Lärmschutz: Tempo 30 auf Hauptstraßen, LKW-Fahrverbote
In Halle (Saale) sollen gleich mehrere Hauptstraßen auf eine Geschwindigkeit von Tempo 30 herabgesetzt werden. Dieser Vorschlag wird in der 2. Auflage des Lärmaktionsplans aufgestellt. Für die Magistrale, Dessauer Straße und Trothaer Straße werden die Geschwindigkeitsreduzierungen für die Nacht vorgeschlagen, bei mehreren anderen Straßen aber sogar tagsüber. Durch diese Maßnahmen kann die Lärmbelästigung von 15.000 Hallensern reduziert werden.
Eine solche Trasse ist die Liebenauer Straße zwischen Wolfstraße und Rannischer Platz. Allerdings sollte beachtet werden, dass sich gegebenenfalls Verkehr auf die Beesener Straße verlagert, was die Stadt bei einer Prüfung nicht außer Acht lassen sollte, heiß es im Aktionsplan. In der Freiimfelder Straße soll neben Tempo 30 auch auf beiden Seiten einen Radschutzstreifen bekommen. „Die möglichen verkehrlichen Beeinträchtigungen bei Tempo 30 werden als nachrangig zur erwartenden Lärmminderung eingestuft“, sagt der Aktionsplan hier. Auch für die Seebener Straße zwischen Trothaer Straße und Klausbergstraße wird tagsüber Tempo 30 vorgeschlagen, langfristig wird auch die Sanierung der Fahrbahn mit Flüsterasphalt empfohlen.
Für mehrere weitere Straßen werden zumindest nächtliche Maßnahmen vorgeschlagen. Wegen der Verkehrsfunktion wurden Reduzierungen am Tag verworfen. Für die Dessauer Straße zwischen Landrain und Berliner Chaussee werden Tempo 30 und ein Nachtfahrverbot für LKW vorgeschlagen. Ebenfalls Tempo 30 in der Nacht schlägt die Untersuchung für die Magistrale zwischen An der Feuerwache und Zollrain vor. Die Straßenbahn auf eigenem Gleisbett darf hier weiterhin 70 km/h fahren. Vor Jahren hatte bereits die Trothaer Straße eine nächtliche Geschwindigkeitsreduzierung. Diese soll nun zwischen Jupiterstraße und Paracelsusstraße zurückkommen, von bisher Tempo 60 soll es dann nachts auf Tempo 30 heruntergehen. Auch die Große Brunnenstraße zwischen Reilstraße und Richard-Wagner-Straße, die Damaschkestraße zwischen Elsa-Brändström-Straße und Merseburger Straße sowie die Kröllwitzer Straße/ Dölauer Straße zwischen Tulpenweg und Grellstraße sollen nachts Tempo 30 bekommen. Neben einem nächtlichen Tempo 30 wird für die B 6 Raffineriestraße auch empfohlen, auf beiden Seiten Radwege anzulegen. Dadurch würde der Straßenverkehr etwas weiter von den Hauswänden entfernt geführt und könnte auf diese Weise ebenfalls zu einer Lärmreduzierung führen. Die Berliner Straße in Diemitz soll mit einem nächtlichen LKW-Verbot belegt werden.
Zwar keine Geschwindigkeitsreduzierungen, aber die Einrichtung von Radstreifen auf der Fahrbahn, damit die Autos nicht so nah an den Häusern vorbeifahren, werden für die Reilstraße zwischen Kurallee und Großer Brunnenstraße, der Willy-Brandt-Straße zwischen Ernst-Toller-Straße und Vossstraße sowie dem Universitätsring zwischen Großer Ulrichstraße und Kaulenberg vorgeschlagen. In der Damaschkestraße und der Vogelweide schlägt der Aktionsplan Grüngleise statt Schotterbetten für die Straßenbahn vor.
Alte und geschädigte Fahrbahnbeläge sind ebenfalls nicht unterschlagen. Deshalb sollen die Seebener Straße, Zollrain, Berliner Straße, Robert-Franz-Ring, Paul-Suhr-Straße, Universitätsring und Elsa-Brändström-Straße lärmmindernde Fahrbahnbeläge erhalten. Geplant ist bereits die Sanierung von Dessauer Straße, Merseburger Straße, Thomasiusstraße und Glauchaer Straße, wo ebenfalls auf Flüsterasphalt gesetzt werden sollte. Asphalt statt Kopfsteinpflaster sollten die Dieskauer Straße und die Friesenstraße bekommen. Als Lärmquelle wurden auch die Betonplatten an den Straßenbahn-Überfahrten ausgemacht, diese sollten in der Freiimfelder Straße, Großen Brunnenstraße und Richard-Wagner-Straße ausgetauscht werden.
