Bugenhagenstraße: Rohbauten entstehen, zweiter Bauabschnitt auf Eis

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36 Antworten

  1. Peter sagt:

    Welcher durchschnittliche Senior kann sich heute noch 54qm Neubau leisten? Zu zweit ist das zu wenig für ein vernünftiges Wohnen. Also wieder mal nur Wohnraum für die Bessergestellten.

    • Seb Gorka sagt:

      Kommt darauf, was du unter „durschnittlicher Senior“ verstehst.

      Sollen Bessergestellte keinen Wohnraum haben dürfen? Dieses Prinzip wurde spätestens 1989 lautstark wieder abgewählt.

      • Denver sagt:

        Frag mich echt, wo die ganzen „Besserverdienenden“ in dieser Stadt sein sollen. Die kommen bestimmt aus diesen Call Centern von denen es in Halle so viel gibt.
        Wie war das gleich? Jeder 5. Rentner ist von Altersarmut bedroht. D.h. übrigens nicht, dass die restlichen 4 gleich automatisch diejenigen sind, welche sich solche Wohnungen leisten können.

        Aber wenn man sich die Seite der BWG ansieht, überrascht nichts mehr. Die orientieren sich in ihren Preisen ordentlich an denen der HWG. Hier kann man wieder sehen, wie die HWG dafür gesorgt hat, dass andere Unternehmen ihre Preise anpassen können. Dass es bei der BWG um eine Genossenschaft handelt ist dabei nur um so trauriger.

        Halle war mal die Stadt für billiges Wohnen. Und jetzt erzähl mir nicht, dass dem nicht mehr so sei, läge daran, dass in Halle so viele Menschen darauf Bock haben, in überteuerten Betonklöten zu wohnen.

        • Seb Gorka sagt:

          Ich erzähle dir schon nicht, wo die ganzen Besserverdienenden (ohne Anführungszeichen) sind.

          Der Durchschnittslohn in Halle beträgt 2800 Euro. Das ist pro Person und bezieht sich nur auf sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Es soll noch Gewerbetreibende mit gut laufendem Gewerbe geben.

          Lehmhütten vermieten sich sehr schlecht.

    • g sagt:

      Na zum Glück gibts noch leute mit realistischen Ansprüchen

  2. RODSBHAU sagt:

    Der Arschitekt dieser Bunker muss Designer bei IKEA gewesen sein, oder er hatte zumindest ein Praktikum dort. ?

    • Seb Gorka sagt:

      Den Bauherren/Investoren hat es gefallen, das Interesse an den „Bunkern“ auf Mieter-/Käuferseite ist sehr groß. Allerdings ist IKEA auch eines der weltweit erfolgreichsten Unternehmen. Nicht zuletzt wegen der dort tätigen Designer und vielleicht auch der Praktikanten.

      • Sep Orka sagt:

        Beschreibe, was „sehr groß“ ist“. Beschreibe was „Erfolg“ ist. Beschreibe was „Interesse“ ist.

        • Seb Gorka sagt:

          „Sehr groß“ – Es gibt deutlich mehr Interessenten als Wohneinheiten.

          „Erfolg“ – Die Einnahmen sind sehr viel höher als die Ausgaben (Gewinn, wirtschaftlicher Erfolg); alle Expansionsbemühungen sind gelungen (internationaler Erfolg); über 145.000 Mitarbeiter (gesellschaftlicher Erfolg); ließ in der DDR produzieren (politischer Erfolg).

        • Seb Gorka sagt:

          „Interesse“ – Die Überwindung, proaktiv Kontakt mit dem Bauherren/Vermieter aufzunehmen, sich in eine Warteliste eintragen zu lassen und Besichtigungstermine zu vereinbaren, lange bevor der Rohbau steht. Auch: Kommentare in Internetforen abgeben.

      • Bollwerk sagt:

        Die Wohngebäude erfüllen ihren Zweck. Ästhetische Ansprüche spielen da eher eine untergeordnete Rolle. Eine Bereicherung für das Stadtbild sind solche Zweckbauten eher weniger. Dafür sind sie zu gewöhnlich.

        Ganz nebenbei ist Ikea vor allem deshalb so erfolgreich, weil sie ihre zweifellos guten Produkte zu sehr geringen Kosten in Asien produzieren können und es in der westlichen Konsumwelt genug Abnehmer dafür gibt.

        • Seb Gorka sagt:

          Die Möbel – Hauptumsatz des Unternehmens – werden nahezu ausschließlich in europäischen Produktionsstätten hergestellt, das Holz aus den umliegenden (eigenen) Wäldern geerntet. Zuständige Tochtergesellschaften sind Swedwood und Swedspan. Regionale Märkte wie Nordamerika, Australien und auch (Südost)Asien haben natürlich auch Produktionsstätten vor Ort, aber auch nur für den regionalen Bedarf.

