Gegen Unterrichtsausfall: Lehrer sollen länger arbeiten können

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10 Antworten

  1. Fischer sagt:

    Klar, mit über 60 und bis fast 70 vor Klassen mit mittlerweile wieder 28-29 Schülern, von denen mindestens 4-5 extrem verhaltensauffällig sind. Da stimmt schon vom Alter her die Chemie und das Verständnis füreinander. Gerade wir älteren Kolleginnen und Kollegen, die von der Rentenaltererhöhung betroffen sind, nicht mehr verbeamtet wurden – dementsprechend auch eine weitaus geringere Rente gezahlt bekommen- freuen uns schon auf einen altersgerechten Umbau der Schulen mit Fahrstühlen und Sauerstoffzelten. Dann könnte es vielleicht auch mit der Inklusion von Schülern klappen. Dass uns unsere vielen Überstunden endlich bezahlt werden, ist mehr als angebracht und als Errungenschaft nicht zu feiern. Nur zwei Abminderungsstunden zu gewähren, ist lächerlich, wenn ich mir meine Kolleginnen und Kollegen anschaue die um die 60 sind und das große Glück haben mit 62 in Rente gehen zu können. Wer hier am Werke ist, hat in der heutigen Zeit noch nie als Lehrer gearbeitet. Der Beruf ist sehr schön aber eben auch sehr anstrengend und kann sicher nur im Einzelnen überhaupt so lange ausgeübt werden. Eine „attraktive Möglichkeit“ wäre für uns auch die individuelle Minderung der Arbeitszeit entsprechend dem eigenen Leistungsvermögen.

  2. Bernd Schmidt sagt:

    Na so ein Schwachsinn, den der Experte Richter da los lässt! Die jungen Leute möchte ich erleben, die für angeblich mehr Schmott ihre Freizeit opfern! Das Gegenteil ist im Moment der Fall. Die jüngeren Lehrer sind meist überfordert, „nehmen sich öfter mal raus“ oder vermelden Burnout. Und wer in solchen Fällen die Vertretungsstunden schrubbt, ist ja wohl klar. Herr Richter jedenfalls nicht.

  3. Schülersprecher sagt:

    Oh Gott, das werden unsere Lehrer nicht verkraften, 25 Wochenstunden unterrichten bei ’nur‘ 16 Wochen Ferien im Jahr…da sind diese Schneeflöckchen ja dann noch mehr krank.

  4. CS09 sagt:

    @Schülersprecher
    Da sieht man mal wieder, dass man in solchen Foren schön polemisch argumentieren kann. Aber keine Frage, Ihnen traue ich solch eine fachgerechte Einschätzungen auch in der direkten Auseinandersetzung zu.
    Fakt ist doch, dass eine Lehrkraft zu jeder Unterrichtsstunde mind. 1 Stunde für Vorbereitung und Nachbereitung benötigt. Allerdings auch nur, wenn es sich um einen erfahrenen Lehrer/in handelt. Junge Lehrkräfte benötigen ohne Übertreibung auch 2h pro Unterrichtsstunde. Addieren Sie das hinzu und überlegen, ob Sie bereit wären 50h und mehr pro Woche zu arbeiten. Ja die Ferien sind wesentlich mehr als in der freien Wirtschaft, aber auch hier kann ich Sie beruhigen. Korrigieren Sie doch mal 40 – 60 handschriftliche Aufsätze. Oder vollziehen Sie 40 – 60 Mathematik/Physik/Chemie oder Biologie Lösungswege der geschriebenen Klausuren in Ihrer Urlaubswoche nach.
    Ich denke wir tun alle gut daran nicht immer sofort mit dem Finger auf andere zu zeigen. Jeder hat die Möglichkeit der freien Berufswahl – auf Gehts, suchen Sie sich zwei Fächer aus, studieren 5 Jahren, machen 2 Jahre Referendariat und dann los gehts in Brennpunkt Schulen wie Neustadt und Co.

  5. Demokratie sagt:

    Problem ist, Lehrer ist nicht gleich Lehrer! Die einen, welche viel Zeit, Engagement und Initiativen einbringen, die anderen, welche seit Jahren die gleichen Unterrichtsvorbereitungen aus der Tasche ziehen, regelmäßig Videoveranstaltungen als Unterricht bezeichnen und mittags auf der Couch liegen sowie 50 Tage „Jahresurlaub“ genießen.

    Hier gehört der Hebel angesetzt, Leistungsbewertung als wäre mal ein Stichwort! Das was der Tullner hier beschließt ist ein Rohrkrepierer, da bei den Besoldungen das Geld wohl nur am wenigsten lockt.

