Neujahrsempfang: BBZ Lebensart zieht Bilanz
Das Beratungszentrum „lebensart“ in Halle hatte kürzlich zum Neujahrsempfang eingeladen und konnte dabei zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft begrüßen. So waren Abgeordnete des Landtages und Stadtrates, Vertreter von kooperierenden Organisationen und weitere Interessierte gekommen, um sich über die Bilanz 2016 und Vorhaben für 2017 zu informieren.
Auf dem Neujahrsempfang wurden besorgniserregende Entwicklungen zur Sprache gebracht. Das Schüren von Ressentiments gegen Minderheiten, die rückwärtsgewandte Familien- und Lebensweisen-Politik und Abwertung von LSBTI durch die AfD sind eine große Herausforderung für alle, die sich für eine offene Gesellschaft und Anerkennung von Vielfalt einsetzen.
2016 sei für das BBZ „lebensart“ e. V. und sein Fachzentrum dennoch ein erfolgreiches Jahr im Engagement gegen Diskriminierung, die Förderung von Akzeptanz und Stärkung des Selbstbewusstseins von LSBTI gewesen. Besonders den Vertretern aus der Landespolitik wurde aber auch klar gemacht, dass professionelle Angebote ein bestimmtes Maß an Hauptamtlichkeit und Verlässlichkeit benötigen. Personalförderung für eine Teilzeitstelle gewähren bislang nur die Stadt Halle und der Saalekreis. Einige Nachfragen nach Beratungen und Bildungsveranstaltungen in Sachsen-Anhalt konnten aufgrund der hohen Nachfrage nicht mehr abgedeckt werden. Das Land sei in der Pflicht, auch Fachleute für die praktische Arbeit vor Ort zu finanzieren – so wie es in anderen gesellschaftspolitischen Bereichen gehandhabt wird.
Zur Bilanz 2016 gehören:
103 persönliche, telefonische und E-Mail-Beratungen gesamt
(deutlicher Anstieg gegenüber den letzten Jahren)
– davon über die Hälfte mit Schwerpunkt Geschlechtsidentität/Transidentität (vor allem „Lotsen“-Beratung)
– davon 19 mit Schwerpunkt Sexuelle Orientierungen und Coming-out
– davon 7 mit Schwerpunkt Regenbogenfamilien
Die Aufklärungs- und Antidiskriminierungsarbeit konnte zum dritten Mal in Folge die Veranstaltungszahl von 100 überbieten. Die Zahlen für unser weiterhin einmaliges Bildungsangebot für Sachsen-Anhalt sprechen für sich: 105 Veranstaltungen mit 1684 Teilnehmenden
– davon 99 Veranstaltungen mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
– davon 6 Veranstaltungen mit Multiplikaktor*innen
– ausschließlich Geschlechtlich-sexuelle Identität als Thema: 41 Veranstaltungen
– Geschlechtlich-sexuelle Identität als eines der Themen: 39 Veranstaltungen
– Sexualerziehung und STI-Prävention: 25 Veranstaltungen (fast ausschließlich im Saalekreis).
Öffentliche Höhepunkte waren 2016 die Hirschfeld-Tage und der Christopher Street Day. Aber auch innerhalb des Vereins war Leben in seiner Vielfalt angesagt – unsere Gruppen boten gut nachgefragte Treffen und Veranstaltungen an.
Die laufende Arbeit habe längst begonnen – u. a. mit Veranstaltungen an Schulen und auch im LOOP-Projekt für Migranten statt.
Das CSD-Straßenfest in Halle findet am 2. September 2017 auf dem Markt statt.
Im November 2017 veranstaltet das BBZ eine Fachkonferenz unter dem Titel „Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt – Update 2017“. Diese richtet sich an alle, die beruflich und/oder privat einen Bezug zum Thema haben oder sich einfach über aktuelle Entwicklungen informieren wollen.
Ab 1. Februar 2017 gelten im BBZ „lebensart“ e.V. neue Sprechzeiten:
– Montag: 12 bis 18 Uhr
– Dienstag: 10.30 bis 14.30 Uhr
– Donnerstag: 10.30 bis 14.30 Uhr
– sowie nach vorheriger Vereinbarung
So lange wie dieser verein nichts kostet,ist er ein vorzeuge-objekt.
Friedensvereine bekommen da schon einige tausend steuereuro mehr dazu gebuttert.