Der alte Lärmaktionsplan der Stadt stammt aus dem Jahr 2008. Eigentlich hätte die Fortschreibung schon längst erfolgen sollen. Jedoch hatte sich die Stadt wegen der Finanzierung in einem Rechtsstreit befunden und in dieser Zeit die Erarbeitung hinausgezögert.
Na hallo, da bin ich aber auf die Wutausbrüche der Autofahrerfraktion gespannt.
Gerade die Magistrale ist baulich ursprünglich (in den 50er/60er Jahren) für hohe Geschwindigkeiten angelegt worden (autogerechte Stadt) – eine lange gerade Straße mit zwei (ursprünglich sogar drei) Richtungsfahrbahnen verleitet psychologisch geradezu zum Schnellfahren. Ich bezweifle, dass die Menschen heutzutage noch die Geduld und Disziplin haben, dort 30 km/h zu fahren, erst recht nachts, wo alles frei ist und man bis zum Horizont eine breite, gerade Straße vor sich sieht. Soll aber nicht heißen, dass ich das nicht befürworten würde. Aber ich glaube, bei der Magistrale muss baulich noch was geschehen, um die Geschwindigkeiten wirkungsvoll zu verringern.
Dann wird die Stadt dort alle 200m einen Blitzer aufstellen… und die Ampelphasen auch noch kontraproduktiv schalten…
Aber Abwarten: Plan ist noch nie Ausführung gewesen. Geld regelt alle Träume.
Ja, nette Blitzer alle 10 m wären schon was.
Wenn erst die 143 und die Europachaussee-Verlängerung fertig gebaut sind erledigen sich so manche Maßnahmen von alleine. Bis dahin wäre es super, wenn nächtens die bestehenden Tempolimits überwacht würden. Und nicht mehr irgendwelche Vollpfosten nachm Training mit 90 die Freiimfelder richtung Bahnhof feuern….
Zwar keine Geschwindigkeitsreduzierungen, aber die Einrichtung von Radstreifen auf der Fahrbahn, damit die Autos nicht so nah an den Häusern vorbeifahren, werden für die Reilstraße zwischen Kurallee und Großer Brunnenstraße…..vorgeschlagen.
Soweit es mir in Erinnerung ist, gibt es dort bereits Radwege neben der Fahrbahn?!? Also Gehweg, Parkbuchten, Radweg, Fahrbahn. Und noch mehr Abstand zu den Häusern ist in diesem Bereich schon baulich nicht möglich, da der Gleiskörper der Straba im Weg ist.
LKW-Nachtfahrverbot auf 2 „Autobahnzubringern“ halte ich auch für fragwürdig. Ok, in der Dessauer könnte man noch streiten, aber in der Berliner Straße wäre das wohl erst mit Fertigstellung der HES durchsetzbar. Ansonsten seh ich den nächsten Aufstand aus Büschdorf schon auf (H)alle zurollen.
Ich lach mich tot…Was für eine Posse.
Die Schilder werden hingestellt und keine Sau wird sich dran halten. Dann blitzt es einmal im Jahr und ein paar werden dafür dann die lächerlichen Bußgelder bezahlen und weiter im Irrsinn. Aber wir haben ja was getan, wir haben Tempo 30 angeordnet und vielleicht auch noch einen Blitzer hingestellt bei dem dann Hinz und Kunz voll in die Eisen steigen wird, um dahinter voll draufzutreten, wie man an der Magistrale ebenfalls eindrucksvoll immer bestaunen durfte, als de Richtung Neustadt noch an der Feuerwache stand…
Die Akzeptanz von Tempo 30 auf der Magistrale dürfte bei keinem Fahrzeugführer angesichts einer durchgängig vierspurigen Straße existieren. Was sind das nur für Traumtänzer, die sowas planen? Meines Wissens auch nicht anordnungsfähig, müsste man mal genauer in die Regularien dazu schauen. Ach ja, die ursprüngliche Magistrale wurde einst mit Tempo 80 beschildert.
