Keine neuen IGS für Halle: Linke und Grüne kritisieren CDU-Stadtratsfraktion und Landesregierung
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In Halle (Saale) wird es zum neuen Schuljahr doch keine neuen Integrierten Gesamtschulen (IGS) geben. Das Landesschulamt erteilt, vermutlich auf Druck des CDU-geführten Bildungsministeriums, die Umwandlung der Gemeinschaftsschule Heinrich Heine und der KGS Ulrich von Hutten, keine Genehmigung.
Die Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen, Melanie Ranft, meint: „Inhaltlich ist das völlig unverständlich. Dieses Vorgehen steht klar gegen den Willen und dem Anwahlverhalten der Eltern und Schüler:innen. Der Bedarf an IGS-Plätzen ist enorm.“ Statt Lösungen bleibt Unsicherheit – und das auf Kosten der Bildungschancen! Und jetzt? Nun heißt es wohl erstmal abwarten. Erst im kommenden Jahr werde es eine neue Vorlage der Schulentwicklungsplanung geben. Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass Halle die Schulplätze schafft, die dringend gebraucht werden!”
„Es ist kein Geheimnis, dass die CDU schon immer ein ideologisches Problem mit dem längeren gemeinsamen Lernen hat. Die Integrierten Gesamtschulen, die es Eltern ermöglichen, die Entwicklung ihrer Kinder nach der 4.Klasse offen zu halten, erfreuen sich großer Beliebtheit. Statt diesen Elternwillen zu respektieren, torpediert die CDU systematisch jede Ausweitung dieser Schulform.“ Sagt Hendrik Lange, bildungspolitischer Sprecher der Linksfraktion im Stadtrat Halle (Saale). Das Vorgehen des Landesschulamtes zeigt, dass CDU-Ideologie offenbar über die Interessen von Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen gestellt wird. Ziel dieser Landesregierung ist es Schulleitungen und Lehrer*innen einzusparen, um so den massiven Mangel an Lehrkräften irgendwie entgegenzuwirken”, sagt Hendrik Lange von der Fraktion Die Linke. „Die Entscheidung des Landesschulamtes, die vorbereitete Schulentwicklungsplanung der Stadt Halle (Saale) massiv zu torpedieren zeigt, dass das Landesschulamt bereit ist CDU Ideologie vor das Wohl der Schüler*innen, sowie den Eltern zu stellen. Bisherige Kooperationen in der Oberstufe zwischen den integrierten Gesamtschulen und anderen Schulen liefen seit Jahren problemlos ab. Es ist an den Haaren herbeigezogen eine fiktive Konkurrenz zwischen den Schulen als Argument zu benutzen, zukünftige Kooperationsmodelle auf Augenhöhe in der Sekundarstufe 2 zu verhindern. Fakt ist, das die IGS eine beliebte Schulform ist. Unsere Aufgabe als Linksfraktion sehen wir darin, an der Seite der Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern für die integrierte Gesamtschule als Schulform für unsere Stadt zu kämpfen.“ führt Lange weiter aus.
Die Linksfraktion im Stadtrat von Halle fordert die Landesregierung und das Landesschulamt auf, ideologische Blockaden zu überwinden und den Elternwillen zu respektieren. Kooperationen zwischen IGS und anderen Oberstufen haben sich in Halle bewährt und bieten eine solide Basis für die Bildungsplanung. Der Versuch, durch unrealistische Anforderungen an die Oberstufenstruktur den Ausbau der IGS zu verhindern, schade nach Ansicht der Linken der Bildungslandschaft in Halle massiv. Man setze sich dafür ein, dass die Heinrich-Heine-Schule und die KGS Ulrich von Hutten die Chance erhalten, als IGS weitergeführt zu werden, und kämpfen für eine Bildungspolitik, die Schüler*innen und Eltern in den Mittelpunkt stellt.
