HFC mit unentschieden gegen 1860 München – trotz Unterzahl, Münchens Trainer durfte nicht ins Stadion
Der Hallesche FC hat sich am Sonntag im Leuna-Chemie-Stadion mit 1:1 unentschieden von 1860 München getrennt.
Neuzugang Jan Löhmannsröben hatte die Hallenser nach 13 Minuten im Führung gebracht. München konnte in der 65. Minute ausgleichen.
Seit der 29. Minute war der HFC in Unterzahl. Terence Boyd musste nach einem Handspiel vom Platz. Den folgenden Strafstoß konnte Müller aber abwehren.
6.466 Zuschauer waren im Stadion dabei. Münchens Chefcoach Köllner durfte seine Mannschaft nicht coachen. Vom Gesundheitsamt gab es ein Verbot, weil er zwar geimpft ist, aber noch nicht die 14-Tage-Frist erreicht hat.
Günther Gorenzel, Geschäftsführer Sport bei 1860, äußert sich dazu unmissverständlich: „Ich schließe mich DFL-Chef Christian Seifert an: Wir müssen aufpassen, dass aus dem „Team Vorsicht“ nicht das „Team Weltfremd“ wird.“
Gorenzel weiter: „Wir akzeptieren die Entscheidung, aber wir akzeptieren sie nur unter großer Missbilligung. Wir haben auch in der letzten Saison, als das Grünwalder leer blieb, nie lamentiert, uns beschwert oder Bewertungen und Entscheidungen gesundheitspolitischer Instanzen in Frage gestellt. Aber jetzt, da uns selbst von den Entscheidern in Halle kein triftiger Grund für eine Gefahr durch den Einsatz unseres Cheftrainers aufgezeigt werden kann, Michael Köllner aber trotz Erlaubnis des Münchner Gesundheitsamtes kein Zutritt gewährt wird, müssen wir die Frage stellen, ob das mit fairem Wettbewerb zu tun hat oder ob hier nur aus einer Zwangslage ein Vorteil kreiert werden soll.
Wenn künftig lokale Politiker und gesundheitspolitische Instanzen direkt in den sportlichen Wettbewerb eingreifen, haben wir im deutschen Profifußball in dieser Spielzeit noch mit vielen Entscheidungen am grünen Tisch zu rechnen und nicht, wie es sein sollte, am grünen Rasen. Ich bin mir allerdings sehr sicher, dass die Mannschaft genau dort, auf dem Platz, morgen die richtige Antwort geben wird.“
Aufstellung HFC: S. Müller – Kreuzer, Nietfeld, Kastenhofer, Landgraf – Löhmannsröben, Herzog (87. Titsch Rivero) – Shcherbakovski (46. Badjie), Eberwein (90.+2 Otto), Derstroff (46. Guttau) – Boyd
Das Verbot wurde nicht ausgesprochen, weil der Trainer noch keinen vollständigen Impfschutz hat, sondern weil er in München eigentlich genau deswegen in Quarantäne ist und diese lt. Münchner GA für die Reise nach Halle verlassen darf, sich nach Rückkehr aber wieder in Quarantäne begeben soll.
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/sport/3-liga-1860-trainer-koellner-darf-in-halle-nicht-ins-stadion-1.5407609
Ich halte die Entscheidung des halleschen Gesundheitsamtes für korrekt. Wer nicht vollständig geimpft und als Kontaktperson einzustufen ist, hat gemäß der aktuellen Richtlinien in Quarantäne zu gehen und diese bis zum regulären Ende auszusitzen. Unterbrechungen oder andere Ausnahmen sind für mich nur in besonderen Ausnahmefällen in Ordnung, z.B bei besonderem öffentlichen Interesse (z.B. medizinisches Personal auf Covid-Stationen) oder kurze Aufenthalte an der frischen Luft für Kinder in Quarantäne um die psychischen Härten der Quarantäne abzumildern. Die Unterbrechung der Quarantäne eines Fußballtrainers gehört definitiv nichts dazu, hier bekommt der Fußballl eine Ausnahme, welche die öffentliche Gesundheit unnötig gefährdet.
Wie auch immer, ein gewonnener Punkt. Löhmannsröben mit einem super Einstand. Vom Tor abgesehen, hat er eine Spielübersicht und Technik, die das Team deutlich stärkt. CHEMIIIIE HALLE!
Mal wieder nich gewonnen