Deutlich weniger Fische in Sachsen-Anhalt
Im Jahr 2018 erzeugten die 15 Aquakulturbetriebe in Sachsen-Anhalt 334,4 t Speisefisch im Süßwasser.
Im Vorjahr waren es 16 Aquakulturbetriebe mit einer Fischerzeugung von 444,9 t. Somit sank die Erzeugung um 110,6 t bzw. 24,9 %.
Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, war 2018 mit einem Anteil von 72 % die wichtigste Fischart unter den Speisefischen in Aquakultur die Regenbogenforelle (ohne Lachsforelle). Sie wurde 2018 in 10 Betrieben gezüchtet, dabei wurden 240,6 t Fisch produziert. Im Vergleich zum Vorjahr ging der produzierte Fisch dieser Art um 83,6 t bzw. -25,8 % zurück. 2017 erzeugten 11 Betriebe 324,2 t Regenbogenforelle.
Zweitwichtigste Fischart (12,5 %) in Sachsen-Anhalt war der „Gemeine Karpfen“. Auch von ihm wurden mit 41,8 t weniger erzeugt als im Vorjahr (2017: 62,3 t), obwohl die Anzahl der Betriebe von 7 auf 8 stieg.
Mit einem Anteil von 8,8 % an der Gesamtproduktion folgte die Lachsforelle. Die Produktion von Lachsforellen ist in den 9 Betrieben mit 29,6 t Fisch gegenüber 2017 angestiegen (2017: 7 Betriebe und 28,6 t).
Die restlichen 6,7 % der Gesamtproduktion entfielen auf andere Fischarten (z. B. dem Bachsaibling mit 1,2 %).
Und worin liegen die Ursachen? Davon ist hier nichts zu lesen. Erwärmung der Gewässer vielleicht, das war kürzlich in einem Radiobericht zu hören. Die Fischbestände gehen zurück, weil die durchschnittliche Wassertemperatur höher liegt als in der Vergangenheit.
Eine Berichterstattung hat in erster Linie den Sinn, Bericht zu erstatten. Hier: Es gibt weniger Fische.
Man könnte natürlich als Berichterstatter hinter den Bericht eine Spekulation hängen, auch wenn man kein Experte auf dem Gebiet ist und vielleicht nur mal irgendwo irgendwas gehört hat. Aber das übernehmen ja oft genug schon Bürger in der Kommentarspalte.
„Man könnte natürlich als Berichterstatter hinter den Bericht eine Spekulation hängen…“
Man könnte als Berichterstatter auch einfach weiter fragen, z.B. Experten, damit die Berichterstattung vollständiger wird und einen deutlich größeren Informationsgehalt bietet. Halbinformationen befördern hingegen Spekulationen, da dem Rezipienten zu wenig Informationen zur Verfügung stehen.
Ein Radiobericht des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks dürfte übrigens seriös genug sein, um ihn vom Spekulationsvorwurf zu befreien.
Der Zusammenhang zwischen höheren Wasserdurchschnittstemperaturen und höherem CO2-Gehalt der Gewässer sei noch als Ergänzung erwähnt, das hatte ich vorhin vergessen.
Die Pressemeldung des Statistischen Landesamts lautete im Wesentlichen: „Weniger Fische in Fischzuchtanlagen“. Gründe wurden nicht genannt. Das wurde so weitergegeben. Das ist das Wesen der Berichterstattung.
Man könnte natürlich erst nachfragen und den Bericht entsprechend später erstatten, auch wenn das Landesamt keine weiteren Informationen zu Gründen hat. Man könnte auch eine wissenschaftliche Arbeit anfertigen und in Fachmedien veröffentlichen, auch wenn das wiederum keine Berichterstattung ist. Oder man überlässt es eben den Bürgern in den Kommentarspalten. Die nörgeln so oder so.
Am Ende hat der geringere Ertrag von Fischzuchtanlagen aber auch ganz andere Gründe als das Fischsterben in Alaska. Vielleicht hat ja der eine geschlossene Betrieb 110,6 Tonnen produziert? Bis zur endgültigen Klärung muss man wohl oder übel erstmal selbst denken. Es wird einem im Leben eben nicht alles sofort, zu jeder Zeit und in jeder Form fix und fertig vor die Nase gesetzt…
„Gründe wurden nicht genannt. Das wurde so weitergegeben. Das ist das Wesen der Berichterstattung.“
Berichterstattung kann sich am unterstmöglichen Rand befinden oder eben bestmöglich erfolgen. Niemand hat empfohlen zu den Hintergründen die Statistiker zu fragen, deren Fachgebiet auf Statistik begrenzt ist, sondern die entsprechenden Experten. Hast du sicher übersehen.
Die Frage nach dem „warum“ zeichnet übrigens intelligente Kinder aus. Als Erwachsener kann man sich natürlich mit solchen recht inhaltsleeren Berichten zufriedengeben, nur ist das nicht weiterbringend. Was nützen statistisch erfasste Zahlen, wenn niemand daraus Schlüsse ziehen kann, weil niemand weiß, warum die Zahlen so sind?
Über den Rest deines Kommentares schweige ich lieber.
Die Statistiker haben das Ergebnis der Arbeit auf ihrem Fachgebiet per Pressemitteilung der Presse mitgeteilt, damit die Presse darüber den Bürgern Bericht erstattet. Dieser Bericht ist nicht inhaltsleer, auch wenn er dich nicht weiterbringt. Man kann aus den den statistisch erfassten Zahlen Schlüsse ziehen. Vielen gelingt das, wenn auch dir offenbar nicht. Vielleicht ist diese Stastistik auch gar nicht für dich gedacht? Du willst Berichterstattung zu etwas machen, was nichts mit Berichterstattung zu tun hat, damit du dir keine eigenen Gedanken und schon gar keine weitere Mühe machen musst. Das wird nicht passieren.
Ob du dich zurecht als intelligentes Kind bezeichnen solltest, lass doch die Erwachsenen in deiner unmittelbaren Umgebung beurteilen. Wenn die schweigen, ist das nicht zwingend ein schlechtes, aber auch nicht wirklich ein gutes Zeichen…
„Die Fischbestände gehen zurück, weil die durchschnittliche Wassertemperatur höher liegt als in der Vergangenheit.“
Was haben Fischbestände mit Aquakulturbetrieben zu tun?
„Eine Berichterstattung hat in erster Linie den Sinn, Bericht zu erstatten. Hier: Es gibt weniger Fische.“
Nein. Es werden weniger Fische gezüchtet.
Aus der Meldung geht nicht hervor, dass der geringere Ertrag auf geringere Zucht zurückzuführen ist. Fische gibt es oder es gibt sie nicht.
Der Fischbestand geht zurück weil keine eingesetzt werden.Alles andere ist Käse.