          • Bollwerk sagt:

            Ist das tatsächlich so? Das wäre ja vorbildlich! Leider ist mein Haushalt auch nicht frei von „dieser „Schweden“-Ware. Frau sei Dank 😉 . Nur wurde da bei diversen Kleinmöbeln und sonstigen Utensilien am Herstellungslabel ausschließlich auf nichteuropäische Herstellerländer verwiesen. Nicht, dass das schlimm wäre, aber ist eben nicht so mein Fall.

          • 10010110 sagt:

            Das wage ich aber mal ganz stark zu bezweifeln.

            https://youtu.be/hK5IA338AC8?t=123

          • Seb Gorka sagt:

            Sicher wird Holz auch importiert. Bambus zum Beispiel wächst in Europa nur sehr, sehr spärlich. Herstellung ist aber etwas anderes. Siehe auch:

            https://youtu.be/hK5IA338AC8?t=401

            Ukraine, Polen, Rumänien gehören zu Europa.

      • Denver sagt:

        Na, na. Es gibt einen Unterschied zwischen Käufer und Mieter. Hier mal nichts vermischen.

        Und nur weil die Menschen irgendwo wohnen müssen (und dies vielleicht nicht am Arsch der Welt tun wollen), sollte man nicht gleich von großem Interesse nach diesen Wohnungen sprechen. Was es gibt, ist ein großes Interesse ein Dach über den Kopf zu haben und dass dieses finanzier bar ist. Hinzu kommt, dass es genügend Platz bietet und je nach Vorliebe vielleicht, dass es möglichst zentral (zentral zu verschiedensten Dingen) oder ruhig ist.

        • Seb Gorka sagt:

          In Halle gibt es mehr als 10.000 leerstehende Wohnungen, über 5000 davon vollsaniert und/oder nach 1990 gebaut. Wer verzweifelt nach einem Dach über dem Kopf sucht, zieht erstens auch an den Arsch der Welt und interessiert sich zweitens sicher nicht für noch ungebaute Wohnungen, deren Quadratmeterpreis deutlich über dem Durchschnitt liegt („finanzier bar“).

          • HansimGlueck sagt:

            Die 5000 vollsanierten und/oder nach 1990 gebauten leerstehenden Wohnungen hast du aber gut geträumt, oder?
            Nicht mal zur Hochzeit des Leerstandes wird das der Fall gewesen sein.

          • Seb Gorka sagt:

            Die Zahlen stammen aus dem Wohnungsmarktbericht 2018.

    • Kritiker sagt:

      Diese Architektur mag nicht allen gefallen, war schon beim Bauhaus so aber viele finden die Modernität eben doch ansprechend
      .
      Was leider nicht in die Landschaft passt, dass das Riebeckstift und die Blindeneinrichtung, so olle Klinkersteinbauten. Die zerstören ja das schöne moderene Gesamtbild. Abreißen neu bauen. 😉 Ironie off

      Weshalb baut man nicht zumindest grundlegend im Stil der umliegenden Gebäude? Das sind optisch wirklich ansprechende denkmalgeschützte Bauten und dann schneeweise moderne Quader gegenüber.

      Wohnungen sollen alle vermietet sein bei 11 Euro Kaltmiete auf den qm! Es gibt auch genügend Rentner, welche es sich locker leisten könen.

      • Seb Gorka sagt:

        Es ist nachvollziehbar, dass im Jahr 2019 nicht mehr im Stil des 19. Jh. gebaut wird. Mag man noch ästhetische Erwägungen gelten lassen, so haben sich Anforderungen an die Bauweise und nicht zuletzt auch die zur Verfügung stehenden Baumaterialen merklich weiter entwickelt.

        • Bollwerk sagt:

          Im 21. Jahrhundert wird der Baustil des frühen 20. Jahrhundert zitiert. Designtechnisch ist das schon mal keine Weiterentwicklung, zumal es sich optisch lediglich um übergroße Schukartons mit Löchern drinne handelt. Sehr originell. Hinzu kommt, dass die Baumaterialien im wesentlichen aus Stahlbeton bestehen. Auch das ist nicht ganz neu. Aber immerhin einen Vorteil aus Sicht der Unternehmer hat das Ganze schon: Man kann so Gebäude sehr schnell und günstig aus dem Boden stampfen. Das ist nachvollziehbar.

          • Seb Gorka sagt:

            Brandschutz einschl. Fluchtwege, Schallschutz, Wärmedämmung, Barrierefreiheit, Installationen (Elektro, Sanitär, Heizung), Außenbereich – all das ist Ergebnis der Entwicklung in den letzten 100+ Jahre. Ob nun tatsächlich das Bauhaus zitiert wird, mag sein, bezweifle ich allerdings.

            Auch der Werkstoff Stahlbeton kommt in unterschiedlichsten Ausführungen und unterliegt einer Entwicklung. Günstiger und schneller als Mauerwerk aus gebranntem Ton und manuellem Aufbau („Stein auf Stein“) mit Sicherheit, aber deswegen nicht schlechter oder (zu) schnell „gestampft“. Der Maurer hat sich nicht extra Zeit genommen und besonders langsam gearbeitet. Es ging nicht schneller. Auch früher waren Bauherren/Investoren an zügigem Kapitalrückfluss interessiert.

