Job-Center-Mieten sind um 17 Prozent gestiegen – Gütesiegel „MEINFAIRMIETER“ soll helfen
Die sogenannten „Kosten der Unterkunft“ machen einen erheblichen Anteil an den Sozialausgaben der Stadt Halle (Saale) aus. In den vergangenen Monaten gab es diesbezüglich Kritik an einigen Vermietern, die für Plattenbauwohnungen in Halle-Neustadt teilweise höhere Mietpreise verlangen als für eine Wohnung in der Altstadt fällig ist – zumindest wenn das Jobcenter bezahlt. So wird von einigen Unternehmen bei Neumietern, die staatliche Leistungen erhalten, eine viel höhere Miete kassiert als bei Mietern, die ihre Miete selbst zahlen müssen. Insbesondere sind international tätige Großkonzerne beziehungsweise Immobilienfonds hier auffällig, die in großen Stil Plattenbauten aufgekauft haben.
Eine Analyse des Pestel-Instituts bestätigt dies. So sind die vom Job-Center übernommenen Mieten für Single-Haushalte innerhalb von gut sechs Jahren (März 2014 bis August 2020) um 17,0 Prozent gestiegen, während die Verbraucherpreise in diesem Zeitraum nur um 6,5 Prozent zugelegt haben.
„Bei den Mieten wird oft rausgeholt, was rauszuholen ist. Dabei bauen Vermieter auf die Job-Center‘ als ‚zuverlässige Zahlstelle‘. Diese übernehmen die Kosten für Wohnungen ‚einfachen Standards‘. Auf genau diese Wohnungen sind aber nicht nur Hartz-IV-Empfänger angewiesen, sondern eben auch die vielen anderen Haushalte mit niedrigen Einkommen“, sagt der Leiter des Pestel-Instituts, Matthias Günther. „Das Angebot an günstigen Wohnungen sei rar. Gerade Neuvermietungen nutzten viele Vermieter, um Maximalmieten zu erzielen“. Um eine bessere Orientierung bei Wohnungsangeboten zu bekommen, gibt es jetzt ein Mieter-Gütesiegel: „MEINFAIRMIETER“ prüft als Wohnungsmarkt-Label insbesondere die soziale Verantwortung von Vermietern. Matthias Günther hat die Gründung des Gütesiegels mit initiiert.
Das Siegel sei ein „Sozial-Kompass für den Wohnungsmarkt“ – und für weite Teile der Bevölkerung relevant: Fast ein Viertel der Beschäftigten arbeitet nach Angaben des Pestel-Instituts bundesweit im Niedriglohnsektor: Vom Mindestlohnbezieher über Alleinerziehende bis hin zu Rentnern, die ihre kleine Rente mit einem Minijob aufbesserten. „Der Staat agiert inzwischen mangels eigener Wohnungen als Mietentreiber, weil er Mieten akzeptieren muss, bei denen viele Vermieter offensichtlich die Schmerzgrenze ausreizen“, so Matthias Günther.
Aber auch unter den Vermietern macht sich zunehmend Unmut breit. Vor allem die vielen noch vorhandenen Wohnungsgesellschaften in öffentlichem Eigentum und die Genossenschaften fühlen sich zu Unrecht in der Schublade der „gierigen Vermieter“ wieder.
„Wie alle anderen Unternehmen müssen auch Wohnungsunternehmen Gewinne erzielen, um langfristig bestehen zu können. Die Umsetzung jedes Mieterhöhungsspielraums ist dabei aber nicht nötig. Gerade beim Grundbedürfnis Wohnen kann der Grundsatz, dass der Gebrauch von Eigentum zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen soll, nicht stark genug betont werden“, so Günther.
Auch hinter der Wohnungsmarkt-Analyse für Halle (Saale) steht das Gütesiegel „MEINFAIRMIETER“, das vom Pestel-Institut durch dessen Leiter, Matthias Günther, mit initiiert wurde. Faire Vermieter, ob öffentlich, genossenschaftlich oder privat, müssen für die Wohnungssuchenden erkennbar sein. In der Schaffung von Markttransparenz wird ein Schwerpunkt der Arbeit des Gütesiegels gesehen.