Man muss Verständnis für die Entscheidung des Landesschulamtes und dem Bildungsministerium haben. Denn, wie und warum sollten Kinder aus Kröllwitz und Dölau Mitschüler aus HaNeu oder der Silberhöhe haben? Südstadt? Das geht gerade noch. Die sozialen Schichten der Gesellschaft müssen bewahrt bleiben. Immerhin haben wir Deutschen geschafft, EUROPA-Meister zu werden in dem Fach selektierte Bildung nach Gesellschaftsschichten. Das muss konservativ bewahrt bleiben … für die Zukunft. Veränderungen an neue Herausforderungen dürfen nicht geschehen. Dann lieber ein Vasallenstaat von Bayern werden. Am besten die Kinder schon mit 5 Jahren einschulen, damit die Unterschiede der sozialen Herkunft sich noch mehr auf den Bildungsabschluss auswirken. 😉
Außerdem möchte doch keiner die DDR zurück, in der bis zur 10. Klasse gemeinsam gelernt wurde. Das wäre ja ideologischer Kommunismus. Auch wenn die meisten Meta-Studien (Vergleich verschiedener Studien zu diesem Thema) klar aussagen, dass das Gesamtniveau einer Klasse steigt, je länger Schüler zusammen lernen, je weiter sie sich von der Abhängigkeit des Elternhauses entfernen und die „guten“ (bürgerlichen) Schüler nicht in ihrer Leistung darunter leiden.
Wäre so ein System vielleicht in Finnland entstanden, dann könnte man ja darüber sprechen … ;-). Aber so !!!
2010 hat in Hamburg ein CDU-Medienanwalt durch einen Bürgerentscheid gegen ein gemeinsames Lernen bis 6 Jahre gekippt, obwohl die gesamte Bürgerschaft (HH-Parlament) dafür war. Hauptargument : Gefahr der Durchmischung, Gefahr der Leistungsabnahme der Bürgerlichen Schüler. Schlussendlich wählten auch die Bürger, deren Kinder davon profitiert hätten dagegen, da sie nicht wollten, dass ihre Kinder nicht zwei Jahre länger zur Schule gehen hätten müssen (was fälschlicherweise ihnen eingeredet wurde – nur GS war 2 Jahre länger zusammen).
Ausgrenzen, Separieren, Selektieren. Das sind mittlerweile die Kernkompetenzen der CDU & Co. (und der AFD). Dabei galt sie früher als die Partei, die wusste, was der Wirtschaft gut tut. Nun frage ich mich, ob sie nicht hört, worüber ihre Mittelständischen Unternehmer klagen, nämlich schlecht ausgebildete Schulabgänger. Und wer soll dann in den Unternehmen arbeiten die die bürgerlichen BWL-Studenten leiten?
Als nächstes macht die CDU bestimmt den Vorschlag, dass sie Privatschulen unterstützt, an denen Kinder nur unterrichtet werden, wenn Eltern ein bestimmtes Maß an Einkommen haben.
Und ich war Mal CDU-Wähler. Echt krass !!!
„Die sozialen Schichten der Gesellschaft müssen bewahrt bleiben.“
Karl,
das ist richtig, denn die Trennung nach Schichten sorgt für sozialen Frieden in Deutschland. Diese Art der Segregation ist von daher absolut erstrebenswert.
„2010 hat in Hamburg ein CDU-Medienanwalt durch einen Bürgerentscheid gegen ein gemeinsames Lernen bis 6 Jahre gekippt, obwohl die gesamte Bürgerschaft (HH-Parlament) dafür war. Hauptargument : Gefahr der Durchmischung, Gefahr der Leistungsabnahme der Bürgerlichen Schüler.“
Das ist auch völlig richtig so, an dieser Stelle hat der „CDU-Medienanwalt“ völlig richtig gehandelt, denn entgegen aller fragwürdigen Studien sorgt Durchmischung nur für Nachteile zulasten der leistungsbereiten Schüler aus geordneten Verhältnissen.
„Als nächstes macht die CDU bestimmt den Vorschlag, dass sie Privatschulen unterstützt, an denen Kinder nur unterrichtet werden, wenn Eltern ein bestimmtes Maß an Einkommen haben.“
So etwas braucht es nicht, so etwas legen die Privatschulen und Schulen in freier Trägerschaft selbst fest.
