„Gesundheit ist keine Ware“: Aktionswoche in Halle gegen Profitdruck im Gesundheitssystem

28 Antworten

  1. mirror sagt:

    Es gibt viele Ranglisten für den internationalen Vergleich der Gesundheitssysteme. Bei allen sind wir ganz oben dabei. So schlecht kann es also nicht sein.

    • Gesundheitsapostel sagt:

      Das ist so nicht richtig.
      Obwohl Deutschland – pro Kopf gerechnet – das zweitteuerste Gesundheitssystem der Welt hat, taucht es in keiner Qualitätsmetrik unter den Top 10 aus.
      Etwas flapsig könnte man formulierten: es ist sauteuer, ineffizient und bestenfalls mittelmäßig.

      • mirror sagt:

        In den Rankings liegt Deutschland so zwischen Platz 5 und 25. Das ist schon oben dabei.

        • Hildegard von Bingen sagt:

          Hm, nach Ausgaben pro Kopf sollte es aber Platz eins oder zwei sein.
          Ansonsten sind wir viel ineffektiver als andere…

  2. G sagt:

    Rassismus im kh? Nur weil ich darauf bestehe das ich mit einem Arzt sprechen will der mich auch versteht?.. Das ist noch lange kein Rassismus..

    • Unfug sagt:

      Nein, das ist kein Rassismus, wenn Du Dich mit Deinem Arzt nicht verstehst und das hat hier auch niemand behauptet, großes G. Das weißt Du auch.

      Wenn man aber einen Arzt ablehnt, weil er ein „Schwarzkopf“ ist (selber so gehört), dann ist das Rassismus. Versuche nicht, mit falschen Beispielen Rassismus zu leugnen, großes G.

  3. xxx sagt:

    Richtig. Es gibt noch mehr, was nicht dem freien Markt überlassen bleiben darf, z.B. Wohnen. Aber selbst Corona wird es nicht schaffen, dem perversen System Kapitalismus ein Ende zu bereiten.
    So frisst er sich jeden Tag ein wenig mehr auf, denn irgendwann ist alles verbraucht und alles verseucht. Vorher ist aber noch das Wasser alle, merken nur noch nicht viele, kommt ja immer was aus dem Wasserhahn.

    • Wohnraumlenker sagt:

      Klar, man kann „Wohnen“ auch den staatlichen Akteuren übertragen.
      Das wurde oft genug versucht und endete immer in der Katastrophe.
      Wer es nicht glaubt, kann sich gern mal Filme von Halle Ende der 80er Jahre anschauen: die Stadt war nur noch ein einziger stinkender Schutthaufen mit menschenunwürdigen „Wohnungen“ – vermittelt durch die arroganten Beamten der staatlichen „Wohnraumlenkung“.
      Aber klaar, die Miete kostete nur 43,50 Mark.
      Einfach ein Traum so etwas… 🙂

      • xxx sagt:

        „die Stadt war nur noch ein einziger stinkender Schutthaufen mit menschenunwürdigen „Wohnungen“ “

        Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte ist nämlich, dass die wirtschaftlich begrenzte DDR in gleicher Zeit mehr Wohnraum in Neubaugebieten schaffen konnte als mit Altbausanierung. Beides war ihr in der Breite nicht möglich.
        Das Problem war nicht, dass der „Staat“ das Wohnen geregelt hat, sondern das Eingebundensein der DDR-Wirtschaft in politische und geschichtlich begründete Zwänge.

  4. Ach so sagt:

    Vom Ansatz her ok, aber das Problem ist generell die Privatisierung des Gesundheitswesen gewollt und genehmigt durch die Politik. Wer verdient daran und wer sitzt in den Aufsichtsräten? Das gilt auch für den Nah – und Fernverkehr in den Städten, es gehört alles in staatliche Hand .

  5. linke Bullshitparolen sagt:

    Wer das Gesundheitssystem „vergesellschaften“ will, der kann sich Folgen davon in Großbritannien anschauen.
    Das staatliche NHS dort ist eine einzige Katastrophe (wie alles was von staatlicher Seite betreiben wird): marode Krankenhäuser, unmotiviertes Personal, veraltete Technik, schlechte Qualität der Behandlung…
    Wie kann man so etwas hier ernsthaft wollen???

    • Daniel M. sagt:

      Das Gesundheitssystem ist Allgemeingut und dient der Bevölkerung. Wenn es auch als solches behandelt wird, funktioniert es prächtig. Aber momentan sind wir da noch im falschen System. Also…fight the System!

