Neuer Glanz für 500 Jahre altes Kleinod in der halleschen Innenstadt
Ein Schandfleck unmittelbar am Marktplatz in Halle (Saale) verschwindet. Ein fast 500 Jahre altes denkmalgeschütztes Haus in der Großen Märkerstraße wird saniert. Vor wenigen Tagen ist das Gerüst an der Front gefallen und gibt einen Blick auf die schon sanierte Fassade frei.
Rund drei Millionen Euro investiert ein Leipziger Unternehmen in das „Stadtpalais“ investiert. Sechs Wohnungen in dem Altbau sowie 15 Wohnungen in einem Neubau im hinteren Teil des Areals entstehen. Dort war vor mehr als zwei Jahrzehnten bereits ein maroder Altbau abgerissen worden.
Damit wird der gesamte Komplex ausschließlich für Wohnungen genutzt. Die Stadt hatte sich im Vorfeld des Verkaufs vor zweieinhalb Jahren auch Praxen und Büros vorgestellt. Doch angesichts des Denkmalstatusses sind für den Investor die nötigen Aufwendungen nicht finanzierbar und wohl später auch nicht zu refinanzieren.
Seit Jahren schon wird über die Zukunft das Gebäudes diskutiert, immer wieder gab es Verkaufsbemühungen für das 1584 errichtete Haus. Auch die frühere Oberbürgermeister Dagmar Szabados hatte sich die Suche nach einem Investor auf die Fahnen geschrieben, letztendlich aber ohne Erfolg. Zuvor hatte die Stadt das Gebäude 2009 von einer Bank erworben.
Gerade im Inneren sind noch einige Kleinode erhalten, so die Stuckdecke im Rokoko-Festsaal aber auch prachtvoll geschnitzte und bemalte Türen. Vor zwei Jahren hatte der Stadtrat das Gebäude in die Rote Liste der Baudenkmäler aufgenommen. In all den Jahren des Leerstands wurde nicht einmal das Dach abgedichtet, was in der Gebäudesubstanz große Schäden verursacht hat.
Eine gute Nachricht. Erhaltenswertes muss erhalten werden.