Vor lauter Geifer hast du die Satire in dem Kommentar nicht erkannt. Was anderes kann man von dir auch nicht erwarten. die von dir gewünschte Art der Segregation ist keineswegs erstrebenswert. Sie ist menschenverachtend, rassistisch und überholt. Wie deine Meinung über Schulen in freier Trägerschaft (überholt). Hättest du Kinder an einer solchen Schule, dann wüßtest du das auch. Aber so: wieder nur gelogen.
„…..denn die Trennung nach Schichten sorgt für sozialen Frieden in Deutschland. Diese Art der Segregation ist von daher absolut erstrebenswert.“
Man man man,dass ist ist Abschluss des JAhres nochmal der größte Bullshit, welchen du geschrieben hast.
Also in Geschichte hast du auch nicht aufgepasst oder bist so zeitig von der Schule geflogen, dass das Thema Revolutionen nicht mehr vorgekommen ist und du beim Urmenschen stehen geblieben bist.
„….für Nachteile zulasten der leistungsbereiten Schüler aus geordneten Verhältnissen.“
Diese Studien leg mal bitte vor!
Hier darfst du auch mal lesen:
https://www.pedocs.de/volltexte/2024/30784/pdf/Valtin_2005_Laenger_gemeinsam_lernen.pdf
Wir von der FDP sind für alle Bürger da. Nur sehen möchten wir Unliebsame nicht und Kontakt zu ihnen wollen wir schon gar nicht.
Die sollen schön unter sich bleiben.
Schade, das dieser Beitrag nur an dieser Stelle zu lesen ist. Unser Sohn, geb. 1990, hat die Diesterwegschule bis zur 4. Klasse besucht und ist dann an das Elisabeth-Gymnasium gewechselt. Er hat also einmal mit vielen Anderen die Schule gewechselt, man war 12 Schuljahre zusammen. Gut das er solch ein hin und her nicht mehr durchleben muss.
Genau wegen der Wahrung der sozialen Schichten besteht in den Großstädten so ein Hype um die Alternativen zur „einfachen“ Sekundarschule, die wegen der daraus resultierenden Segregation eher zu Unrecht einen schlechten Ruf haben.
Im ländlichen Raum gibt es flächendeckend nur Sekundarschulen, welche alle Kinder ohne Probleme besuchen; die Gymnasien sind viel weiter weg.
„…vermutlich auf Druck…“
…und schon wird gemutmaßt.
Ich finde diese Mutmaßung auch unangemessen, denn so wird der Landesbildungsministerin unlauteres Handeln unterstellt.
Nicht unterstellt, sondern festgestellt!
Die CDU ist eben eine rückwärts gewandte Partei und antiquiert. Am Willen der Bürger vorbei. Bildung stört bei der Politik dieser Partei.
Dann bleibts halt ne KGS, dann isses halt so, was solls..
Es ist eine Unverschämtheit, die ihresgleichen sucht.
Die IGS werden gewünscht und gebraucht.
Aber Politik (Bildungspolitik) berücksichtigt nicht die Interessen der Menschen – Leidtragende sind mal wieder die Kinder, Eltern und Lehrer.
Sehr sehr traurig
„Die IGS werden gewünscht und gebraucht.“
Es steht Ihnen und anderen völlig frei, selbst IGS in freier Trägerschaft in Halle zu gründen.
Egal, wie oft Sie solchen Käse schreiben, es gibt ein öffentliches Schulsystem, welches die Schulformen und darin befindlichen Plätze in der den Bedarf deckenden Menge.
….vorhalten muss. Fehlt noch.
Die IGS wird doch nur gewünscht, weil sie eine Alternative zur Sekundarschule ist, wo es scheinbar mehr soziale Probleme gibt.
Und hier wird mit den Füßen gegen das gemeinsame Lernen an Sekundarschulen abgestimmt.