„Aber natürlich werden wir auch wohnungspolitische Forderungen wie etwa die dringend notwendige Stärkung des Sozialwohnungsbestandes und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau insgesamt im Fokus haben“, betonen die Gründer des Gütesiegels. Denn letztlich hat eine unzureichende Wohnungspolitik dazu geführt, dass auch in Halle (Saale) trotz eines rechnerischen Überhangs von 5,3 Prozent des Wohnungsbestands die Mieten für einfache Wohnungen stark gestiegen sind.
www.meinfairmieter.de
Nennt die Vermieter, die mietwucher treiben, doch mit Namen. Warum so rücksichtsvoll. Die verhalten sich doch auch nicht rücksichtsvoll.
@Bruno welcher Mietwucher?? So hoch sind die Aufwendungen für Mietkosten, die vom Jobcenter übernommen werden ja wohl nicht wirklich.
Genau so ist es.
Ansonsten kann man sich das Thema auch sparen.
Namen und fertig.
Einfach mit offenen Augen durch die Stadt gehen und gucken, wo sich das Klientel ballt 😉
Eines der Unternehmen ist diesbezüglich bereits in den Schlagzeilen gewesen
https://dubisthalle.de/mietpreise-zockt-gcp-staatsleistungen-ab
Warum soll der Bürger mit offenen Augen durch die Stadt laufen um die Wahrheit herausfinden zu können ? Dafür seit ihr „Journalisten doch da, oder haltet ihr nichts von der Wahrheit ?
Einfach Namen der Wucherer nennen und der Wohnungssuchende weiß wo er nicht hingehen brauch.
Ich gehe davon aus, dass du bei deinem Uni-Job nicht auf Hartz IV angewiesen bist. Wenn du mehr als nur Wachmann geworden wärst, dann könntest du auch den Text verstehen.
Aber das Konsorten wie Du ja sowieso nichts verstehen zeigt ja schon deine Anwesenheit bei Liebich-Demos. Wie verträgt sich das eigentlich? Steuergelder abkassieren,m aber gegen den Staats demonstrieren?
@Fadamo
Niemand zwingt dich, hier mitzulesen und zu kommentieren.
Wenn du Journalisten nicht vertraust, wirst du dich allerdings selber um deine Informationen kümmern müssen.
Was ist denn aus der Anzeige geworden? Ist ja schon zwei Jahre her!
Mietwucher hängt nicht an der prozentualen Steigerung, sondern wenn deutlich mehr als der Marktwert verlangt wird.
Aktuell steigen die Wohnungspreise schneller als die Mieten, d.h. Mieten ist billiger als Besitz. Insofern sind Mieter besser dran als Käufer. Relativ. Das die Sachwerte so schnell steigen ( und im Schlepptau die Mieten etwas langsamer) hat natürlich seine Gründe in der allgemeinen Geldpolitik der Notenbanken, und die werden vom Staat gelenkt. Aber auch Bauvorschriften und – kosten oder Preisbremsen a la Berlin führen letztlich zu Wohnungsmangel ( o.k. in Halle kein Problem) und per Mangel an Wettbewerb zu höheren Preisen Etc. Etc. Tipp: Daniel Stelzer lesen.
Hauptsache das Institut lässt sich das Siegel ordentlich bezahlen und sichert die Existenz seiner Mitarbeiter.
„So sind die vom Job-Center übernommenen Mieten für Single-Haushalte stiegen innerhalb von gut sechs Jahren (März 2014 bis August 2020) um 17,0 Prozent,“
Und um wieviel Prozent stiegen die Mietpreise im gleichen Zeitraum? Ohne diesen Bezug kann man mit der Aussage oben wenig anfangen.
Naja hab ja schon aus früheren Kommentaren gemerkt das es bei dir recht dunkel da oben ist ober ich helfe gern und bringe Licht ins dunkle. Also wenn Das Jobcenter 17 Prozent mehr Miete für die Hartzer Zahlen musste dann liegt das daran das die Mieten 17 Prozent gestiegen sind im gleichen Zeitraum. Nochmal ganz einfach die ANTWORT IST 17 Prozent Und Nochmal MIETPREISE UM 17 PROZENT GESTIEGEN. SIEBZEHN PROZENT 17%
Falsch, nicht die allgemeinen Mietpreise. Sondern die für Hartz IV-Empfänger.