      • Krankenschwester Hildegard sagt:

        Welches staatliche „Allgemeingut“ funktioniert denn in Deutschland „prächtig“?
        Für unsere mittlerweile weltweit höchsten Steuern und Abgaben erhalten wir bemerkenswert schlechte staatliche Leistungen.
        Die Bundeswehr ist nur eine Lachnummer, die öffentliche Infrastruktur verrottet und die Schulen sind bevölkert von unkündbaren Lehrerbeamten denen alles – außer die eigene Pension – meilenweit am A… vorbei geht.
        Alles wo staatliche Akteure ihre unprofessionellen Finger im Spiel haben wird teurer, ineffizient und qualitativ schlecht.
        Solche Systeme ziehen die Faulen, Unmotivierten und Unfähigen magisch an – das ist in staatlichen Gesundheitssystemen nicht anders.
        Das ist die logische Folge, wenn Menschen unkündbar sind und nicht nach Leistung bezahlt werden.

        • Tio sagt:

          Richtig, vor der Provatisierung der deutschen Krankenhäuser waren diese eine reine Katastrophe. Rumlümmelnde Ärzte, nichtsnutzige Pfleger*innen, kaputte Gerätschaften. Zum Glück ist das durch Helios etc. beendet worden! An die Arbeit!

        • xxx sagt:

          „die Schulen sind bevölkert von unkündbaren Lehrerbeamten denen alles – außer die eigene Pension – meilenweit am A… vorbei geht.“

          Die Schulen sind zunehmend durch zeitlich befristet angestellte Lehrer bevölkert, die jedes Jahr pünktlich zu Sommerferienbeginn entlassen werden und sich somit nie einen Anspruch auf ALG 1 erarbeiten können oder auch nur eine Spur von Lebensplanungssicherheit haben. Das hebt natürlich die allgemeine Motivation deutlich.

          • Quatsch sagt:

            So ein Quatsch.
            Die unmotiviertesten Lehrer sind immer noch die verbeamteten.
            Denen kann nichts passieren und die freuen sich auf ihre staatliche Pension. Mit 55. Wegen „burnout“.
            Klar, mit 22 Wochenstunden Unterricht und 16 Wochen Ferien im Jahr, ist das unausweichlich.

    • Rolf K sagt:

      Richtig bei der Eisenbahn in Großbritannien die komplett privatisiert wurde läuft es hervorragend. Gut abgesehen von der vollkommen maroden Infrastruktur und der Zustand der Fahrzeuge. Aber wer legt darauf schon wert…

    • k.hädicke sagt:

      @ bullshitparoli
      wer das bestehende gesundheitssystem weiter so laufen lassen will, kann sich genug folgen davon allein schon in sachsen anhalt anschauen: diverse kliniken im bundesland, die gerettet oder geschlossen werden müssen. weiter: die magdeburger uni(!)klinik, die im letzten jahr diverse male in der presse stand wg maroder finanzieller und arbeits-umständen. wie repräsentativ ist das denn???
      außerdem: unterbezahltes personal, personell unterbesetzte stationen, daraus folgende starke personelle fluktuation….
      halten Sie das für motivationsverstärker???
      kann man SOetwas ernsthaft wollen?
      (btw: die privatisierung hatte doch wahrlich genug an jahren und möglichkeiten, sich zu behaupten… oder eben nicht)

      • Unikliniker sagt:

        „…diverse kliniken im bundesland, die gerettet oder geschlossen werden müssen…“
        Man muss keine Kliniken retten.
        Im Gegenteil, es gibt in Deutschland viel zu viele davon und das gefährdet das Patientenwohl.
        Aber um dieses geht es ja den Protagonisten hier mal so gar nicht. Eher um das Wohl und den Geldbeutel der Angestellten.
        Wenn sich jede kleine Kreisstadt ein vollwertiges Krankenhaus leistet, dann ist das Unsinn. Die bekommen gar nicht die benötigte Professionalität, weil die Fallzahlen dort viel zu gering sind.
        Also weniger und spezialisiertere Krankenhäuser – wie etwa in Dänemark – sind besser für die Qualität. Klar, nicht für die Bequemlichkeit der Angestellten.
        .
        „…die magdeburger uni(!)klinik, die im letzten jahr diverse male in der presse stand wg maroder finanzieller und arbeits-umständen….“
        Schönes Beispiel für staatliche Misswirtschaft.
        Die Uniklinik ist nicht privatisiert, sondern dem öffentlichen Dienst zugeordnet – also das, was viele für ganz großartig halten.
        Funktioniert halt nur nicht.
        Noch nie und nirgends.

        • Klaus sagt:

          Vielleicht sollten Sie sich erstmal mit dem Thema beschäftigen. In vielen privaten Kliniken ist es nicht ungewöhnlich Patienten welche bspw operiert werden müssen in eine Uniklinik weiter zu reichen, wenn sie zu alt sind oder zu viel vorerkrankungen haben. Warum? Durch eventuelle Komplikationen verlängert sich die Liegezeit und unter Umständen ist die OP dann nicht mehr profitabel. Dann sollen sich doch lieber andere damit rumärgern. Lieber bedient man seine Aktionäre.
          Außerdem haben sich die privaten Krankenhäuser auf Behandlungen spezialisiert die Geld bringen während ein Uniklinikum ein Vollversorger ist. Nicht jede Behandlung ist kostendeckend.
          Wie gut Privatisierungen funktioniert sieht man ja am Strommarkt.

