Gedenktafel für NS-Widerstandskämpfer am Campus Heide-Süd
Im Dezember 2014 hatte sich der Stadtrat grundsätzlich dazu bekannt, für die beiden NS-Widerstandskämpfer Alfred Bauer und Fritz Hartnagel am Standort Heide-Campus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg eine Gedenktafel aufzustellen.
Eine Arbeitsgruppe hat nun einen Textvorschlag erarbeitet, den der Kulturausschuss abgesegnet hat. Nun soll der Stadtrat auf Antrag der SPD schnellstmöglich beschließen, die Tafel auch wirklich anzubringen.
Im Text heißt es: „Am 14. April 1945 weigerte sich Hauptmann Fritz Hartnagel (1917-2001), den in den Kasernen der hier befindlichen Luftnachrichtenschule stationierten Truppen den Befehl zur Fortsetzung der Verteidigung gegen die US Army zu geben. Sein Adjutant, Oberleutnant Alfred Bauer (1916-1945), wurde bei dem Versuch, das Leben von Fritz Hartnagel zu beschützen, von deutschen Soldaten erschossen.“
Ohne die Verdienste der beiden Offiziere für unsere Stadt schmälern zu wollen, halte ich die Bezeichnung „NS-Widerstandskämpfer“ für unpassend und ich vermute, die beiden Herrn würden sich auch selbst nicht als solche hervorgehoben sehen wollen.
Es waren deutsche Offiziere, die ganz einfach vom rationalen militärischen Standpunkt aus, 3-4 Wochen vor der Kapitulation, weitere Kampfhandlungen für völlig aussichtslos erachteten, eine Zerstörung der Stadt und damit verbunden, sinnloses Blutvergießen vermeiden wollten.
Dieses Handeln war ohne Frage eine ehrenhafte Großtat, die verdammt viel Mut und Courage erforderte und dies kann man nicht hoch genug würdigen, aber ich nehme an, der Hintergrund war eher eine Mischung aus gesundem Menschen- und militärischem Sachverstand.
Als „NS-Widerstandskämpfer“ sahen sie sich selber sicher nicht.
Gut, zu spät oder viel zu spät ist besser als nie. Grundsätzlich gebe ich dir aber Recht.
Ich sehe das wie Röderberg.
Was sollen denn das noch für Truppen dort gewesen sein, wenn das Gros der Schüler und Lehrer schon an die Untrutlinie verbracht und dort im Raum Gehofen-Roßleben verheizt wurde? Der Stab dieser Kampfgruppe kapitulierte jedenfalls im Forsthaus Ziegelroda…
Die sogenannten „NS Widerstandskämpfer“ ist Enricos Zutat.
Im Kulturausschuss sind sie so nicht bezeichnet worden.