Straßenbahnverbindung vom Markt zum Hauptbahnhof wurde dabei ersatzlos gestrichen.

          • rellah2 sagt:

            Auf welchen Relationen war denn die Verbindung besser?
            Es sind doch allerhand Strecken verlängert worden, neue sind hinzugekommen. Und man kann doch auch noch heute vom Markt zum Hbf fahren, oder? Lediglich fährt keine Tram mehr durch die Leipziger Straße {wäre heute schon lustig}.
            Zu DDR-Zeiten haben aber die Autofahrer wesentlich mehr auf die Tram und den Gleisbereich geachtet, oder?

          • Faktenprinz sagt:

            „…Lediglich fährt keine Tram mehr durch die Leipziger Straße {wäre heute schon lustig}…“

            In Istanbul ist genau das eine Touristenattraktion und für die Einwohner Normalität.

          • Peter sagt:

            Man kann heute noch vom Markt zum Hauptbahnhof fahren, klar. Mit dem Fahrrad, mit dem Auto, mit dem Roller geht das sogar direkt. Mit der Bahn aber nur mit umsteigen oder mit sehr großem Umweg. Das Umsteigen in die 9 ist erst seit relativ kurzer Zeit möglich, denn die Verbindung Franckeplatz-Hauptbahnhof existiert überhaupt erst seit ca. 15 Jahren.

            Welche Relation mit dieser Verbindung besser war, ergibt sich aus der Verbindung (Relation) von Marktplatz und Hauptbahnhof. Die Leipziger Straße ist nicht schmaler als die Große Ulrichstraße.

            Du hast die DDR-Zeiten offenbar nicht erlebt, sonst würdest du erstens nicht „Tram“ sagen und zweitens wissen, was zum Beispiel am damaligen Thälmannplatz (heute: Riebeckplatz) los war.

            Trabis und selbst Wartburgs konnte man leichter aus dem Gleisbereich entfernen, denn auch die sind dort regelmäßig gelandet. Nicht nur, weil der Schnaps so billig war.

          • 10010110 sagt:

            Man kann heute noch vom Markt zum Hauptbahnhof fahren, klar. […] Mit der Bahn aber nur mit umsteigen oder mit sehr großem Umweg.

            Wie jetzt? Mit der Linie 7 kann man ohne umzusteigen vom Markt zum Hbf. Und der Umweg über den Franckeplatz ist doch nicht „sehr groß“?

        • Leser sagt:

          „Die Klement-Gottwald-Straße wurde in der DDR zur reinen Fußgängerzone. Zwingend auf das Auto angewiesene DDR-Bürger haben ein Auto auch nicht schneller bekommen als andere. Trotzdem konnten sie sich erfolgreich von A nach B bewegen und sogar wieder zurück. War wohl das viel beschworene Improvisationstalent….“

          Wunderschön nostalgisch, aber leider unpassende Antwort.
          Umzugszwang und Vorschrift, ein bestimmtes Verkehrsmittel zu benutzen, das hätte man zu DDR-Zeiten nicht gebracht. Aber im freien Deutschland möchte man neuerdings die DDR mit ihren diktatorischen Bestrebungen noch überholen.

          • Peter sagt:

            Ein Verzicht auf ein Verkehrsmittel wird auch nicht verlangt. Lediglich der Verzicht auf eine öffentlich zur Verfügung gestellte und von der Allgemeinheit finanzierte (=sozialistische) Abstellmöglichkeit direkt vor der Haustür soll für einige Wenige die Folge sein.

            Zu DDR-Zeiten gab es noch ganz andere Zwänge. Frag mal deine Großeltern, bevor du dich hier zu diesem Thema meldest.

  14. Petermann sagt:

    Wir sind gewählte Stadträte, wir beschließen, tja aber eben nicht am Bürger vorbei,
    welcher sich auch wehren kann. Der Bürger möchte einbezogen werden. Die
    Politiker haben es eben immer noch nicht verstanden, wir möchten nicht von oben
    herab behandelt werden. Ihr solltet niemals die Rechnung ohne Wirt machen, liebe
    Politiker.

    • rellah2 sagt:

      Man braucht nicht alle Stadträte kennen. Deshalb meine Frage an DICH, FRAU/HERR PETERMANN. In welcher Fraktion bist DU denn?

  15. alter Naiver sagt:

    @Antinaiver

    „Für Maßnahmen im Zuständigkeitsbereich des Stadtrats wird die Verwaltung beauftragt, die zur Umsetzung notwendigen Planungen dem Stadtrat im Zuge der Umsetzung der Konzeption zur Beschlussfassung vorzulegen“

    Und wer sagt uns, dass DIESER Stadtrat nicht einfach eine nach der anderen Maßnahme durchwinkt? Es wird doch niemand, der für die Umsetzung der im Konzept aufgeführten Maßnahmen gestimmt hat, plötzlich gegen deren Umsetzung stimmen. Das Vertrauen ist verloren, das hat auch das radikale, rechthaberische Auftreten einiger Mitglieder hier und auf Twitter bewiesen.

    • Antinaiver sagt:

      Ist schon blöd, so eine Demokratie, ich weiß. Durchgewunken wird aber nichts. Alle Sitzungen sind öffentlich, einschließlich Bürgerfragestunden, alle sich mit diesem Thema befassenden Ausschüsse tagen öffentlich, alles wird dokumentiert, teilweise ist es live und in Farbe verfolgbar, bald sicher auch wieder persönlich und vor Ort. Ja, das ist Arbeit, wenn man sich damit beschäftigen und womöglich auch noch aktiv daran beteiligen will. Ansonsten siehe Satz 1.

