Elternrat vom Landesbildungszentrum empfiehlt weiterhin Homeschooling
Besonders betroffen von der Corona-Pandemie war das Landesbildungszentrum für Körperbehinderte in Halle. Hier lernen Schüler mit zum Teil schwersten Behinderungen und chronischen Erkrankungen aus Halle und 7 Landkreisen im südlichen Sachsen-Anhalt.
Am Montag soll nun der Präsenzunterricht wieder starten. Der Schulelternrat meldet sich dazu zu Wort. Zunächst bedankt man sich bei Lehrern und Schulleitung. Doch man halte die getroffenen Maßnahmen noch nicht für ausreichend. „Die Vielzahl an unterschiedlichen Kontakten durch Transport, Pflegedienste, Integrationshelfer, Therapeuten, Wohnheim – weit über die schulintern gebildeten Kohorten hinaus – sind durch die üblichen Verfahrensweisen bei einem aktiven Infektionsgeschehen an einer Schule bisher nicht kontrollierbar“, warnen die Eltern. Die Nachverfolgung der Infektionsketten sei durch die breite der Herkunft schwierig. Aus diesem Grund empfehle man Eltern mit besonders gefährdeten Kindern selbst zu entscheiden, ob sie ihr Kind ab Montag wieder zum Präsenzunterricht schicken, oder lieber für ihr Kind weiterhin Distanzunterricht beziehungsweise Homeschooling fordern.
Der Elternbrief:
Wir bedanken uns bei der Schulleitung und den Lehrern für ihre bisherigen Anstrengungen beim Homeschooling und der Vorbereitung des Präsenzunterrichts. Insgesamt halten wir aber die Maßnahmen für die besonders gefährdeten Schüler*innen immer noch nicht für ausreichend, was vor allem daran liegt, dass die behördlich Verantwortlichen den Besonderheiten an unserer Schule noch nicht genug Bedeutung beimessen. Daher bemühen wir uns nach wie vor um weitere Verbesserungen (z. B. Testungen für alle noch nicht Getesteten, mehr Augenmerk auf die Transporte, eine Bündelung der Zuständigkeit der Gesundheitsämter, etc.).
Genau an diesen Stellen liegen die Gefahren für ein erneutes bzw. weiteres Infektionsgeschehen an unserer Schule. Die Vielzahl an unterschiedlichen Kontakten durch Transport, Pflegedienste, Integrationshelfer, Therapeuten, Wohnheim – weit über die schulintern gebildeten Kohorten hinaus – sind durch die üblichen Verfahrensweisen bei einem aktiven Infektionsgeschehen an einer Schule bisher nicht kontrollierbar. Darüber hinaus besuchen unsere Schule Schüler*innen aus 7! Landkreisen. All dies erschwert die Nachverfolgung von Infektionsketten, die aber gerade vor dem Hintergrund der überdurchschnittlichen Zugehörigkeit unserer Kinder zur Risikogruppe sehr wichtig wäre.
Der Rahmenplan, an den die Schule in ihrer Organisation gebunden ist, sieht hier keine entsprechenden besonderen Regelungen vor. Nach diesem ist unsere Schule wie jede andere zu behandeln. Vor diesem Hintergrund empfehlen wir allen Eltern mit besonders gefährdeten Kindern zu entscheiden, ob sie ihr Kind ab Montag wieder zum Präsenzunterricht schicken, oder lieber für ihr Kind weiterhin Distanzunterricht bzw. Homeschooling fordern. Die Möglichkeit hierfür wurde von der Schulleitung geschaffen und der Schulträger sieht die Verantwortung für unsere Kinder ganz klar in den Händen der Eltern. Dies wurde uns gegenüber von den entsprechenden Verantwortlichen ausdrücklich so kommuniziert.
Ziel aller Beteiligten sollte es sein, geeignete Lösungen zu finden, bei der alle Schüler*innen am Präsenzunterricht teilnehmen können und dass im Falle einer Infektion schnell und zielgerichtet gehandelt werden kann. Hier bedarf es aber neben der entsprechenden schulinternen Organisation vor allem einer weiteren Sensibilisierung der zuständigen Behörden, klarer Strukturen, die zeitnahes Handeln ermöglichen und die transparente Zusammenarbeit aller Beteiligten. Hierfür werden wir uns weiterhin einsetzen.
Ja ich kann die Elten verstehen und würde mein Kind zu Hause lassen. Die Lehrer und Erzieher geben ihr Bestes und sind selbst gefährdet, jedenfalls mehr als an andern Schulen.
Sehr schön! Hab dies schon eine Weile verfolgt,nur leider wurde auch viel zu wenig darüber geschrieben! Ich finde,auch für die Lebenshilfe sollten solche Maẞnahmen gelten, eben eine freie Entscheidung!!!! Alles Liebe euch!
Danke für diesen informativen Bericht. Es herrscht wirklich eine große Verunsicherung unter Eltern und Kindern. Wir wollen eine gute Bildung auch für Kinder mit schweren Beeinträchtigungen, aber sicher! Von einem Bildungsministerium und Landesschulamt sollten Eltern und Schüler erwarten können, dass die Beamten die Besonderheiten weniger Förderschulen berücksichtigen und nicht wie 500 andere Schulen behandeln.
Die Behörden die der Inklussion anhängen wissen kaum, dass es noch Sonderschulen gibt.