Auch braucht man sich nur mal anzusehen, wie beispielsweise in der Freiimfelder gefahren wird. Tempo 50? Pro Achse vielleicht abends…
Ach ja und wo bitte sollen die Kraftfahrzeuge zwischen Zoo und Reileck hin ? Planen die Planer nur noch für Mopeds? Mehrspurige Kfz haben dort doch seit dem Aus und Umbau der Straße vor etlichen Jahren mit besonderem Bahnkörper für die Straßenbahn doch eh nur noch eine Regelfahrspurbreite, da gibt es nichts mehr wegzunehmen für Radlinge…So ein Nonsens, was für Schnarchnasen machen also solche „Pläne“ ? Alleine dieses Beispiel zeigt die Unfähigkeit der Planer dieses Pamphletes.
Dazu kam der Hinweis schon, daß es sich bei einigen Phantasien um Autobahnzubringer handelt, welche per se nicht für bestimmte Fahrzeugklassen gesperrt werden dürfen…auch dies ist irgendwo nachzulesen.
Fazit meinerseits:
Runde Ablage, Papierkorb, rein mit dem Ding und die Arbeit noch mal von vorn mit genauen Blick in beispielsweise VWV-STVO und vor Ort mit Verkehrszeichenschau und Ortsterminen machen und dabei die Realität nicht ausblenden….
Ist das ein verbindliches Planspiel der Stadt Halle oder hat man das wieder bei der LK Argus GmbH geträumt?
http://tinyurl.com/jeyou6p
Und die Stadt wundert sich über zu viele Feinstaub und NOx Emissionen und will sie im Wohnbereich deutlich erhöhen. Wenn man weniger Lärm und Schadstoffemissionen haben will, sollte man mit optimierten Ampelschaltungen arbeiten. LKW Nachtfahrverbot ist doch auch etwas utopisch. Da sollte man erst mal die Umgehungen inkl. A143 fertig stellen.
Das Wichtigste hat Enrico in seinem Artikel vergessen. Das ist die absolute Unverbindlichkeit dieser Planung.
Naja, halbrichtig. Es würde ja vielleicht niemand so einen Plan mit solchen Maßnahmen ausdenken, wenn Lärmaktionspläne nicht zu erstellen wären. Grundsätzlich darf man ja schon mal über Lärmreduzierung nachdenken.
Ich finde es gut das sich die Stadt Gedanken macht. Aber die aufgeworfen Ideen finde ich zu klein Geistig.
Was bringt Tempo 30 nachts, wenn es eh keiner Kontrolliert.
Oder das Beispiel Trotha: Da kommt der meiste Verkehrslärm nachts (22:00 bis 6:00 Uhr) vom Lieferverkehr für Krankenhäuser und Backwaren (Kühl- LKW). Diese kommen von der Autobahn und nutzen die Mautfreie Strecke.
Auch ist der Nachtlärm in den Morgenstunden durch die Straßenbahn indiziert. Diese fahren aufgrund der leeren Straßen mit verkürzten Taktzeiten zwischen den Haltenstellen (also schneller). Außerdem tragen sie auf dem Dach die Klimageräte.
Dies ist wie bei den Kühl- Lkw eine weitere und erhöhte Lärmquelle.
Außerdem erhöhen allein die schlecht unterhaltenen Straßen den Lärm, auch Beispiel Trothaer Straße:
Abgesackte Kanalabdeckeungen auf der Lastspur (bis 8cm!), hervor stehende Asphaltkanten am Gleiskörper (bis zu 6cm), welche auch die Tram tempörär zum langsam fahren zwingen.
Auch kommt es zum Verdrängen von Verkehren, da aufgrund der hohen Verkehrsbelastung Fahrradfahrer im Bereich der Trothaer Straße zw. Geschwister- Scholl- Straße und Seebener Straße aus Angst lieber den bereiten Fußweg nutzen.
Was kann mann machen?
Der Verkehrsraum in der Stadt wird nicht größer. Entlastung durch Ost- Nordosttangende oder Autobahnring ist lange nicht in Sicht. Mehr Geld für die Verkehrsraumunterhaltung wird es auch nicht geben.
Also bleibt nur Tempolimits und ohne Kontrolle bringen diese nichts.
Gerade in Trotha wären stationäre Blitzer angebracht, aber dafür ist schon kein Geld da.
Mein eigenes Geld habe ich für dreifach verglaste Schallschutzfenster verwendet.
„Was bringt Tempo 30 nachts, wenn es eh keiner Kontrolliert.“
Häh? Sollen gleich alle Temposchilder abmontiert werden? Dann kommt halt die Dauerüberwachung der Geschwindigkeit vom Tacho direkt in die Bußgeldbehörde.
