Gülle-Havarie im Saalekreis: Reinigung dauert an
Nach der Gülle-Havarie in einer Biogasanlage auf dem Gut Gröbers im Saalekreis dauern die Reinigungsmaßnahmen an. Inzwischen ist die Ursache bekannt. Demnach sei es zu einem Defekt an einem Nachgärbehälter gekommen. Zu dem Vorfall war es bereits am Samstagnachmittag gekommen. Kreis und Feuerwehr wurden jedoch erst am Samstagabend gegen 22 Uhr eingeschaltet.
Am 27.07.2019 gegen 22.00 Uhr sei von der Leitstelle eine Information über eine Gewässerverunreinigung in der Kabelske und deren Nebengräben erfolgt, so Kreissprecherin Kerstin Küpperbusch. „Bei dem Ereignisfall traten Gärreste auf das Betriebsgelände der Anlage und auf angrenzende landwirtschaftliche Nutzflächen der Betreiberin aus. Von dort flossen die Gärreste über den angrenzenden Vorfluter bis in die Kabelske.“
Bereits seit Samstagnachmittag habe der Betreiber versucht, ein weiteres Austreten zu verhindern. „So wurde die sich in dem defekten Nachgärbehälter befindliche Flüssigkeit in einen anderen geeigneten Behälter umgepumpt. Darüber hinaus wurden an mehreren Stellen Erdwälle errichtet, um das weitere Ausbreiten zu verhindern“, erklärt die Kreissprecherin. In Abstimmung mit dem Umweltamt sei, sofern möglich, die Gülle abgepumpt und der landwirtschaftlichen Verwertung zugeführt worden.
Und auch wenn es derzeit rund um die Anlage „stinkt“, sind die Auswirkungen auf die Umwelt nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Das liegt an der Trockenheit. „Da die betroffenen Gewässer derzeit nahezu trocken liegen, gelangten die Stoffe kaum in weitere Gewässerabschnitte und in den Untergrund“, so Kerstin Küpperbusch. Mit Frischwasser seien zudem am Sonntag erste Spülungen der Böschungen erfolgt, das verunreinigte Wasser wird abgepumpt. „Diese Maßnahmen werden auch derzeit noch fortgesetzt. Ob darüber hinausgehende Handlungen notwendig sind, wird zusammen mit den für die Gewässer zuständigen Unterhaltungsverbänden abgestimmt.“ Wieviel Gülle ausgetreten ist, dazu kann der Landkreis noch keine Angaben machen. „Die Recherchen dazu laufen. Ebenso sind die Ursachen des Schadensfalls dem Landkreis noch nicht bekannt“, erläutert Kerstin Küpperbusch.
Rund 1,4 km Gewässer 2. Ordnung seien von dem Zwischenfall betroffen gewesen. Im Vordergrund stehen zunächst die Gefahrenabwehr und Wiederherstellung des ordnungsgemäßen Zustandes der Gewässer und des Bodens. „Die Ahndung von Verstößen kann im Anschluss erfolgen. Auch über Kosten ist zu diesem Zeitpunkt noch nichts bekannt. Letztendlich wird der Verursacher die Kosten jedoch tragen müssen.“
Ein Dank allen Helfern der freiwilligen Feuerwehr und Behördenvertretern für den unermüdlichen Einsatz am Wochenende! So konnte wenigstens größere Schäden und Ausbreitungen bei uns im Ort und in der Kabelske verhindert werden. Gut dass es Euch Ehrenamtliche gibt !