Merseburger Straße: Wiegand spricht von Planungschaos

Das könnte dich auch interessieren …

16 Antworten

  1. mirror sagt:

    Der OB kann natürlich keine Zielkonflikte sehen, gilt doch eh nur sein Laienwissen als alleine selig machend.

    Politik ist die Kunst des Interessenausgleichs, nicht die Spaltung der Gesellschaft durch Polarisieren. Das lernt dieser OB wohl nie.

    Wollen mal hoffen, dass Herr Stäglin weiterhin einen guten Job macht und nicht irgendwann die Brocken hinwirft. Dann erst werden wir Planungschaos erleben.

  2. Rati sagt:

    Wie seine Vorgängering. Die hat auch auf die unfähige Verwaltung verwiesen. Was ja nicht immer falsch war bzw. ist. Wer das Gemeinderecht etwas kennt weis, das der/die OB selbst die Verwaltung ist.

  3. mirror sagt:

    Hoffentlich lässt sich der Stadtrat nicht auf das Pferd heben und entscheidet isoliert über eine Priorisierung der Verkehrsträger.

    Der definierende Rahmen sollte das ISEK sein. Aus diesem leiten sich dann die verkehrspolitischen Leitlinien ab. Beispiel: Ist es ein strategisches Ziel der Stadtentwicklung, die Einkaufsmeile Innenstadt incl. Oberer Boulevard zu stärken, geht das nicht ohne Kaufkraft des Kreises. Will ich strategisch diesen Mobilitätsbedarf durch ÖPNV decken, muss die Qualität und damit die Taktrate des OBS verbessert werden. Kann man sich das nicht leisten, muss die Qualität der Hauptverkehrsachsen für den MIV erhalten werden, oder ich akzeptiere die Verlagerung der Kaufkraft in die Einkaufszentren auf dem Land (Outlet-Center). Man sieht, die Themen hängen zusammen. Es gibt immer Zielkonflikte!

    Stadtentwicklung ist recht komplex und nicht auf einfache Floskeln zu reduzieren. Da der OB sich offensichtlich damit nicht auskennt, sollte er an seine Fachleute delegieren und nicht reinreden. Delegation ist eine Kernkompetenz von Führungskräften.

    • 10010110 sagt:

      mirror, so lange Einkaufszentren auf der grünen Wiese genehmigt werden (siehe http://dubisthalle.de/factory-outlet-center-in-halle-brehna-oeffnet) werden die Leute aus Bequemlichkeit auch da hin fahren. Es wäre für eine Stadt kontraproduktiv, genau solche Einkaufszentren zu imitieren, denn eine Stadt ist primär ein Lebensraum für Menschen, kein Einkaufszentrum, und man sägt den Ast ab, auf dem man sitzt, wenn man alles dafür tut, noch mehr Individualverkehr durch Konsumpublikum in die Stadt zu holen.

  4. Yvonne Winkler sagt:

    „Hoffentlich lässt sich der Stadtrat nicht auf das Pferd heben und entscheidet isoliert über eine Priorisierung der Verkehrsträger.“

    Das wird nicht gehen, da die Merseburger Straße keine einheitlichen Vorgaben hat, sondern unterschiedliche Bedingungen je Abschnitt. Insofern stößt auch der Beschluss des Stadtrates, die Merseburger Str. vierspurig auszubauen an seine natürlichen Grenzen. Ein solcher Beschluss ist zu einer Zeit gefasst worden, in der niemand eine Ahnung über die baulichen Anforderungen, den dafür nötigen Straßenquerschnitt u.ä, das Erfordernis für die Vierspurigkeit Alleen zu fällen etc. auch nur im Ansatz erfasst hat. Insofern halte ich das vom HVB prognostizierte „Planungschaos“ für unzutreffend und unsachlich. Er sollte die Planung mal seiner Verwaltung überlassen. Die macht das idR sehr gut.

    Ich kann @mirror nur beipflichten

  5. mirror sagt:

    Wir können davon ausgehen, dass in 5 – 10 Jahren EU-Fördermittel für e-lanes mit autonom fahrenden Fahrzeugen ausgeschüttet werden. Dann werden die tollen Stadtbahnen wieder zurückgebaut.
    Unter dem Link ist ein Entwicklung für einen selbst fahrenden, 12-Sitzer Kleinbus zu finden.

    https://vulcanpost.com/573390/shit-is-getting-real-smrt-is-bringing-in-24-seaters-driverless-cars-end-of-this-year-in-singapore/

    • Spiegelleser sagt:

      Sehr sehr unwahrscheinlich.

      Vielleicht gibt es in 10 Jahren Fördermittel für den Neubau. Vielleicht gibt es bis dahin sogar für e-lanes. Ganz sicher aber nicht für in diesem oder im nächsten Jahr errichtete Neubaustrecken im Stadtbahnprogramm und erst recht nicht in Halle.