Die Magistrale führt nur gering Verkehr. Lkw-Verkehr nahezu Null. Eine Reduzierung auf 30 wäre eine reine Schikane.
Frag mal die Anwohner. Einer reicht eigentlich schon. 🙂
Lärmschutz als Schikane? Dich sollte man an das Brückengeländer fesseln. Vielleicht änderst di deine Meinung nach einer Nacht.
Bitte nicht die Bewohner des Zentrums vergessen. Asphaltfüllungen zwischen den Pflastersteinen würden auch vielen Menschen helfen. Im Besonderen bei Belagwechsel belastet das Trommelfeuer der Fahrzeuge die Anwohner im Besonderen in der Nacht. Beispiel am Hallorenring direkt vor dem Hallmarkt.
30 km/h auf den Hauptverkehrswegen in der Stadt wären Schikane und nur wieder eine Möglichkeit Blitzer aufzustellen. Was macht die Stadt wirklich für ihre Bürger und nicht für das eigene Geldbeutelchen?
Halle, die Stadt mit den wenigstens Blitzern. Aber es wird ja alles „immer schlimmer“, nicht wahr?
Die EU plant ja, für Autos ab 2020 eine Zwangsbremse (https://www.heise.de/newsticker/meldung/Autos-koennten-in-Europa-bald-automatisch-bremsen-3610766.html). Die Anschaffung der Blitzer kann man sich also sparen.
Wenn man die LKW’s an der einen Stelle an der Durchfahrt hindert, suchen sie sich einen anderen Weg. Bsp: Berlin Str. Aktuell sind dort 30km/h, warum auch immer. Straßenschäden gibt es auch anderswo und da sind 50. Sperrt man nun diese Stelle noch für LKW’s, so nutzen diese mit Sicherheit andere Straßen z.B. Apoldaer Str. Die Europa Chaussee ist ja noch nicht fertig.
Umgehungsstrassen nutzen doch nix. Alles will doch rein in die Stadt, zumindest durch die Stadt. Wenn das doch nur die Lärmverlagerer begreifen würden. Und ja, ohne echte Konrolle und Sanktionierung nutzen alle Maßnahmen auch nix. Streifenpolizisten hatten schon was.
Erkläre mir mal bitte, wenn man aus Richtung Norden von der Autobahn kommt, wie man nach HaNeu fährt, ohne die Trothaer Straße zu benutzen.
Wie auch immer, der direkte Weg nach Merseburg, Leuna etc. führt durch Halle.
Aus einem Gutachten für Berlin:“Die Auswirkungen der Beschränkungen der zul. Höchstgeschwindigkeit auf die durch den Kfz-Verkehr hervorgerufenen Geräuschpegel ist deutlich geringer als bei den Straßenbahnen. …. Pegelminderung von 0,5dB“ Dagegen Tatrabahn 3-6dB, mittel Straßenbahn 2,4dB
Das hat was mit Physik zu tun.
Wenn da so viele laute Autos lang fahren, macht das wenig Effekt, wenn die alle etwas weniger laut lang fahren, weil sie zusammen ein so hohes Grundrauschen produzieren.
Wenn eine einzelne Straßenbahn, denn sie fahren ja doch eher einzeln, langsamer fährt, fällt das mehr auf, besonders wenn du sie einzeln misst.
Richtig, ich befürchte nur, zumindest an der Magistrale kann man in den Nacht nicht von Grundrauschen sprechen.
Kann man. Ausnahme bilden Trottel die sich an Wettrennen probieren, die sind aber auch nicht von Tempo 30 beeindruckt.
Physik ja, aber nicht deine Milchmädche-Physik. Flüsterasphalt und Gummireifen vs. Tonnenschwere Trams mit Metall auf Metall.
Dann ruhig noch mal informieren, ab welchen Geschwindigkeiten Flüsterasphalt überhaupt Sinn macht. Nämlich erst, wenn das Rollgeräusch lauter ist als das Motorgeräusch. Das ist noch ein Stück jenseits von Tempo 50.
wieder Schikane am Autofahrer. Es kann sich nicht jeder Bürger ein E Auto leisten, erst recht nicht in einer Stadt mit so vielen Arbeitslosen. die froh sind wenn sie sich ein normalen PKW leisten können. alles unmenschlich geworden in Halle Saale!!!!