Gesundbrunnen: Wohnungsgenossenschaft feiert mit großen Knall den 100sten Geburtstag – auch Programm am heutigen Sonntag

Die Wohnungsgenossenschaft „Gesundbrunnen“ in Halle (Saale) blickt in diesem Jahr auf eine 100-jährige Geschichte zurück – ein Meilenstein, der am vergangenen Wochenende gebührend gefeiert wurde. Unter dem Motto „100 Jahre Zuhause. 100 Jahre Gemeinschaft“ wurde ein Fest organisiert, das nicht nur Rückblick, sondern auch Ausdruck lebendiger Gegenwart war.
Von der Not zur Vision: Der Ursprung 1925
„Was 1925 als mutiger Zusammenschluss von Familien begann, die einfach nur ein sicheres und bezahlbares Zuhause suchten, ist heute eine fest verwurzelte Genossenschaft mit langer Tradition“, sagte Vorstandsvorsitzende Annette Herrmann zu Beginn des Jubiläumsfestes. Ihre Worte erinnerten an eine Zeit, in der Wohnungsnot herrschte und gerade kinderreiche Familien dringend Lösungen suchten.
Damals noch unter dem Namen Spar- und Bauverein Bund der Kinderreichen e.G.m.b.H., legten engagierte Bürger*innen den Grundstein für das, was später zur Wohnungsgenossenschaft Gesundbrunnen wurde. Die ersten 37 Häuser an der Benkendorfer Straße entstanden mit viel Idealismus und Eigeninitiative – ein sichtbares Zeichen für das Gemeinschaftsgefühl jener Zeit.
100 Jahre, vier politische Systeme, eine klare Haltung
In ihrer Geschichte hat die WG Gesundbrunnen politische Umbrüche und gesellschaftliche Veränderungen überstanden – von der Weimarer Republik über den Nationalsozialismus, durch die DDR bis hin zur deutschen Einheit. „Der Weg war nicht immer einfach“, so Herrmann, „doch wir haben uns weiterentwickelt, ohne unsere Wurzeln zu vergessen.“
Heute steht die Genossenschaft für weit mehr als Wohnraum. Sie ist ein lebendiger Teil des Stadtteils, fördert Nachbarschaft und Gemeinschaftssinn – Werte, die aktueller denn je sind. „Es geht nicht nur um Wände und Dächer. Es geht um Nachbarschaft, um Zusammenhalt, um das Gefühl: Hier bin ich daheim“, fasste Herrmann zusammen.
Festwochenende mit Herz, Humor und Höhenfeuerwerk
Der Auftakt der Feierlichkeiten fand am Brunnenhaus neben dem Leuna-Chemie-Stadion statt – ein symbolträchtiger Ort, denn hier befand sich einst das Gesundbrunnenbad, in dem viele ältere Mieter*innen noch selbst gebadet haben. Ein besonderer Moment: die Predigt von Pfarrer Olaf Wisch, begleitet vom Gospelchor „Salt Town Voices“. Wisch erinnerte daran, dass der Gesundbrunnen heute für ein anderes Heil steht – das soziale Miteinander: „Wie Menschen füreinander da sind, nicht im Wettbewerb stehen, sondern sich gegenseitig tragen.“
Das bunte Programm zeigte die Vielfalt und Lebendigkeit der Genossenschaft: Vorführungen an der Calisthenicanlage, Musik vom Blasorchester, Kabarett mit den „Kiebitzensteinern“. Die Lebenshilfe hatte Thüringer Bratwurst und Böllberger Bier mit dabei,
Am Nachmittag ging es weiter am Ruderhaus in Böllberg. Für die kleinen Gäste sorgten Clown Lulo, Artistik und Comedy für beste Unterhaltung. Am Abend heizten die Band „Bienstich“ und die „ABBA Girls“ dem Publikum ein, bevor Larissa Tornado und Cara Juliene mit einer Travestie- und Erotikshow für ein glamouröses Finale sorgten. Der krönende Abschluss des Samstags: ein spektakuläres Höhenfeuerwerk von Pyro-Rob, das den Himmel über Halle in ein Farbenmeer verwandelte.
Heute geht es weiter
Auch am Sonntag lädt die WG Gesundbrunnen zum entspannten Ausklang der Feierlichkeiten. Ab 10 Uhr beginnt am Ruderhaus der Frühschoppen mit musikalischer Begleitung. Die Comedy-Show „Phantaro“ sorgt ab 11 Uhr für gute Laune, bevor die Jagdhornbläser das Fest mit traditionellen Klängen beschließen.










Hitzetote sind so vorprogrammiert!
Sehr schade!
Herzlichen Glückwunsch,das war sicher eine schöne Sache. Allerdings hätte man auf das Feuerwerk verzichten können. Die ständige Knallerei in Halle ist nervig. Die meisten Menschen und Tiere fühlen sich davon gestört.
„Die meisten Menschen und Tiere fühlen sich davon gestört.“
Seltener Gast,
in meinem Umfeld erfreuen sich die meisten Menschen an Feuerwerk. Die Geschmäcker sind eben verschieden.
Meines Erachtens sind Genossenschaften völlig aus der Zeit gefallen und sozialistischer Unsinn. Solche Organisationen gehören komplett privatisiert. Denn wer kontrolliert eigentliche Genossenschaften und wohin gehen die Gewinne?
Da hast du leider die Überschrift nicht gelesen. Es wurde der 100. Geburtstag gefeiert, das heißt, die Genossenschaft wurde 1925 gegründet,hat also nichts mit Sozialismus zu tun. Genossenschaften werden von Prüfverbänden geprüft und die Gewinne kommen natürlich den Mitgliedern zu Gute.
Sag mir, dass du keine Ahnung hast, was eine Genossenschaft ist, ohne zu sagen, dass du keine Ahnung hast, was eine Genossenschaft ist. 🤦♀️
Genossenschaften sind privat organisiert und kontrollieren sich selbst über ihre Mitglieder. Die Gewinne gehen da hin, wo die Genossenschaft gemeinschaftlich beschlossen hat, dass sie hingehen.
Wohin die Gewinne gehen, kann man nachlesen bzw. wird meines Wissens darüber gemeinsam entschieden … es ist natürlich ein Unding, dass diese Gewinne nicht zu 100% dir zufließen 😅