Es gibt Wohnraum in Halle-Neustadt, zum Beispiel Richard-Paulick-Straße, da kostet die Miete für den gleichen Wohnraum 1 Euro mehr pro Quadratmeter für Klienten des Jobcenters als für Mieter, die ihre Wohnung selbst bezahlen
Falsch war seine Fragestellung die hätte lauten müssen wie sind die Allgemeinen Mietpreise gestiegen. Und nicht…. „die vom Jobcenter übernommen Mieten sind …. Um 17% gestiegen… “ wer da fragt … „Um wieviel % steigen die Mietpreise…“ Naja sorry dumme Frage dumme Antwort 🙂
Nachtrag: Die Durchschnitts-Mieten sind im Vergleichszeitraum geschätzt um 25 bis 30% gestiegen.
OMG hast du aus dem Fenster geschaut und geschätzt ??? Woher kommen diese Zahlen??? Bitte um Quellen angabe.
immer wieder herrlich mit dir …. 🙂
Meine Quelle (wohnungsbörse.net) sagt aus das von 2014 bis 2020 der preis pro QM in Halle Saale für eine 60qm Wohnung um 60 Cent stieg das sind 12 Prozent. Bei 30qm Wohnungen sind es 8Cent das sind keine 2 Prozent mehr sondern 1, irgendwas darum findest es das Jobcenter nicht schön das die im schnitt 17 Prozent mehr bezahlen müssen
Das kann ich mir nun gar nicht vorstellen, dass vor allem „international agierende Großunternehmen und Immobilienfonds“ da straff vorweg marschieren. Ist doch alles wieder nur gesteuerte „links-grün versiffte Propaganda“ um uns den schönen Kapitalismus mit all seinen Segnungen wieder madig zu machen. Oder hatte dieser Egon Olsen etwa doch Recht?
Was soll denn die Poemik ? Wer hat denn die Wohnungen an international tätige Großkonzerne und Immobilienfonds verhökert ? Es war doch von vornherein klar, daß die Gewinn machen wollen und nicht selbstlos als Wohltäter agieren.
Da gehen Sie mal in den Artikel „Corona Lockdown…, Haushaltsdisziplin, Privatisierung“ auf dieser (n) Seite (n). Dort steht die Antwort im weiteren Sinn. Privatisierung von ö-r Einrichtungen/Unternehmen gehen nie von diesen selber aus. Freiwillig machen die das nicht!
Nennt jeden Mieter, der denkt die Mietwohnung ist mein Eigentum und so mit dieser umgeht. Vor allem Mietnomaden.
Was hat das mit dem Artikel zu tun?
Naja mal wieder ne kleine Hilfestellung für dich einige Mieter aus der Sozialen Unterschicht auch Hartzer genannt verwüsten die Wohnungen mit Dreck und Unrat, zerstören Fenster und Türen, beschmieren Wände, Fliesen, Fenster, und Türen mit Aufklebern und Stiften…… und lassen sich so einiges einfallen dem Vermieter hohe Kosten entstehen zu lassen diese Kosten übernimmt nicht das Amt auf denen bleibt der Vermieter fast immer selber sitzen. Vllt. sind deswegen die Mieten gestiegen um das Defizit zu minimieren. Sorry das war vllt. Zu hoch also wenn ein Vermieter ca 2500 Euro im Jahr für so eine Wohnung einnimmt (es wird nur mit Kaltmiete gerechnet) und nach 24 Monaten zieht der Mieter aus hinterlässt die Wohnung in schlechtem Zustand und der Vermieter muss 5000EURO oder mehr bezahlen um die Wohnung wieder herzurichten dann lohnt sich das nicht für den Vermieter . Ich hoffe du kannst verstehen was hier geschrieben steht….
Das ist dann Kapitalismus, der solches Risiko auch beinhaltet. Und insgesamt muß sich das doch absolut lohnen, sonst würden es solche Heuschrecken nicht machen, gell?
Wie wäre es mal mit einem nahe liegenden Vergleich zur allg. Mietpreisentwicklung und nicht zu Verbraucherpreisen?
Mietpreise 2014 bis 2020 für 30qm Wohnungen um weniger als 2 Prozent gestiegen bei 60qm 12 Prozent gestiegen in Halle Saale (Quelle wohnungsbörse.net)