Festwochenende zur Wiedereinweihung Halles ältester Orgel
Nach zwei Jahren Sanierung erklingt die älteste Großorgel in Halle wieder, die Wälder-Orgel im Dom aus dem Jahr 1851. Dazu gibt es von Freitag bis Samstag ein Festwochenende. Der Eintritt ist frei.
Rund 600.000 Euro hat die Restaurierung gekostet. Neben Bundesmitteln gab es auch Sponsoren wie die Saalesparkasse. Und so konnten die Dresdner Orgelbauwerkstatt Wegscheider und die halleschen Restauratorinnen Kerstin Klein und Gabriele Georgi das Projekt in Angriff nehmen.
Gebaut wurde die Orgel von Friedrich Wilhelm Wäldner (geb. 1785 in Olbersleben – gest. 1852 in Halle/S.) und seinem Sohn August Ferdinand Wäldner (1817-1905), die einen Orgelbaubetrieb in der Großen Klausstraße geführt haben. Die Orgel besitzt 33 über zwei Manuale und Pedal verteilte Register in einem eindrucksvollen Gehäuse. Georg Friedrich Händel spielte als Organist der Gemeinde von 1702 bis 1703 auf der Vorgänger-Orgel.
Fr., 28. Juni, 19.30 Uhr
Eröffnungskonzert zum Orgelfestwochenende mit Gewandhausorganist Michael Schönheit.
Programm:
Johann Sebastin Bach:
– Fantasie c-Moll BWV 537
– Choralbearbeitung: „O Mensch, bewein dein Sünde groß“ BWV 622
– Fuge c -Moll aus BWV 537
Felix Mendelssohn Bartholdy:
– Sonate op. 65, Nr. 1 f -Moll
Franz Liszt:
– Präludium über „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“ (Klavierpräludium in der Übertragung von Alexander Winterberger)
Felix Mendelssohn Bartholdy:
– Sonate op. 65, Nr. 2c – Moll
Johann Sebastian Bach:
– Einleitung und Fuge „Das Lamm, das erwürgt ist“ aus der Kantate „Ich hatte viel Bekümmernis“ BWV 21 in der Übertragung von Franz Liszt
– Choralbearbeitung: „Vor deinen Thron tret ich hiermit“ BWV 668
– Passacaglia c-Moll BWV 582 (Fassung Töpfer).
Im Anschluss an das Konzert Ausklang im Domhof und -garten.
Sa., 29. Juni,
11 Uhr Kinderorgelkonzert
Die Josefsgeschichte wird mit spannender musikalischer Untermalung der Orgel erzählt. Mit Jutta und Gerhard Noetzel.
15.30 Uhr Festvortrag mit Grußworten und Vorstellung der Festschrift (Orgelbaumeister Kristian Wegscheider, KMD Prof. Konrad Brandt, Kantor Gerhard Noetzel, Musikwissenschaftler Michael Wünsche), danach Orgelbesichtigungen und Emporengespräche
19.30 Uhr Festkonzert für Chor und Orgel
Programm: „Te deum“ in A-Dur von Felix Mendelssohn Bartholdy, „Missa brevis“ von Zoltán Kodály, Psalm 86 und 148 von Gustav Holst.
Aufführende: Chorprojekt des Domchores, Orgel: Christopher Lichtenstein,
Leitung: Kantor Gerhard Noetzel
So., 30. Juni,
10 Uhr Festgottesdienst
Predigt: Dr. Jutta Noetzel
Musik: Chor der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik (Leitung Peter Kopp), Posaunenchor der EKM (Leitung LPW Frank Plewka), Orgel (Kantor Gerhard Noetzel)
Kollekte: Fonds missionarischer Projekte des Gemeindedienstes der EKM
im Anschluss Kirchenkreisfest im Domgarten
16 Uhr Festkonzert für Blechbläser, Pauken und Orgel
Programm: Ouvertüre aus „A Midsummer Night´s Dream“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, Orgelvorspiele Nr. 3 und 4 op. 32 von Adolph Hesse, 9. Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ von Antonín Dvořák, Praeludium und Fuge e-Moll op. 37 Nr. 4 von Adolph Hesse. Aufführende: Mitglieder der Staatskapellen Halle und Dresden, Orgel: Kantor Gerhard Noetzel
Foto: Jutta Noetzel
Ohne das Christentum würde es solche Instrumente wahrscheinlich nicht geben.
So kann man sich täuschen, die ersten Christen lehnten die Orgel sogar l ab. Die Gründe und weiteres dazu siehe Wikipedia.
Ein Auszug:
Das erste orgelartige Instrument wurde um 246 v. Chr. von Ktesibios, einem Ingenieur in Alexandrien, konstruiert. Der Name des Instrumentes war „Hydraulis“ (von altgriechisch ὕδωρ (hydor) „Wasser“ und (aulos) „Rohr“), da mit Hilfe von Wasser ein gleichmäßiger Winddruck erzeugt wurde und Metallröhren aus Bronze die Spielpfeifen bildeten. Die Winderzeugung durch Blasebälge kam erst später auf. Die Römer übernahmen die Orgel von den Griechen als rein profanes Instrument und untermalten Darbietungen in ihren Arenen mit Orgelmusik. Von den frühen Christen wurde die Orgel aufgrund der Verwendung dieses Instruments für die grausamen Arenakämpfe, bei denen auch Christen starben, nicht verwendet.