CDU hat richtig gehandelt. Somit ist sichergestellt, dass der Unterricht störungsfrei abläuft!
„Der Versuch, durch unrealistische Anforderungen an die Oberstufenstruktur den Ausbau der IGS zu verhindern, schade nach Ansicht der Linken der Bildungslandschaft in Halle massiv.“
Nein, dieses Bemühen schützt leistungsbereite Schüler davor, ein eher zweitklassiges Abitur zu machen und stattdessen ein reguläres Gymnasium zu besuchen.
Es gibt weder ein erstklassiges oder zweitklassiges Abitur! Wo nehmen Sie diese komische Weisheit her?
Jeder hat ein entsprechend vollwertiges Abitur und kann sich an einer Universität bewerben und studieren.
Es gibt null Hinweise, das Abiturienten von IGS schlechtere Studienergebnisse zeigen oder öfter vorzeitig abbrechen.
Im übrigen gilt dies auch für den Unterschied für Schüler von den Landesschulen und „normalen“ Gymnasien oder IGS.
Die inhaltliche Ausrichtung dieser Landesschulen beschreibt nur, in welche Studienrichtungen sich öfters entschieden wird, nicht mehr und nicht weniger.
Abgängern von einer IGS werden genauso Ärzte, Richter oder Ingenieure wie von anderen Gymnasien, mit gleichem Erfolg.
Das ist eigentlich eine spaßige Aussage, da ja gerade der Mangel an Abiturienten bemängelt wird.
Das Schulgesetz in Sachsen-Anhalt führt bestimmte Mindestgrößen auf und an die hat man sich zu halten. Der vermeintliche Bedarf an IGS Plätzen kann dann auch von Linken und Grünen noch mal durchdacht werden.
Bitte versuch doch hier nochmal krampfhaft darzustellen, warum das Abitur an einer IGS zweitklassig ist und wie sich die trotzdem guten Prüfungsnoten erklären.
Schülern an der IGS werden die guten Vornoten nur so hinterher geworfen. Das weiß doch nun jeder PaulusHallenser. Und überhaupt sind die staatlichen Schulen überholt, erst recht, wenn sie in der Nähe vom Markt oder Ha-Neu sind und nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind. Das weiß nun aber wirklich jeder Faule Deutsche Pennäler…
Ich würde persönlich jetzt nicht so weit gehen, dass man das Schulsystem der DDR wieder einführt. Aber die aktuelle Orientierung der Kinder auf eine Laufbahn am Gymnasium und anschließendes Studium ist aus meiner Sicht nicht der richtige Weg. Aus eigenem Erfahren kann ich sagen, dass der Wechsel aus einem gewohnten „Kollektiv“ nicht Jedem guttut. Und inwieweit man für „Höheres“ geeignet ist, stellt sich meiner Meinung nach erst irgendwo zwischen 5. und 8. Klasse heraus.
Die Bildung ist parteiübergreifend ein mega wichtiges Thema und regelmäßig wird darüber diskutiert, wie wir wieder zu einem „Land der Dichter und Denker“ werden. Der Förderalismus und die Engstirnigkeit bzw. Verschlossenheit gegenüber funktionierenden Systemen sind aber für eine Weiterentwicklung nicht förderlich.
Komisch, im ländlichen Raum gibt es nur Gymnasien und Sekundarschulen und kein Kind jammert, dass es nicht an eine IGS kann.
Das Märchen vom gemeinsamen Lernen an der IGS ist doch nur eine Vernebelung der Segregation zu Lasten der Sekundarschulen, wo die Kinder aus bildungsfernen und sozial schwachen Schichten deutlich überrepräsentiert sind. Und nur deshalb wollen sie ihre Kinder ja nicht auf die selbst demontierten Sekundarschulen schicken….
Ach so, weil die Eltern „bildungsfern“ sind, müssen deren Kinder an einfachen Schulen bleiben und dürfen nicht an ein Gymnasium. Sehr schräge Sozialthese.
Mehr rückwärts gehts nicht mehr.