Halle soll Eltern Stoffwindeln bezahlen

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21 Antworten

  1. Maik sagt:

    Das Problem ist bloß, dass Stoffwindeln durch den enormen Wasserverbrauch beim Auswaschen kaum einen Vorteil gegenüber herkömmlichen Windeln bieten. Zudem kann man auch zu Windeln aus recycelten Fasern greifen, die schnell abbaubar sind.

    • 10010110 sagt:

      Wasser kann aber geklärt und wiederverwendet werden und/oder geht in den natürlichen Kreislauf über während Wegwerfwindeln in Müllverbrennungsanlagen verbrannt werden oder – noch viel schlimmer – hundert Jahre lang in der Natur verrotten, wenn sie keiner wegräumt. Und selbst „Bio-Windeln“ sind eine Mogelpackung, weil sie teilweise trotzdem aus nichtkompostierbaren Materialien bestehen und in den regulären Müll geworfen werden; da baut sich gar nix ab, die werden auch bloß verbrannt. Was ist nun umweltfreundlicher?

      Zudem sind die volkswirtschaftlichen Kosten für die Entsorgung von Wegwerfwindeln (Müllabfuhr etc.) deutlich höher und werden – im Fall von Miethäusern – auf alle Mieter umgelegt.

      Es ist außerdem erwiesen, dass Kinder in Stoffwindeln durchschnittlich schneller trocken werden als jene, die Wegwerfwindeln bekommen, denn letztere spüren die Nässe nicht so deutlich und haben daher weniger Ambitionen, schnell trocken zu werden. Und das spart dann auch wieder Windel-/Waschkosten.

      Ich denke schon, dass Stoffwindeln ölologisch nachhaltiger sind als Wegwerfwindeln.

      • Bleb Blorka sagt:

        Woher weißt Du, dass die Windeln 100 Jahre rotten- und nicht 97,3 Jahre? Wieso soll Dein Urteil „Bio-Windeln=Mogelpackung“ derart generalisiert überhaupt stimmen. Hast Du denn die Energie- und Umweltbilanz von Stoffwindeln berechnet oder denkst Du sie Dir nur aus? Welch ein dünner Beitrag!

  2. TDoe sagt:

    5000 Windeln pro Jahr und Kind macht knapp 14 Windeln pro Tag,
    mit Verlaub was für ein Blödsinn.

    Und ja waschen (Kochwäsche) kostet Energie, Wasser und Waschmittel. Die Umweltbilanz wird ähnlich gut/schlecht wie bei Wegwerfwindeln in der thermischen Verwertung sein.
    Aber Denken und Wissen ist ja nicht so das Dng der Grünen 🙂

    • 10010110 sagt:

      „Die Umweltbilanz wird ähnlich gut/schlecht wie bei Wegwerfwindeln in der thermischen Verwertung sein.“

      Das bezweifle ich, wenn man das mal ganzheitlich, von der Gewinnung der Rohstoffe, der Herstellung bis zur Entsorgung, betrachtet.

      Für Stoffwindeln muss der Stoff (vermutlich Baumwolle) hergestellt werden, und je nach Art der Landwirtschaft wird dafür mehr oder weniger die Umwelt geschädigt (Bewässerung der Felder, Verwendung von Pestiziden etc.). Wegwerfwindeln werden aus Kunststoffen hergestellt, für die Erdöl gefördert werden muss. Nicht nur wächst Erdöl nicht nach, es gibt auch keine „Bio-Erdölförderung“, d. h. diese sorgt regelmäßig für ökologische und soziale Schäden. Wenn jetzt eine Firma Windeln aus komplett nachwachsenden und kompostierbaren Rohstoffen herstellt, dann sieht das wieder anders aus, aber selbst die sogenannten Bio-Windeln bestehen nur teilweise aus kompostierbaren und nachhaltig gewonnenen Materialien. Der Rest ist auch wieder pure Chemie.