    Lehrer sollten genau so arbeiten wie alle anderen Arbeitnehmer, die gleichen Urlaubsansprüche haben, die gleiche Arbeitszeitregeln, (auch für HomeOffice)

    Das Thema Überstunden ist ja sehr relativ, weil 2 Unterrichtsstunden mehr pro Woche, 90 Minuten nämlich, immer noch weit unter 40 Zeitstunden liegen. Wenn ein Lehrer 7 Uhr das Schulgebäude betritt, wäre nach 8h + 45 Minuten um 15:45 Uhr Feierabend und nicht 11 oder 12 Uhr. Nun wird ja dann argumentiert mit den ganzen Nebentätigkeiten, welche ja zwingend zu Hause erledigt werden müssen und da fängt es ja an, der eine so und der andere so und die Bürger erleben ein ausgiebiges Freizeitverhalten. Wer fleißig ist, wird nicht belohnt, die Zähen nicht gemaßregelt, so ist es im Beamtenleben, einzig die körperliche Anwesenheit + durchschnittliche Leistung kann der AG von seinem AN erwarten.
    5 bis 6 Unterrichtsstunden pro Tag sind eine realistische Größe, je nach Schulart und da kommt man auf einen Schnitt von 27 oder 28 Unterrichtsstunden plus gelegentliche Vertretungen.
    Das Thema Verhaltensauffälligkeit (Inklusion), könnte man in Teilen auch mit Disziplinlosigkeit und Erziehungsdefiziten erklären. Eltern brauchen in diesem Land keine Verantwortung für randalierende Kinder/Jugendliche übernehmen und den Lehrern sind jegliche Disziplinarmaßnahmen genommen. Aufbewahrungsort Schule für rüpelhafte Kinder ist der aktuelle Stand.

    @Fischer
    Zum Renteneintrittsalter, es gibt deutlich härtere Tätigkeiten als die des Lehrers! Dies ist jammern auf hohem Niveau. Die Krux des Rentengesetzes ist die Undifferenziertheit! Fair wäre es gewesen Lebensarbeitszeitkonten, welche von AG zu AG mitgenommen werden können zu erschaffen, 45 Jahre Berufstätigkeit mit Einzahlung in die Rentenkasse als Maßstab des Arbeitsendes zu nehmen und nicht das 65-ste Lebensjahr, da es hart arbeitende Bürger gibt, welche seit ihren 16-ten Lj. feste arbeiten.

    Zudem müssen alle, auch Lehrerbeamte, in das System einzahlen, wie in der Schweiz und die ist ja mit Sicherheit kein kommunistisches Land und wird seit Jahren erzkonservativ regiert!

    Aktuell werden die Pensionen aus Steuermitteln der Länder und damit auch der nichtverbeamteten Bürgern gezahlt. Eigentlich eine Frechheit, jeder Angestellte zahlt in die Rentenkasse ein und trägt zusätzlich aus einen Anteil seiner Steuern die Pensionen aller Beamten, auch der Lehrer!

    Beamte zahlen nichts in die Sozialkassen haben ein höheres Nettoeinkommen und profitieren von den Steuern der Bürger. Beamtenschaft ja, allerdings inklusive Einzahlung in die Sozialkassen.

    • Fischer sagt:

      Ihre Behauptungen entstammen Ihrem subjektiven Empfinden und enthalten unverschämte Pauschalisierungen sowie Äußerungen, die mit der Sache an sich nichts zu tun haben. Ihre Berechnung der Lehrerarbeitszeit ist sehr interessant, zeugt jedoch von absoluter Ahnungslosigkeit auf dem Gebiet. Sie haben auch gar keine Ahnung davon, wie viele Lehrerinnen und Lehrer in Sachsen-Anhalt nicht verbeamtet wurden und aus Altersgründen auch nicht werden. Die sorgen selbst für ihre Rente. Wenn junge Lehrer mehr Stunden geben würden, ginge es am Ende zu Lasten der Unterrichtsqualität und der Schüler. Aus Mangel an Zeit bliebe weniger Zeit für Unterrichtsvorteil- und Nachbereitung, die Organisation von Unterrichtsstunden auch mal außerhalb der Schule, das Eingehen auf persönliche Probleme der Schüler, die Zusammenarbeit mit den Eltern, Theaterbesuche der Klasse in der Freizeit der Lehrer, die Organisation von Schulaustausch- Klassen- und Studienfahrten, die Zusammenarbeit mit Schulpsychologen und Therapeuten, die Fachschaftsarbeit, und vieles mehr. Alles unter einen Hut zu bringen und ständig am Ball zu bleiben, gelingt nur erfahrenen Kollegen. Junge Lehrer und Lehrerinnen sollten ihre Kräfte weise einteilen und daran denken, dass nervlich abgewrackte Menschen im Alter nicht mehr in der Schule einsetzbar sind. Außerdem bauen junge Lehrer/innen meist selbst gerade Familien auf und brauchen ihre Zeit auch für die eigenen Kinder. Es kann nicht sein, dass hier wieder die Fehler der Regierung auf die Arbeitnehmer abgewälzt werden. Lehrer sind jetzt schon verpflichtet bis zu 4 Vertretungsstunden wöchentlich unentgeltlich zusätzlich zu leisten. Dieser Rahmen wird bereits zur Genüge ausgeschöpft.

      • Demokratie sagt:

        Mehrstunden werden im Folgestundenplanjahr angerechnet, Minderstunden/Mehrstunden, schön feinsäuberlich notiert.
        Mittlerweile ist der Verbeamtungsgrad deutlich gestiegen und wird logischerweise in den nächsten Jahren gegen 100% streben! Aktuell dürfte dieser bei 1/3.-tel ca. liegen.