          • Dr. Monk sagt:

            Noch mehr solche unbewiesenen kommunistischen Thesen auf Lager?
            Niemand darf Patienten „weiterreichen“, nur weil sie nicht passen.
            Typischer bla bla Bullshit.

          • Stromer sagt:

            „Wie gut Privatisierungen funktioniert sieht man ja am Strommarkt.“
            Sie denken ernsthaft, der Strom in Deutschland ist so exorbitant teuer, weil böse private Konzerne sich eine goldene Nase verdienen?
            Da muss man schon sehr ideologisch verblendet sein.
            Der hohe Strompreis kommt ausschließlich durch staatliche Eingriffe zustande – Stichwort Energiewende.

          • xxx sagt:

            „Niemand darf Patienten „weiterreichen“, nur weil sie nicht passen.“

            Da findet sich doch immer eine Ausrede.

        • k.hädicke sagt:

          @unikliniker
          ob es zu viele kliniken gibt, kann ich nicht beurteilen.

          „Schönes Beispiel für staatliche Misswirtschaft.
          Die Uniklinik ist nicht privatisiert, sondern dem öffentlichen Dienst zugeordnet – also das, was viele für ganz großartig halten.“
          das stimmt quasi nicht bzw so halb, denn die klinik ist zwar auf dem papier eine einrichtung des öffentlichen rechts, aber dennoch selbständig organisiert, geführt und verantwortlich und nicht dem öffentlichen dienst zugeordnet, hat auch einen eigenen haustarifvertrag.
          ja sicher geht geht es auch um den geldbeutel! was denken Sie denn?! warum denn nicht? und zweitens geht es aber auch um die arbeitsbedinungen, die besser werden müssen. und da geht es nicht um „bequemlichkeit“, wie Sie es betiteln, sondern darum, die arbeit mit genug kollegen+zeit gern statt schnellschnell und nicht mit 180er blutdruck zu erledigen.
          natürlich kann das modell funktionieren oder auch gemißwirtschaftet werden. ist beides möglich. kommt wohl immer auf die umsetzung und führung an. vielleicht fehlt es in solchen fällen an einer kontrollinstanz (rechnungshoflike), die rechenschaftspflichten einfordern könnte.
          aber wenn alle kliniken privat wären, ginge es nur noch geldmotiviert zu. dann würden sicher ein haufen versorgungslücken entstehen.

  6. Chefarzt sagt:

    Deutschland pumpt soviel Geld in sein Gesundheitssystem wie kaum ein anderes Land.
    Tendenz steigend.
    Daran kann es also nicht liegen, dass unsere Protagonisten in den Krankenhäusern so mittelmäßige Qualität abliefern.
    Aber gut, wenn alle vom Chefarzt bis zu Pfleger nur die Dollarzeichen in den Augen haben und den Hals nicht vollkriegen, kommt eben Murks für die Patienten – und im Zweifel unnötige OPs – raus.

  7. Klaus sagt:

    @ Dr. Monk Die privaten Kliniken sind fast ausnahmslos keine Vollversorger. Das heißt sie können nicht alle Krankheiten behandeln somit werden spezialisieren sich die Häuser auf Krankheiten die Geld bringen. Ältere Menschen haben meist zusätzlich noch andere Krankheiten die zu Komplikationen führen können. Wenn das Krankenhaus dann also der Meinung ist Sie können die Versorgung nicht leisten wird dieser Patient verlegt! An erster Stelle steht die Gewinnoptimierung. Das was die privaten nicht leisten wollen muss der Staat übernehmen. So ist es leider in jedem Bereich. Deshalb gibt es auf dem Land auch nur schlechtes Internet es ist einfach nich gewinnbringend.

  8. Tio sagt:

    Richtig, vor der Provatisierung der deutschen Krankenhäuser waren diese eine reine Katastrophe. Rumlümmelnde Ärzte, nichtsnutzige Pfleger*innen, kaputte Gerätschaften. Zum Glück ist das durch Helios etc. beendet worden! An die Arbeit!

    • linker Chauvinist sagt:

      Also „Tio“,
      wenn ihr Neulinken DDR 2.0 Apologeten hier schon eure kruden Thesen von den Segnungen der Staatswirtschaft ablasst, dann bitteschön politisch korrekt:
      – „nichtsnutzige Pfleger*innen“ = braaav, mit Gendersternchen!!! Lob vom Parteisekretär!
      – „Rumlümmelnde Ärzte“ = oh oh, das muss heißen „Rumlümmelnde Ärzt*innen!!!
      Setzen 6!
      Oder wollten Sie implizieren, dass nur Männer den hochstehenden Arztberuf ausüben können, während in den gering qualifizierten Pflegeberufen sich durchaus auch Frauen tummeln dürfen?
      Schlimm dieser linke Chauvinismus!
      Dann schon lieber Helios Kliniken.