Jeder sechste Beschäftigte in Sachsen-Anhalt pendelt in ein anderes Bundesland
In ein anderes Bundesland zur Arbeit pendeln, für jeden sechsten Beschäftigten in Sachsen-Anhalt ist das Realität. Das geht aus jetzt veröffentlichten Zahlen der Arbeitsagentur hervor. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Zahl der Ein- und auch die der Auspendler aber gesunken. 4.228 Beschäftigte aus dem Ausland arbeiten in Sachsen-Anhalt, die meisten von ihnen kommen aus Polen.
Zahl der Auspendler geht zurück
Im Juni 2020 haben 141.088 Sachsen-Anhalter ihren Wohnort verlassen, um in anderen Bundesländern zu arbeiten. Das waren 2.468 (1,7 Prozent) weniger als noch im Jahr zuvor. Die meisten Auspendler aus Sachsen-Anhalt arbeiteten in Niedersachsen (40.274), Sachsen (34.669) und Thüringen (14.019). Die wenigsten arbeiteten im Saarland (272). Die Auspendlerquote ist im Vergleich zu den Vorjahren minimal zurückgegangen (2018: 16,6 Prozent, 2019: 16,6 Prozent) und liegt bei 16,5 Prozent. Das heißt: Im Juni 2020 pendelte jeder sechste der 856.015 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Wohnsitz in Sachsen-Anhalt zur Arbeit in ein anderes Bundesland.
Weniger Einpendler
Auch die Zahl der Einpendler ist zurückgegangen, nachdem sie in den vergangenen Jahren stetig angestiegen war. So kamen im Juni 2020 68.994 Menschen aus anderen Bundesländern zur Arbeit nach Sachsen-Anhalt, im Juni 2019 waren es noch 69.922. Die meisten Einpendler kommen aus den Nachbarländern Sachsen (25.139), Thüringen (9.309), Niedersachsen (8.809) und Brandenburg (7.680). Die wenigsten kommen aus dem Saarland (207). Ein Grund dafür kann darin liegen, dass insbesondere Arbeitgeber in den ostdeutschen Nachbarländern demografisch bedingt einen hohen Ersatzbedarf an Arbeitskräften haben, so dass Pendler sich häufiger angebotsbedingt in Richtung Heimat orientieren.
Knapp 3.300 Einpendler aus Polen arbeiten in Sachsen-Anhalt
Aus dem Ausland pendelten im Juni 2020 insgesamt 4.228 Beschäftigte nach Sachsen-Anhalt. Das heißt: Sie hatten ihren Wohnsitz im Ausland und ihren Arbeitsort in Sachsen-Anhalt. Davon kamen 3.259 aus Polen, 283 aus Tschechien, 249 aus der Slowakei, 106 aus Rumänien und 86 aus Ungarn.
„Corona-Krise, Digitalisierung und Strukturwandel werden sich auch auf Pendlerverhalten auswirken“
„Sachsen-Anhalt bleibt weiterhin ein Auspendlerland. Das liegt unter anderem auch an den industriell geprägten Ballungsräumen in den Grenzgebieten von Niedersachsen und Nordsachsen mit gut bezahlten Jobs in der Autoindustrie. Mit Sicherheit wird sich aber die Corona-Krise, der damit verbundene Digitalisierungsschub und der Strukturwandel in der Industrie auf Pendlerströme und Pendlerverhalten auswirken. In Zukunft wird gerade in administrativen aber auch in manchen technischen Berufen das Arbeiten von zu Hause zur Normalität werden. Lange Fahrten zur Arbeit werden weniger häufig nötig sein. Der Wandel in der Automobilindustrie hin zur E-Mobilität wird dazu führen, dass in dem Bereich weniger Arbeitskräfte gebraucht werden, so dass viele Pendler aus Sachsen-Anhalt sich in den kommenden Jahren in Richtung Heimat umorientieren könnten. Auch weil der Bedarf an Arbeitskräften in Sachsen-Anhalt perspektivisch aus demografischen Gründen zunehmen wird“, erklärte Markus Behrens, Geschäftsführer der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.
Ja warum wohl? Da gibt’s mehr Arbeit und mehr Geld, aber unseren Politikern ist das egal