            Der Riebeck-Stift ist nicht als Miethai verschrien. Es ist unwahrscheinlich, dass die Kalkulation der Veräußerungspreise bzw. der Baukosten auf größtmöglichen Profit ausgelegt ist, jedenfalls nicht auf schnellstmöglichen.

          • Onkel Uhu sagt:

            Nein, wird alles von Hand gemauert! Kann man gerade noch sehen!

        • Denver sagt:

          Ja und die Anforderung an die Baumaterialien ist, dass sie die Billigsten sind, bei gleichzeitig großer Stabilität. Ohh was gibt es denn da? Mal überlegen…

          BETON

          • HansimGlueck sagt:

            Du erkennst im Endergebnis, wenn es gedämmt, verputzt und angestrichen ist, keinen Unterschied zwischen Beton und Mauerwerk. Drum kann dir das völlig egal sein, wie konstruktiv die Wände errichtet werden.
            Aber geht es dir wirklich darum?

          • Onkel Uhu sagt:

            Dort nur die Decken! Der Rest sind Ziegel!

          • Seb Gorka sagt:

            Wie würden wohl die Preise aussehen, wenn man die teursten Materialen bei gleich großer Stabilität einsetzt? Oder das Interesse, wenn man weniger stabil baut? Mal überlegen…

          • farbspektrum sagt:

            Ja, und es gab Zeiten, da war man stolz Häuser aus Klinkern zu errichten, statt aus Holzbalken und Lehm.

  3. farbspektrum sagt:

    Finde ich toll, dass man sich wieder am Bauhaus orientiert. Licht,Luft ud Grün dominiert das Viertel und nicht mehr Häuserschluchten.

  4. Bollwerk sagt:

    „Auch früher waren Bauherren/Investoren an zügigem Kapitalrückfluss interessiert.“

    Natürlich. Worauf ich aber letztendlich hinaus will ist, dass früher selbst bei Industriebauten Wert auf gute Architektur gelegt wurde. Lapidar könnte man auch sagen, so baute man damals eben. Das mag schon sein. Und tatsächlich: Ende des 19. Jh war Kaiserzeit, und da wurde halt überall sehr schick und pompös gebaut. Manchmal auch etwas zu viel Schnörkelei.

    Heute werden irre teure Gebäude errichtet wie das MMZ. Was erwartet einen, wenn man eintritt? Den blanken Sichtbeton. Überall. Treppen, Wände, Decken. Wunderhübsch. Heutige Wohnzweckbauten wie das oben, hätten in der DDR auch gut stehen können. Aber was soll’s. Ich wohne da nicht drin. Und groß anschauen muss ich die Klötzer auch nicht.

  5. geraldo sagt:

    Nichts wäre m.E. dümmer gewesen als neben die historischen Stiftsgebäude verklinkerte Architekturkopien hinzustellen. DAS würde das historische Ensemble eher entwerten als der moderne Kontrast.

    • Kritiker sagt:

      Sicherlich NICHT einen Pseudostil nachbauen aber im gewissem Rahmen den Stil den vorhandenen Gebäuden grundsätzlich anpassen. In vielen Städten wird dies häufig gefordert, bei denkmalgeschützten Siedlungen.

      Meineswissens stehen auf den denkmalgeschützten Flächen auch Neubauten, welche sich einpassen.
      Natürlich ist dann die Kostenfrage vielleicht so maßgeblich, dass dort niemals Wohnungen entstanden wären. So gesehen wäre dann dieses Argument auch hinfällig.

      Die Massenkarnickelställe ala Silberhöhe, Südstadt, Neustadt, Heide-Nord und wo auch immer, sollten Geschichte bleiben. Sich damals aufregen über Mietskaseren und Hinterhöfe und dann diese tophäßlichen Siedlungen hinsetzen.

      Architektur von Mehrfamilienhäusern ist immer auch Geschmacksache. Die Buden des Pauluspark sind auch kein positives Beispiel!

      Ob beton wirklich immer und im jedenfall günstiger ist, kann man getrost bezweifeln, ansonsten würden diese Häuser sicherlich nicht gemauert werden.

      • farbspektrum sagt:

        Es wird auch weiterhin sozialen Wohnungsbau geben und das heißt auch so billig wie möglich. Auch wenn einige meinen, die Gesellschaft müsste ihnen Traumwohnungen zum Minipreis bereitstellen.Es gab schon immer die verschiedensten Wohngebäude für die unterschiedlichsten Bedürfnisse und Geldbeutel. Ich denke, der meiste Wohnraum ist finanziell hart an der Kante genäht, so dass jeder Euro für Fassadengestaltung ein Euro zu viel ist.Lieber das Geld in eine großzügigere Wohnung als in eine Fassadengestaltung stecken.