Immer mehr Schüler ohne Abschluss in Sachsen-Anhalt
Im vergangenen Schuljahr 2018/19 haben 1995 Schüler und damit 11,4 Prozent die Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen. Darüber informierte das Statistische Landesamt in Halle Insgesamt haben 17 460 Schülerinnen und Schüler die allgemeinbildenden Schulen Sachsen-Anhalts verlassen, ein Rückgang um 87.
5 247 Schülerinnen und Schüler erlangten im aktuellen Abschlussjahr 2018/19 die allgemeine Hochschulreife. Der Anteil der Abiturienten an allen Schulentlassenen betrug damit 30,1 % und war im Vergleich zum Vorjahr (31,3 %) um 1,2 Prozentpunkte gefallen. 8 562 Schülerinnen und Schüler erreichten den mittleren Abschluss (Realschulabschluss bzw. erweiterten Realschulabschluss oder schulischer Teil der Fachhochschulreife). Dieser Anteilswert betrug 49,0 % und stieg verglichen zum Vorjahr (47,8 %) um 1,2 Prozentpunkte. Einen Hauptschulabschluss (inkl. qualifizierter Hauptschulabschluss) erreichten 1 653 Schulabgängerinnen und Abgänger. Der Anteil von 9,5 % blieb im Vergleich zum Vorjahr (9,5 %) konstant.
Ohne Hauptschulabschluss (Abschlusszeugnis der Schule für Lernbehinderte sowie Geistigbehinderte oder Abgangszeugnis) haben 1 995 Schulabgängerinnen und Schulabgänger bzw. 11,4 % aller die allgemeinbildenden Schulen verlassen. Damit lag ihr Anteil auf demselben Niveau wie im Vorjahr. Darunter verließen 1 263 Schulentlassene die Schule ohne einen Abschluss (Abgangszeugnis). Das waren 7,2 % aller Schulentlassenen (17 460) und im Vergleich zum Vorjahr (6,5 %) war der Anteil um 0,7 Prozentpunkte gestiegen.
Unter den Schulentlassenen 2018/19 waren 822 (4,7 %) ausländische Jugendliche. Ihr Anteil erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr (3,3 %) um 1,4 Prozentpunkte. Der Anteil von ausländischen Jugendlichen ohne Hauptschulabschluss lag mit 267 von 822 Jugendlichen bei 32,5 %.
Aus Gründen der statistischen Geheimhaltung sind die Absolutwerte auf ein Vielfaches von 3 gerundet. Die Summe der gerundeten Werte kann von der ebenfalls gerundeten Gesamtsumme abweichen. Die Summe der auf Grundlage der gerundeten Ausgangswerte berechneten Anteilswerte kann von 100 % abweichen.
Ohne Abschluss von der Schule – und dann? Ein Leben lang Hilfsarbeiter ohne Chance auf ein halbwegs vernünftiges Einkommen oder gleich Hartz IV… Und niemand findet, dass das eine Katastrophe ist?! U.a. 30% Unterrichtsausfall wg. Lehrermangels tragen auch dazu bei, ein Mangel, der bei umsichtiger Planung vermeidbar wäre. Kann man heutzutage ja schließlich nicht wissen, dass jedes Neugeborene nach ca. 6 Jahren in die Schule kommt.
Das System versagt auch da.
Mein Sohn hat (zum Glück) seine Schullaufbahn mit Abschluss beendet und befindet sich derzeit in einer Berufsausbildung. Aber in all den Jahren, was er für Lehrer hatte…ich kann es nicht in Worte fassen. Unser eins würde sofort den Job verlieren. Unmotiviert, Desinteressiert…teilweise einfach gemein und unsachlich den Schülern gegenüber. Der Unterrichtsausfall war außerdem enorm über die Jahre hinweg. Ich möchte hier aber auch Anmerken, dass mein Sohn auch wirklich angagierte und tolle Lehrer hatte. Aber auffällig war schon, dass vor allem die älteren Lehrer „kein Bock“ mehr hatten. Das ist mir in den Jahren ziemlich aufgefallen. Es gab viele Gespräche bei den Elternsprechtagen, an dem ich mich ganz konkret und sehr kritisch an die betreffenden Lehrer gewandt habe und sie versuchte zu spiegeln. Auch in meiner damaligen Position als Elternsprecherin. Ein kleines Beispiel: Kind mit diagnostizierter LRS, bekam in einen Test eine 3. Diese Kind hat sich wirklich angestrengt. Die Lehrerin schrieb unter der Note einen Text und arbeitete sich an ihm ab damit. Es stand darunter, dass sie sich mehr von dem Kind erwartet hätte und er/sie sich besser anstrengen hätte können?!