        Übrigens ist der Druck im „Lehrerkessel“ extrem hoch:
        https://www.tagesspiegel.de/berlin/nach-spd-beschluss-in-berlin-landeselternrat-sieht-keine-rasche-verbeamtung-von-lehrern/25159448.html

        Alles was Sie schreiben ist doch RICHTIG! Junge Lehrer brauchen mehr Zeit und Unterstützung, folgt, weniger Stunden für junge Lehrer und den Unterstützern mehr Stunden für Lehrer, welche länger am Ball sind, vorbereitungsarme Fächer haben und sonstige keine Sonderleistungen wie Stützstunden für Neulehrern/Referendaren usw. Behaupten Sie bitte nicht, dass ein Mathe- Deutsch- Englischlehrer in der Abiturstufe den gleichen Aufwand hat wie ein Sport- Kunst- und Musiklehrer in einer anderen Schulform, nämlich einen um das Mehrfache! Aber wird dies anerkannt in irgendeiner Form?

        Übrigens ist dies ja aktuell einer der Hauptprobleme, dass Referendare und Berufsanfänger in der Praxis nicht ausreichend unterstützt werden können, da schlicht die zeit der Tutoren nicht anerkannt wird! Das Mittel sollen mehr Praxisstunden sein laut Tullner, absolut gaga, programmierter Ausstieg durch Verheizen.

        Zudem wird auch um Lehreranzahl diskutiert, völlig unzureichend, da reichlich Lehrer mittlerweile verkürzt arbeiten und da läuft Tullners Initiative ins Leere. Weshalb sollte ein Mitarbeiter, welcher aus gesundheitlichen Gründen verkürzt geht, damit Geldeinbußen hinnimmt, bezahlte Mehrarbeit annehmen. Einzig eine gute nachhaltige Lehrerausbildung hilft und gute Arbeitsbedingungen. Das Geld spielt bei vielen jungen Menschen eh nur eine sekundäre Rolle. Sabbatjahre sind heute wichtiger als Haus, Boot und dicker SUV.

        Mein Text bezieht sich vor allem auf die „Gleichmacherei“ im Lehrerwesen! Die Fleißigen werden/können nicht belohnt werden, meistens sind dies „Überzeugungstäter“ die Müßiggänger können/dürfen nicht „rangenommen“ werden! In jedem modernen Unternehmen wäre dies nicht möglich, mittlerweile auch nicht in weiten Teilen des öffentlichen Dienstes, mit der leistungsorientierten Vergütung des TVöD, aber bei Lehrern ist dies möglich! Faule mittags auf die Couch, Fleißige bleiben in der Schule bis es dunkel wird. So sieht es teilweise aus. Und, die Fleißigen sind in der deutlichen Überzahl und ärgern sich hinter vorgehaltener Hand genau über diese wenigen aber existierenden Kollegen. Aus political correctness darf nicht geredet werden, nicht angesprochen werden.

        Und als Letztes, weshalb verdienen Grundschullehrer weniger als Gymnasiallehrer oder Berufsschullehrer? Das muss mir mal einer erklären! Dort wo der harte Weg der Bildung beginnt mit viel Geduld und Spucke, von deren gute Arbeit alle folgenden Schulformen profitieren, werden deutlich schlechter gestellt, nur weil man Grundrechenarten vermittelt und nicht die Integralrechnung? Macht jetzt primär die Fachlichkeit den Lehrerberuf aus oder Pädagogik und Didaktik?

  6. Zukunft der Demokratie sagt:

    Treffen diese Zahlen auf alle Schulformen und Fächer denn zu? Bei Grundschulen, Förderschulen und Berufsschulen? Wie sieht es denn mit lustigen Fächerkombinationen aus Sport, Kunst Musik aus? Wie viel Unterrichtsnachbereitung hat ein Sportlehrer? Sprunggrube harken, Kasten in die Ecke schieben, Kletterstangen ölen 😉 ?
    Lehreranfänger ist man in den ersten 5 Jahren, so wie man in anderen Berufen auch Anfänger ist und die anderen 40 Jahre? Fängt der Lehrer immer bei Null an?
    Gibt es auch außer Halle-Neustadt, Neukölln und Duisburg-Marxloh noch andere Schulstandorte in Deutschland?

  7. CS09 sagt:

    @ Zukunft der Demokratie

    Nochmal: es besteht in unserem wunderbaren Land vollkommene Freiheit bei der Berufswahl! Sie hätten doch solch eine lustige Fächerkombi studieren können und alle die schönen Vorteile und die Leichtigkeit des Berufes Lehrer wären auch Ihnen zu Teil geworden.
    Sind Sie doch so gut und verraten Sie uns uns Ihren Beruf, dann können wir hier einfach mal vergleichen.

    PS: ich bin kein Lehrer.

    • Lars sagt:

      @cs09: inhaltliche Argumente eines anderen, denen sie nicht folgen mit dem Vorwurf, er hätte ja selber Lehrer werden können, zu kontern, ist aber auch ein bischen schräg. Ich hoffe, dass sie wirklich kein Lehrer sind…