      Für das Waschen von Stoffwindeln wird Wasser und Energie verbraucht. Ersteres geht nicht verloren, sondern in den natürlichen Kreislauf zurück und wird wiederverwendet. Zweiteres kann je nach Bezugsart (Öko- oder Kohlestrom) mehr oder weniger nachhaltig passieren. Wegwerfwindeln, hingegen, werden nach einmaliger Verwendung weggeworfen, was Müllaufkommen verursacht, für das wiederum Leute bezahlt werden müssen, um dieses zu entsorgen. Und es wird per LKW abgeholt und zu Entsorgungsbetrieben gefahren, was wiederum mehr Verkehr verursacht.

      Übrigens können die gleichen Stoffwindeln von den nachfolgenden Geschwisterkindern verwendet oder an andere weiterverkauft werden. Man muss sich nur mal die eingesparten Touren der Müllabfuhren vor Augen führen.

      An ihrem Lebensende können Stoffwindeln genauso „thermisch verwertet“ werden wie Wegwerfwindeln. Aber es fällt wesentlich weniger Müll zur Verwertung an, was zwar weniger Energie bringt, aber auch viel Geld spart und einen geringeren ökologischen Fußabdruck hinterlässt.

      Es reicht nicht, das nur nach bestimmten Aspekten zu beurteilen, man muss das ganzheitlich betrachten.

      • MÖP sagt:

        Genau die Energie kommt wieder in den Kreislauf?… Stimmt nach physikalischen Regeln.Hat aber nichts mit dem Verbrauch zu tun und derer erneuten Umwandelung in eine für uns nutzbare Energie.

        Durch die Stoffwindel werden Sie schneller trocken? Einfach Windeln weglassen und Schlüpfer an.
        Dann wird’s auch so Mal nass ?

      • Daniel M. sagt:

        Das Pestizide verwendet werden müssen, halte ich für ein Gerücht. Und eine Bewässerung von Feldern stell auch keine, bzw. nicht in jedem Fall eine Umweltschädigung dar.
        Ansonsten gebe ich Ihnen in Ihrer Ausführung Recht.
        Stoffwindeln sind in jedem Fall die bessere Alternative. Aber natürlich extrem umständlich. Den früheren Haushaltstag, an dem die Frau 😉 den ganzen Tag Windeln gewaschen hat, gibt es leider nicht mehr.

  3. KrisTina sagt:

    Danke Maik!

  4. teu sagt:

    Ich gehe mal davon aus, dass hier viel Unwissenheit existiert.
    Vor ca. 40 Jahren haben wir Windeln gewaschen.
    Erst Kochtopf und dann mit der Hand.
    Damals gab es bereits Binden zur Versorgung während der Periode.
    Noch 10 Jahre früher waren das Tücher, die gekocht und gewaschen wurden.
    Nur mal so als Hinweis für Leute,die noch sehr grün, nicht nur hinter den Ohren, sind.

  5. Eibacke sagt:

    @Maik: Der zusätzliche Wasserbrauch ist sicherlich nicht unbedingt förderlich. Aber ein weiterer Ansatz zur Vermeidung von Müll, wie dein Vorschlag. Jedenfalls hat mein Hintern nicht gelitten (Jhg. 1983). 😉

  6. g sagt:

    Ist doch bloss Wahlkampf …. kein Grund zur Aufregung.

  7. Gast-Z sagt:

    Was ist denn das für eine blödsinnige Annahme, 5000 Windeln/Kind/Jahr. Um dies zu erreichen, müsste man dem Kind alle 34 Minuten die Windel wechseln, Tag und Nacht! Und warum sollte die Stadt dafür aufkommen ? Wenn ich nachhaltig leben will, kann m. E. nicht erwarten, dass andere dafür aufkommen.

    • Windel sagt:

      Na mal nicht übertreiben.
      Rechnen Sie bitte nochmal nach.
      Bei Ihrer Rechnung komme ich auf ca. 42 Windeln pro Tag.

    • Gast-Z sagt:

      Natürlich ist das Quatsch, was ich berechnet habe, aber trotzdem müsste alle eindreiviertel Stunde die Windel gewechselt werden (Tag und Nacht), auch dies scheint mir äußerst viel.

