Hallesche Sprichwörter am Boulevard
Sprichwörter sind es diesmal, die der hallesche Förderverein Pro Halle e.V. auf eine Giebelwand hat scheiben lassen. In der oberen Leipziger Straße, an exponierter Stelle, begrüßt diese Wand alle vom Hauptbahnhof kommenden Fußgänger. Diese Giebelwand ist mittlerweile die dritte, die der Verein gestaltet hat.
„Diesmal haben wir Sprichworte aufgegriffen“, sagt Sascha Gläßer, Vorstandsmitglied des Fördervereins Pro Halle, „die Menschen in unserem Land immer wieder gern benutzen, die also tatsächlich auch in Halle im aktuellen Sprachgebrauch sind. Wir hoffen, der ein oder andere Passant erkennt sich darin wieder und Gäste frischen ihren Sprachschatz an Sprichworten einfach wieder auf.“
Der Förderverein gestaltete mittlerweile die dritte Hausfassade mit Schriftzügen mit „Pro-Halle-Inhalten“. Auf der Fassade in der Kleinen Ulrichstraße geht es um „Wort-Antiquitäten“, also Wörter, die immer mehr in Vergessenheit geraten. Auf der Fassade am Neuen Städtischen Gymnasium, der Dreyhauptschule am Hallmarkt, ist hallesche Mundart zu finden.
Nun heißt es in großen Lettern: „Lange Rede – kurzer Sinn“ oder „Kommt Zeit – kommt Rat.“ Klaus Papenburg, ebenfalls Vorstandsmitglied des Fördervereins Pro Halle, meint augenzwinkernd: „Vielleicht verrät ja die Auswahl dieser lokal häufig gebrauchten Sprichworte auch etwas über die Mentalität der Hallenser, denen häufig eine sehr direkte Art nachgesagt wird.“
Die Gestaltung der Wand übernahm die halleschen Agentur Maigrün, die Umsetzung die Malerfachwerkstatt K.-P. Albrecht.
Großartige Ideen und toll umgesetzt!
Macht Lust auf ein Mitmachen.
Originelle Wandgestaltung.
Leider wurde an dieser Stelle (noch) nicht über die im Sommer entstandene Wonderful Woman Wall in Halle berichtet
Da bin ich bei dir, hab sie letztens entdeckt und mich vor allem an der berühmten weiblichen Zeichenfigur erfreut. ^^
@EnricoSeppelt: Schau doch vllt. auch mal bei der WWW vorbei, welche sich an der Häuserfasade neben der Jet-Tankstelle in der Wörmlitzer Straße befindet, Hintergrundinfos wären natürlich auch sehr interessant. (:
Sehr gut, weiter so.
Mir fehlt da:
Biez, Been, Pumpe, alles een Jelumpe.
Als typisch hallisch empfinde ich die Sprichwörter nicht. Spricht man sie im hallischen Dialekt aus, würde es eher zu treffen. Typisch hallisch für eine Unmöglichkeit sind z. B. “ Vrsuche doch emah, e nackchen Mann in de Dasche ze fassen!“ oder “ Vrlange mah von e doten Mann e Forz!“
Für etwas nicht zu Fassendes könnte man hallisch sagen „Das gtloobst du woh? Wers gloobt, werd selich un wers nich gloobt, kemmt ooch dahin ( in den Himmel)!“ Für „bitte etwas schneller!“ sagt man hallisch“ Mache hin!“oder “ Mähre doch nich so!“
Andere Redensarten:
Aus dem Wedder kammer zwee’e machen!
Scheiß off uns, aus uns werd soweso nischt! (Trinkspruch)
Liewer e häbbchen jut jelebt un recht lange! ( Lebensmotto)
Mit mir kennters je machen, ich hawwe nur een Vater! ( für: Immer ich!“)
Ich sehe aus wie e wildjewordner Handfejer! ( Vor dem Friseurbesuch)
Musste denn widder ins Feddnäbbchen dreden? ( bei falschem Benehmen)
usw. iusf.
»„die Menschen in unserem Land immer wieder gern benutzen, die also tatsächlich auch in Halle im aktuellen Sprachgebrauch sind.«
Es ist keine Rede davon, daß dies typisch hallesche Sprüche wären.
Außenminister der SU, kneiste mah richtch, ’s schteht je ohm driwwer!!
Und „die Menschen in unserem Land“- diese Floskel hängt mir schon zum Halse raus, willst wohl länger sprechen oder Papier vollschreiben?. Ist doch klar, dass es um dieses Land geht, worum denn sonst? Überflüssiges Füllsel, Zeitverschwendung. Zeit ist das Wichtigste, waas jeder Mensch hat und ist nicht herzustellen!