Kulturausschuss beschließt: 750.000 Euro mehr für die Freie Kultur in Halle
Die freie Kulturszene in Halle (Saale) kann im kommenden Jahr mit mehr Mitteln rechnen. Der Kulturausschuss hat am Mittwoch einem Antrag der Fraktionen MitBürger für Halle / Neues Forum, Die Linke und Bündnis 90 / Die Grünen zugestimmt, wonach für das kommende Jahr weitere 750.000 Euro bereitgestellt werden. Der Großteil der Summe, nämlich 500.000 Euro, soll zur Förderung der Freien Darstellenden Künste zur Verfügung gestellt, beispielsweise für die Förderung von Proberäumen und Spielstätten. Zudem soll die Verwaltung bis September 2017 dem Stadtrat einen Plan vorlegen, wie der Etat für die Freie Szene schrittweise bis zum Jahr 2025 auf 5 Prozent des gesamten Kulturetats erhöht werden kann. CDU und SPD hatten sich bei dem Antrag enthalten beziehungsweise mit Nein gestimmt. Das letzte Wort hat aber der Stadtrat, zuvor berät auch noch der Finanzausschuss.
Ulrike Wünscher (CDU) nannte es als unglücklich, dass der Vorschlag erst zur zweiten Lesung des Haushalts im Ausschuss kam. Martin Bochmann (Die Partei) verwies auf die vergleichsweise lächerliche Summe, die Halle für die freie Kultur ausgebe und damit auch noch Hoffnungen auf den Titel Kulturhauptstadt hegt. Selbst Städte wie Mönchengladbach würden mehr Geld ausgeben. Auch Chemnitz gebe mehr Geld aus. Annegret Bergner (CDU) nannte den Antrag ein „komplexes Ding“ und regte eine Vertagung an, um noch einmal in der Fraktion über das Thema zu reden. Auch Fabian Borggrefe (SPD) war für eine Vertagung. Zum Beispiel Chemnitz sagte er, in Sachsen gebe es ein Kulturraumgesetz, was dies ermögliche. Gemeinden aus dem Umland finanzieren dabei die Kultureinrichtungen der Großstadt mit. Ein ähnliches Gesetz war zwar für Sachsen-Anhalt immer wieder im Gespräch, wurde aber nie umgesetzt.
Endlich mal eine gute Nachricht für die Kulturszene der Stadt.
Es war eine schwere Geburt.
Es stimmt aber wirklich: Meine zahlreichen PARTEI-Freunde mit Stadtratsmandaten (das hat sich irgendwie so zusammengeläppert) haben herzlich gelacht, als ich denen erzählt hab, wie „viel“ Geld in Halle für die freie Kultur ausgegeben wird.
Und als ich denen gegenüber erwähnt hab, daß sich Halle mit diesen Voraussetzungen auch noch als „Europäische Kulturhauptstadt“ bewerben möchte, fürchtete ich, Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten zu müssen. Es war aber nur ein Lachkrampf, aufgrund dessen sie sich auf dem Boden wälzten…