Als ich das gezeigt bekommen habe, war ich außer mir. Lehrer sollten Kinder motivieren und unterstützen. Ihnen insbesondere den Spaß am lernen nicht nehmen. Mit dem Spruch unter der Note, war das Kind ziemlich traurig. Mehr war bei ihm/ihr erst einmal nicht drin. Das Kind wollte weiter an sich arbeiten, bekam aber vermittelt nie gut genug zu sein. Heute bin ich froh das diese Phase hinter uns ist. Es muss noch viel am Schulsystem geändert werden. Mir tun die Kinder oft Leid. Aber oft auch die Lehrer. Dieses abgestumpft sein, kommt ja nicht von irgendwo her.
Motivation zur Verantwortungsübernahme für die eigene Zukunft fängt im Elternhaus an. Wenn bei den Alten immer nur die anderen schuld sind, was soll da aus unserer Jugend werden.
Ihre Aussage kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wenn ich Unterrichtsstoff weitergebe und insbesondere bei einem Kind mit anerkannter Lernschwäche, kann ich nicht davon ausgehen, dass ein Elternteil von zu Hause aus alles steuert. Eltern sollten sicherlich in der Hausarbeit beim Lernstoff unterstützen. Aber ausgebildete Pädagogen sind darin ausgebildet zu lehren. Und wie ich diese Situation beschrieb, ging es doch nicht um das Elternhaus. Der Lehrer hat sich nicht korrekt dem Kind gegenüber verhalten. Das Kind hat das Ganze sogar „schriftlich“ erhalten. Jeder Kind hat ein angeborenes Interessen neue Dinge zu lernen. Man sollte das unterstützen und positiv fördern. Und nicht abwerten. Auch mit einer Lernschwäche. Sie möchten doch sicher auch von Ihren Vorgesetzten positiv behandelt und in Ihrer Arbeit bestärkt werden?! Ursache – Wirkung.
Es ging in meinen Kommentar um eine konkrete Situationsbeschreibung. Sie haben das leider verallgemeinernd beantwortet. Schade! Darum ging es mir insgesamt nicht.
Glaube ich gern, mit den demotivierten „älteren Lehren“ und kann deren Demotivation sogar nachvollziehen. Weil: Die kannten halt noch die Zeit, als Lehrer Respektspersonen waren und nicht wie heute. Lehrer und Polizisten, für mich mit die ärmsten „Schweine“ im aktuellen System.
Die zahlen werden sich noch drastisch erhöhen,auch wegen der ungesetzlichen Schulschwänzerei.
Meine Erfahrung besagt, dass in der Schule stets das Ergebnis und nicht die Anstrengung bewertet wird. Und das ist gut und richtig so.
Also ist freitags schwänzen, um zu demonstrieren z.B. kein Problem, solange die (Abschluss-)Prüfungen bestanden werden. Alles klar.
Durch staatliche Schlamperei heraufbeschworener Unterrichtsausfall (immerhin um die 30 Prozent) ist doch auch kein ernstgenommenes Problem, zumindest werden weder die Ursachen klar benannt, noch wird deren Beseitigung mit geeigneten Maßnahmen angegangen – warum sollte es da noch groß ins Gewicht fallen, wenn freitags „geschwänzt“ (immerhin aus gutem Grund) wird?
Keine Ahnung, aber das war bisher sein wichtig(st)es Argument gegen das Engagement von Betroffenen des Klimawandels. Vermutlich muss er wieder erstmal den eigenen Widerspruch verarbeiten, obwohl er eigentlich längst Übung darin haben sollte. Oft genug passiert es ihm ja.