„Jacobi & Müller“ gewinnt Deutschen Buchhandlungspreis
Die Buchhandlung „Jacobi & Müller“ am Harz in Halle (Saale) ist Preisträger des Deutschen Buchhandlungspreises 2020. Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, wird den Preis im November zum sechsten Mal verleihen. In welcher Kategorie die Buchhandlung den Preis bekommt und wie hoch damit das Preisgeld ist, 7.000, 15.000 oder 25.000 Euro, wird zur Preisverleihung verraten.
Mit der Auszeichnung werden unabhängige und inhabergeführte Buchhandlungen mit Sitz in Deutschland gewürdigt, die ein anspruchsvolles und vielseitiges literarisches Sortiment haben, ein kulturelles Veranstaltungsprogramm anbieten, innovative Geschäftsmodelle verfolgen oder sich im Bereich der Lese- und Literaturförderung engagieren.
Eine unabhängige Jury aus Experten der Branche hat in diesem Jahr aus 426 Bewerbungen 118 Buchhandlungen für den Preis nominiert, darunter nur zwei Buchhandlungen aus Sachsen-Anhalt. 60 von ihnen erhalten den Preis 2020 zum ersten Mal. Aufgrund der erschwerten Bedingungen während der Corona-Pandemie war die Bewerbungsfrist um zwei Monate verlängert worden.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters: „Buchhandlungen sind echte Schatzkammern voll geistiger Reichtümer. Anders aber als eine Schatzkammer stehen sie allen offen. Sie sind Orte der kulturellen Begegnung, wo Austausch und Auseinandersetzung gepflegt werden und alle Interessierten zum Stöbern und Entdecken eingeladen sind. Dabei ist die Welt der Buchhandlungen so vielseitig wie die Menschen, die Bücher schreiben und lesen. Es freut mich sehr, auch in diesem Jahr den Deutschen Buchhandlungspreis zu verleihen: an jene Buchhändlerinnen und Buchhändler, die mit ihrem leidenschaftlichen Einsatz für Bücher einen wesentlichen Beitrag zur kulturellen Vielfalt in Deutschland leisten.“
Schön, dass es noch freie Buchhandlungen gibt.
Dennoch eine sehr politische Entscheidung.
Habe den Eindruck, alle, die auf Linie sind werden gerade vom Staat belohnt.
Wie kommst du zu der Einschätzung im Zusammenhang mit der Buchhandlung Jacobi & Müller?
Verdienter Lohn dafür, dass diese Buchhandlung ein Ort der Kultur, des freien Geistes und der Menschenfreundlichkeit ist.
Wir gratulieren und freuen uns mit
Die Jury besteht ohnehin nur aus Romantikern. Für die müssen Buchhandlungen immer klein sein, am besten wie bei der Unendlichen Geschichte. Bloß keine bösen Ketten, die Kunden das geben, was sie wollen und bessere Geschäftmodelle haben. Was man auch am Umsatz sieht.
Das Leben besteht nicht nur aus Umsatz und Rendite, sondern auch aus Kultur. Und inhabergeführte Geschäfte sind eine bestimmte Kultur des Wirtschaftens und des sozialen Miteinanders, die globale Ketten und auch das Internet nicht bieten.
Und was die Kunden konsumieren, ist nicht zwangsläufig das, was die Kunden intrinsisch auch „wollen“.