  8. Oma sagt:

    Wie wäre es mit kompostierbaren Windeln? Forscher voran! Vor allem könnte man entwickeln, dass der Kompostiervorgang erst einsetzt, wenn die Ka.. am Dampfen ist. 🙂

    Das Problem der Stoffwindel ist, dass man diese bei 90% waschen muss und tatsächlich hat man diese früher auch noch gebügelt! Aus 2 Aspekten, damit diese schön straff sind beim Wickeln und angeblich zur zusätzlichen Entkeimung, so die Oma.

    Übrigens landen Stoffwindeln in der Regel erst im Müll, wenn diese schön mit Autoschmiere oder für den Öko, mit Fahrradkettenschmiere ihre Zweitverwendung durchlaufen haben.

    Ich kenne keinen, welche eine vollgeka..e Windel oder eine nochmal gewaschene saubere Windel entsorgte!

    Weshalb die Stadt einen Beitrag dazu leisten soll, wird schwierig zu begründen, vor allem am LRH.
    Bei denen bilden sich Tränensäcke, wenn die sowas lesen.

    Was man für Wahlwerbung nicht alles an Wahnvorstellungen hat.

  9. Oder nicht? sagt:

    Nehmen die Laubfrösche dazu wenigstens pestizidfrei erzeugte Kokos-Recycling-Fasern aus phospahtfreiem Ökozertifizierungsverfahren? Oder nicht?

  10. Papa Doc sagt:

    Wahlkampf mal wieder und was er für Blüten treibt. Aus welchem Grund soll die Stadt für Stoffwindeln aufkommen? Vielleicht noch mit Fördermittelbeantragung, Verwendungsnachweis etc? Und die Rechnung ist ja offensichtlich eine von der Sorte Milchmädchen oder vielleicht nach eigenen Verbrauchserfahrungen hochgerechnet. Niemand wechselt 15 mal am Tag die Windeln, nicht mal die Hälfte davon wird verbraucht. Man darf gespannt sein auf weitere Wahlgeschenke, die sowieso nicht gehalten werden können. Da geht noch mehr! Strengt Euch an!

  11. Ur-Hallenser sagt:

    Ein Anfang zur Müllvermeidung wäre der Verzicht der Grünen*innen auf Wahlplakate. Die sind auch aus Kunststoff und haben eine Lebenserwartung von nicht einmal 4 Wochen. Inklusive der dort notierten Parolen!!!!!

  12. farbspektrum sagt:

    „Damit würde Halle Teil von inzwischen über 40 Kommunen in Deutschland, die dies bereits mit durchschnittlich 75 € fördern.“
    Wie sieht denn deren Haushalt aus?
    Wie wird denn eigentlich das Angebot in diesen Städten angenommen?
    Sind denn die grünen Kinder soweit von ihren grünen Eltern entfernt, dass ihnen die Finanzsituation der Stadt fremd ist.?

  13. Wilfried sagt:

    Die Forderer und Förderer derlei Umweltgedanken sollten dann mal zu Vörderts ihre Mütter und Großmütter befragen, wie die das mit der Windelversorgung gemacht haben, wie oft sie da am Herd solche Gekocht und dann in der Waschmaschine mit Wasser, Waschmittel und Strom gesäubert haben; welchen Aufwand sie beim Legen und Sortieren getrieben haben, welche Aufwände für eine kleine oder größere Reise zu tätigen waren. Windeln sind nur eine Seite, denn wenn man das Badeverhalten heutiger Säuglinge und Kleinkinder da mit ranzieht, wird es schon eng. Täglich baden ist out, wie auch eine geeignete Körperpflege. Und die war bei Stoffwindeln unbedingt notwendig.
    Fakt: es müßte sich also alles wieder zurückentwickeln… Ich seh da eher keine Chancen.

  14. mirror sagt:

    Typisch für die Grünen in Halle. Tummeln sich wieder auf einem Nebenkriegsschauplatz, bei dem eine positive Wirkung auf den CO2-Ausstoß nicht meßbar ist.
    An die wichtigen Themen wie Heizung (Effizienz-Plus für alle öffentlichen Gebäude, ÖPNV-Preise unter den variablen Kosten für Auto, Stop der Versiegelung, …) trauen sie sich nicht ran. Wenigstens haben sie keine kommunale Windelsteuer gefordert, sondern wollen dieses Mal die Erziehung der Bürger mit Schulden finanzieren.