Knolls Hütte wird abgerissen: Mehrfamilienhäuser entstehen
In Halle verschwindet derzeit ein Stück Stadtgeschichte. An der Waldstraße haben die Abrissarbeiten an „Knolls Hütte“ begonnen. Das 1904 eröffnete Ausflugslokal war im Herbst 2016 geschlossen worden. Nach dem Abriss sollen zwei Mehrfamilienhäuser errichtet werden.
Der Betreiber hatte das Lokal nach eigenen Angaben aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. So seien immer weniger Besucher in der Heide unterwegs und würden in dem Lokal einkehren. Zudem hätte das Gebäude dringend saniert werden müssen, was aus den Einnahmen nicht mehr tragbar sei. Auch der durch das Alter und die Windhos geschädigte Baumbestand seien ein Grund für die Schließung gewesen. Der Betreiber der Knolls Hütte hatte bis 2015 auch die Zoo-Gastronomie betrieben, die Ausschreibung jedoch verloren.
Es ist sehr traurig ,das es die Gaststätte Knolls Hütte nicht mehr gibt.Man hätte sie erhalten können ,wenn man sie unterstützt hätte.Für jede unnötigen Dinge sind Gelder da.Wer fährt denn da noch gern in die Heide,wenn man nicht einmal eine Einkehrmöglichkeit hat?
Man (der Betreiber) hätte sie auch erhalten können, wenn man (der Betreiber) sich ein bisschen mehr Mühe gegeben hätte. Es gibt unzählige Ausflugslokale, die noch funktionieren. Der Waldkater hat sich eine Disko als zweites Standbein aufgebaut und macht regelmäßige Veranstaltungen. Einfach nur rumsitzen und warten, dass Ausflügler kommen, funktioniert heute – wie man (der Betreiber) festgestellt hat – nicht mehr.
Aber manchmal wollen die Besitzer eines Geschäfts auch einfach nur in den Ruhestand gehen. Das ist zwar äußerst schade, aber Veränderung ist das einzig beständige im Leben.
Naja, gibt ja noch Waldhotel Dölau. Cafe Liesegang, Imbiss Heidebad, Waldkater. Also woran liegts nun bei der Pleite ?
Es ist traurig, aber ein gelernter Gastronom hätte daraus sicher eine Goldgrube machen können. So aber fanden wir, daß die Preise nicht mit der Qualität übereistimmten. Eine Ledergebundene Speisekarte und weiße Tischdecken reichen dazu nicht. Naja, und die Zoogastronomie hatte auch niemanden vom Hocker gerissen, obwohl der Betreiberwechsel auch nicht viel Besserung gebracht hat.
Ich kann es verstehen, mit Mieteinnahmen ist das Geldverdienen leichter, Gastronomie ist ein mühseliges Geschäft. Und die Stadt, Denkmalsbehörde, Bauamt, Umweltamt habe ja sicher iher Zustimmung erteilt.
„Ich kann es verstehen, mit Mieteinnahmen ist das Geldverdienen leichter, Gastronomie ist ein mühseliges Geschäft.“
Wer erliegt da nicht der Versuchung, auf den völlig außer Kontrolle geratenen Immobilienboom aufzuspringen? Solange es noch ausreichend zahlungskräftige und -willige Kundschaft im oberen Preissegment gibt… Irgendwann stehen überall leere Luxuswohnungen als Investruinen herum, während sich auf Normalwohnungen Hunderte Wohnungssuchende gleichzeitig bewerben.
„Und die Stadt, Denkmalsbehörde, Bauamt, Umweltamt habe ja sicher iher Zustimmung erteilt.“
Das ist die eigentliche Enttäuschung. Tradition, Denkmalschutz, Baumbestand – alles egal. Wieder wird eine einst schöne Ecke mit Maximalbebauung zubetoniert.
„Wer fährt denn da noch gern in die Heide,wenn man nicht einmal eine Einkehrmöglichkeit hat?“
Ich bin so etwas von froh, dass die Heide nun leerer ist, weil niemand mehr einkehren kann.
Wenn ich mich an die nicht gerade freundliche Bedienung der letzen Jahre erinnere, frage ich mich, ob das zum Lachen oder Weinen ist. Ich bin der Meinung, dass der Verkauf der Grundstücke eine Versuchung war, der man nicht widerstehen konnte.