  6. Yvonne Winkler sagt:

    Was in 10 Jahren möglicherweise sein wird, steht in den Sternen. Wir müssen vom hier und jetzt ausgehen, es sei denn, eine andere Entwicklung zeichnet sich konkret ab. Sehe ich noch nicht, auch wenn diese Kleinbusse möglicherweise kommen werden. In Singapore
    sind diese Fahrzeuge nicht für den normalen Straßenverkehr gedacht, sondern für Flughäfen, Messen und Industrieparks. „These vehicles are earmarked to be designed for airports, campuses, residential, resort and industrial park networks.“
    Für mich steht die Einführung also nicht unmittelbar vor der Tür.

  7. Wolfgang sagt:

    Sieht doch schön aus – auf dem Reissbrett.

  8. mirror sagt:

    Ich verstehe nicht das zwanghafte festhalten des Fördermittelgebers an Jahrzehnte alten Konzepten für Investitionen, die eine Nutzungsdauer von 30-50 Jahren haben, wenn sich aktuell einschneidende Änderungen abzeichnen.
    – Technologie-Entwicklungen benötigen Zeit – zu meiner Zeit an der Uni München Anfang der 80er im letzten Jahrhundert wurden schon Versuche zum autonomen Fahren durchgeführt. Die Entwicklung erwarte ich vergleichbar mit dem Handy: Jahrzehnte wenige mit C-Netz; mein erstes Handy 1993 zu schwer und nur in der Innenstadt von Köln Empfang; 3 Jahre später hatte jeder so ein kleines Teil in der Brusttasche.
    – Transformation zu Elektromobilität mit verstärktem Einsatz von Elektrobussen. Weltweit viele Pilotprojekte und sogar in Dresden läuft ein Versuch mit Schnell-Ladestationen (6 Min Ladezeit) Der Elektrobus hat dieselbe Umweltbilanz wie die Strassenbahn.
    – Die Kfz-Hersteller, Apple, Google und viele weitere arbeiten am autonomen Fahren. Erste LKW-Kolonnen sind schon auf Autobahnen autonom unterwegs. Die Entwicklung nimmt richtig Fahrt auf.
    -Autonomer ÖPNV bietet die Option kleinere Einheiten in höhere Taktfrequenz mit verdichtetem Netz einzusetzen, da der Personalkostenanteil reduziert wird. Netzdichte und Taktfrequenz sind die entscheidenden Faktoren zur Akzeptanz des ÖPNV. Eine angepasste Strassen-/ÖPNV-Infrastruktur fördert die Entwicklung.

  9. 10010110 sagt:

    Selbst wenn autonom fahrender ÖPNV in mittelfristiger Zukunft Realität werden sollte, warum sollte man dann nicht auch davon ausgehen können, dass Straßenbahnen umgerüstet werden. Auch die sind dann immernoch nützlich und die Investitionen sind nicht komplett sinnlos.

    • mirror sagt:

      Richtig, Straßenbahnen werden bald autonom fahren. Vor 4 Jahren habe ich schon autonome Versuchsfahrten der Kasachischen Bahn mit Güterzügen gesehen.

      Großer Nachteil: Die Anschaffungskosten der Bahnen im Vergleich zum Bus. Bei gleichen Personalkosten kann ich mit (Klein-)Bussen das Netz viel mehr verdichten.

      Ideal wäre es, schon heute eine Infrastruktur zu bauen, die von beiden Systemen genutzt werden kann.

  10. Spiegelleser sagt:

    Ideal wäre es, man wüsste, welche Infrastruktur in 10 Jahren benötigt werden wird. Weiß man aber nicht.

  11. mirror sagt:

    Macht doch eigentlich Sinn, wenn bei gleichen Kosten mit befahrbaren StraBa-Trassen zusätzliche Optionen für die Mobilität geschaffen werden. Die Lobby um Siemens, Bombardier und den HAVAGs dieser Welt mit ihrem Einfluss in Brüssel sorgen schon dafür, dass nicht zu früh alternative Konzepte für die Mobilität in Städten möglich werden und die Monopole ins Wanken kommen.

    Für Interessierte ein weiteres Beispiel, das 2020 (in 4 Jahren) serienreif wird.
    http://ecomento.tv/2016/04/22/chinesischer-hersteller-leeco-zeigt-autonomes-elektroauto-videos/?utm_source=dlvr.it&utm_medium=linkedincompanies

  12. mirror sagt:

    Für Interessierte:

    Noch eine Region mit Testfahrten; bis 2030 sollen in Dubai 25% des Verkehrs autonomes Fahren sein.
    http://www.thenational.ae/uae/driverless-vehicles-test-run-in-dubai