      Herr Bernstiel ist Mitglied des Stadtrats und Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung. Dort wird sowas u.a. diskutiert. Es ist also nicht so, dass Gegenstimmen nicht zu Wort kommen. Es erfolgen Abstimmungen zu Empfehlungen, Abstimmung zur allen Einzelfragen, Abstimmungen zur Gesamtfrage. Die Entscheidung richtet sich nach der erforderlichen Mehrheit. Auch das wird in der Regel immer nur ein Kompomiss sein. Aber so werden Entscheidungen nunmal gefällt. Auch hier sei auf Satz 1 verwiesen.

      So wie Frau Merkel 2013 mit ihrer Neuland-Rede offenbar die Realität beschrieb, hat wohl auch Herr Wanderwitz mit seiner jüngsten Aussage zum Demokratieverständnis mancher Mitbürger nicht ganz Unrecht.

  16. Bürgerverachtung sagt:

    Diese rot-grünen Ideologen in Stadtrat und Verwaltung können nicht mal sagen: ok, wir haben verloren, die Bürger dieser Stadt wollen keine autoarme Innenstadt. Dann soll es so sein, wir arbeiten ja schließlich für die Bürger Halles, die uns über ihre Steuern ja auch bezahlen.
    Aber nein, jetzt versuchen die noch über juristische Winkelzüge ihr Autohass Projekt zu retten.
    Mehr Bürgerverachtung geht nun wirklich nicht.

    • Leser sagt:

      „Aber nein, jetzt versuchen die noch über juristische Winkelzüge ihr Autohass Projekt zu retten.“

      Die hassen keine Autos. Die können nur nicht einfach so zugeben, dass das von Anfang an eine Schnapsidee war. Noch dazu in Pandemiezeiten, als ob es keine wichtigeren Probleme gäbe.

    • Frau sagt:

      Seit wann richten sich Politiker nach dem Willen der Bürger (der Mehrheit jedenfalls)?

    • Bürgerachtung wie gehabt sagt:

      Würden das Stadtrat oder Verwaltung sagen, entspräche das nicht der Wahrheit, denn über das Ob der „autoarmen Altstadt“ wurde nicht abgestimmt, sondern lediglich darüber, ob ein Beschluss aufgehoben werden soll. Dieser Beschluss wird nun aufgehoben. Trotzdem geht das Leben weiter und auch das Vorhaben „autoarme Altstadt“ wird weiter umgesetzt. Das haben übrigens auch die drei Initiatoren des Bürgerbegehrens so kommuniziert. Nicht genau hingehört/hingesehen? Auf Taschenspielertricks reingefallen? Bedank dich beiden Taschenspielern.

      Du kannst dich natürlich trotzdem aktiv gegen die autoarme Altstadt einsetzen. Das ist nicht mal so aussichtslos. Wie das Abstimmungsergebnis zeigt, besteht zumindest Potenzial für eine Mehrheit in der Bevölkerung. Es gibt sogar 40% der Wahlberechtigten, die noch zu mobilisieren sind. Dazu bedarf es allerdings sehr viel mehr als eines anonymen Internetkommentars.

  17. Hallunke sagt:

    Warum nur die Innenstadt autofrei gestalten?

    Wenn schon dann ganz Halle und Umgebung!!!

  18. Petermann sagt:

    @rellah2 – ich bin kein Stadtrat, in keiner Partei, aber ein Bürger, welcher
    am Uniring wohnt. Was nützt das schönste Konzept wenn es hier dreckig
    aussieht in den Parkanlagen. Die Autos will man verbannen, aber die
    Müllberge und die Rattenplage wird immer größer. Ist dies Lebensqualität ?

    • Radfuchs sagt:

      „…Die Autos will man verbannen, aber die
      Müllberge und die Rattenplage wird immer größer. Ist dies Lebensqualität ?…“

      OK, lassen wir die Autos da, dann gibt es keinen Müll und keine Ratten. Deine Logik im Umkehrschluss.

      Tipp: Schau dir mal Landstraßenränder und Autobahnparkplätze an. Du wirst vielleicht erstaunt sein, wieviel Müll da rumliegt. Er fliegt aus geöffneten Autofenstern…

      • Nää also sagt:

        „OK, lassen wir die Autos da, dann gibt es keinen Müll und keine Ratten. Deine Logik im Umkehrschluss.“

        Das ist wohl eher deine „Logik“. Petermann wollte damit ausdrücken, dass man naheliegende Probleme nicht angeht und eine autoarme Altstadt daran auch nichts ändert.

        • 10010110 sagt:

          Wenn es weniger Autos gibt, dann gibt es auch weniger Platz, wo sich Müll ansammeln und Ratten verstecken können, weil die Stadtreinigung besser überall rankommt. Das sieht man schon an Straßen, wo die Kehrmaschine regelmäßig durchfährt und um Falschparker drumherumfahren muss. Da bleibt der Straßenrand dann halt dreckig. Alles nur wegen der Autos.

          • Nää also sagt:

            Der meiste Müll sammelt sich in den Grünanlagen, aber dazu müssten die Stadtwerker ja aus ihren tollen Müllfahrzeugen aussteigen. Das tun die auch nicht lieber oder öfter, wenn man eine autoarme Altstadt hätte. Weniger Autos, gleichviel Müll, gleiche Rattenplage.