„Kritische Infrastruktur“: Frauen halten den Laden am Laufen
Gerade in der Corona-Krise sind die Jobs in der sogenannten „kritischen Infrastruktur“ in den Fokus geraten. Immer mehr Menschen in Sachsen-Anhalt sind in diesem Bereich tätig. Und mit 60 Prozent erledigen Frauen den Großteil dieser Arbeiten, informiert die Bundesagentur für Arbeit.
Demnach waren im Juni 2019 337.151 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in einem solchen Wirtschaftssektor beschäftigt. Das entspricht einem Anteil von 42 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Land. Im Juni 2015 waren noch 321.537 Menschen in Sachsen-Anhalt in der kritischen Infrastruktur beschäftigt.
Die größte Zahl von Beschäftigten entfällt dabei auf den Sektor „Gesundheit“, mit 108.097 Beschäftigten, gefolgt vom Sektor Ernährung mit 67.404 Beschäftigten und dem Sektor „Staat und Verwaltung“ mit 60.952 Beschäftigten.
„Gerade die vergangenen Monate der Corona-Krise haben gezeigt, welche Bedeutung die Beschäftigten in der kritischen Infrastruktur für unser Land haben. Von der Krankenschwester über die Supermarktverkäuferin bis hin zum LKW-Fahrer. Auf sie war und ist Verlass. Sie waren und sind weiterhin die Stützen in der Krise“, erklärte der Geschäftsführer der Regional Direktion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Markus Behrens.
79 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitssektor sind Frauen – Frauenanteil im Sektor Transport und Verkehr liegt bei 15 Prozent
198.459 in der kritischen Infrastruktur Beschäftigten sind Frauen. Das entspricht einem Anteil von knapp 59 Prozent. Zum Vergleich: Der Frauenanteil bei allen Beschäftigten im Land liegt bei knapp 49 Prozent. Bundesweit liegt der Frauenanteil der Beschäftigten in der kritischen Infrastruktur bei knapp 56 Prozent. „Frauen sind häufig überdurchschnittlich im Gesundheitssektor, in der öffentlichen Verwaltung oder auch im Finanzwesen beschäftigt, die einen großen Anteil an der kritischen Infrastruktur haben“, erklärte Markus Behrens den hohen Frauenanteil. So lag der Anteil der weiblichen Beschäftigten im Gesundheitssektor bei 79 Prozent, im Sektor „Staat und Verwaltung“ und im Sektor Finanzen- und Versicherungswesen bei jeweils 69 Prozent. Den niedrigsten Frauenanteil hatte der Sektor Transport und Verkehr mit einem Frauenanteil von 15 Prozent.
Jeder Vierte Beschäftigte in der kritischen Infrastruktur ist über 55 Jahre alt
Der Anteil der Beschäftigten der Altersgruppe „Ü55“ lag in den Sektoren der kritischen Infrastruktur bei 27 Prozent. Der Anteil der „Über-55-Jährigen“ an allen Beschäftigten in Sachsen-Anhalt liegt bei 26 Prozent.
Bruttomonatsentgelt liegt über dem Durchschnitt
Die Verdienste der Beschäftigten in der kritischen Infrastruktur liegen in Sachsen-Anhalt über dem Durchschnitt. So lag der Median des Bruttomonatsentgelts bei Beschäftigten in den zur kritischen Infrastruktur gehörenden Sektoren im Dezember 2019 im Schnitt bei 2.916 Euro. Zum Vergleich: Nimmt man alle Beschäftigten in Sachsen-Anhalt als Grundlage, so lag der Median bei 2.702 Euro. Bundesweit verdienten die Beschäftigten in der kritischen Infrastruktur 3.378 Euro brutto.
Unsere Frauen – diese Prachtkerle.
Haste nich was verjessen ??
Es soll sogar so sein, daß zu 99,9% von Frauen Nachwuchs ausgetragen wird 😉
Und mit den 15% Anteil beim Verkehr hab ich auch so meine Zweifel.
Lies mal die diesbezüglichen Angebote/Anzeigen in der TagesPresse 😀
Du hast bestimmt nur die Trams im Blickfeld. Da kann der Frauenanteil höher sein. Aber wenn man die gesamten Berufskraftfahrer im Blickfeld hat, dann kann man doch von den 1%-Frauenanteil in dieser Branche schreiben. Zum Transport und Verkehr gehören nun Mal auch LKW- und Busfahrer und Lokführer( neu Triebfahrzeugführer) dazu.
In den Anzeigen sollten schon beide Geschlechter angesprochen werden. Aber das mit dieser Statistik der BA in Zusammenhang zu bringen, ist für mich nicht nachvollziehbar.
„Verkehr“ kann so manches bedeuten! 😀
Guggst du: https://tinyurl.com/yyzkzdxa
Ich wette die tragen am Steueraufkommen so einiges mehr bei als ne Halbtagstelle in nem Unternehmen.
Naja.
Kritische Infastruktur ist:
1. Energieversorgung – ohne Energie geht nichts, keine Lebensmittel, kein Wasser, keine Heizung, keine Tankstelle, kein Verkehr….
2. Transport und Logistik
Dann kommt erstmal eine Weile gar nichts.
Gesundheitswesen oder gar staatliche Verwaltung sind nicht so kritisch.
Ja, ohne Gesundheitswesen sterben ein paar Kranke, aber ohne Energieversorgung sterben alle. Zumindest in den Städten.
„Immer mehr Menschen in Sachsen-Anhalt sind in diesem Bereich tätig“
Diese Beschäftigungsstruktur erklärt doch alles über den Zustand der Wirtschaft in Sachsen-Anhalt.
Ich halte wenig davon, zu sagen „Die sind wichtiger als Andere.“ Jeder hat sein Päckchen zu tragen – die Einen schwerer als Andere, aber man sollte schon erwähnen, dass Männer ebenso in systemrelevanten Bereichen Dienst tun – vielleicht still und leiser – aber sie tun es ohne groß zu maulen. Es ist, denke ich, nicht verkehrt, wenn man sagt, dass das Meiste was uns umgibt, was irgendwie unseren hohen Lebensstandard ermöglicht, von Männern geschaffen wurde – sei es auf dem Bau, Energie, Infrastruktur, Technik. Damit wird aber keine der anderen Berufe, die maßgeblich von Frauen ausgeführt werden, relativiert werden. Ich denke die Statistik bei Berufsunfähigkeit und Unfällen während der Arbeitszeit spricht da für sich.
„aber man sollte schon erwähnen, dass Männer ebenso in systemrelevanten Bereichen Dienst tun – vielleicht still und leiser – aber sie tun es ohne groß zu maulen.“
Dafür protzen sie vielleicht aber gerne mal und vor allem aber tun sie es für durchschnittlich 21% mehr Geld als Frauen, da ist für Maulen einfach nicht so viel Grund vorhanden.