ÖPNV-Finanzierung: Gutachten untersucht Bürgerticket und ÖPNV-Taxe

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18 Antworten

  1. verwunderlich sagt:

    GEZ Modell für ÖPNV, ob man nutzt,oder nicht muss bezahlt werden.
    Sollten tatsächlich die Kosten auf Hausbesitzer in einem bestimmten Radius umgelegt werden, zahlt es im Endeffekt der Mieter, denn diese Kosten werden in den Mietpreis einfliessen, genau wie eine Anhebung der Grundsteuer; Preistreiber Nummer 1 bei Mieten ist der Staat mit immer höheren Forderungen, sei es per Steuer, oder Bauauflagen.
    Jetzt soll also wieder der einfache Bürger zur Kasse gebeten werden, für ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Halle,sie ausreichend Gewinne erwirtschaftet, um die Kosten zu tragen.
    Die Logik hinter den Vorschlägen ist verblüffend: seit Jahren sind die Fahrgastzahlen rückläufig und die Antwort darauf ist eine jährliche Fahrpreiserhöhung.Angesichts des hohen Anteils an ALG Beziehern und Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten, gehört eine Strassenbahnfahrt fast zum Luxus, den man sich nicht leisten kann.
    Wieder einmal wird der Bürger für die Unfähigkeit von Wirtschaftsunternehmen in Haftung genommen!

    • 10010110 sagt:

      Deine Logik ist aber fehlerhaft. Die Fahrpreiserhöhungen sind keine Antwort auf rückläufige Fahrgastzahlen, sondern auf rückläufige Finanzmittel (die so oder so vom Staat dazugegeben werden müssen, da ÖPNV selten kostendeckend ist) und/oder steigende Kosten (neue Busse und Bahnen mit modernem Schnickschnack wie Anzeigebildschirme, Fahrkartenautomaten etc. kosten mehr Geld als Busse und Bahnen ohne solchen Luxus).

      Und das mit den seit Jahren rückläufigen Fahrgastzahlen hätte ich gern mal bewiesen. Und wenn das so ist, sollte man eher mal die staatliche Verkehrspolitik in Frage stellen (Straßenbau etc.) als das Gebaren der HAVAG.

      • verwunderlich sagt:

        Ein Binärcode, der Fahrgastzahlen nicht googeln kann? Bitte sehr: http://hallespektrum.de/nachrichten/umwelt-verkehr/havag-kommen-erneut-fahrgaeste-abhanden-98-mio-stadt-zuschuss/161175/

        Deine Logik ist interessant, weil Du keinen Zusammenhang zwischen rückläufigen Fahrgastzahlen und rückläufigen Finanzmitteln erkennst. Auch hier helfe ich gerne : weniger Fahrgäste= weniger Geld; ganz einfach,oder?
        Was hat die staatliche Verkehrspolitik mit Fehlplanungen der Havag zu tun? Kleines Beispiel gefällig: vor Jahren wurden die Ticketautomaten in der Tram installiert, hochinnovativ und ganz toll, weil man sein Ticket bargeldlos, per Geldkarte bezahlen kann. War wohl ein Schuss in den Ofen, denn jetzt werden die Dinger komplett ausgetauscht gegen Automaten,bei denen man (wieder sehr innovativ) tatsächlich auch mit Bargeld bezahlen kann.Kostet sicher nur ein paar Milliönchen,die die HAVAG jetzt den Bürgern aus der Tasche ziehen will. Noch ein Beispiel: die verkehrspolitische Spitzenlösung erhöhte Trassen zu bauen, die zum einen die Kosten in die Höhe treiben und zum anderen Autfahrer zu teils kilometerlangen Umwegen zwingen.
        Bald soll auch noch kostenloses WLAN verfügbar sein; wieder so ein Irrsinn, da fast jeder, der ein Smartphone, oder Tablet besitzt auch eine Datenflatrate hat. Falls nicht, spielt es vermutlich keine Rolle für die jeweilige Person. Ich glaube auch nicht, dass kostenloses WLAN so attraktiv ist, um für 2,20 € Fahrpreis 1 Stunde kostenlos im Internet zu surfen. Fazit: Fehlplanungen und Geldverschwendung darf der Kunde, vermutlich bald auch der Nichtkunde bezahlen!

  2. farbspektrum sagt:

    „pressen“, ja das ist das richtige Wort dafür und erinnert an die Methoden, wie früher zum Militär gepresst wurde. Nichtnutzer des ÖPNV sollen nach diesen Überlegungen die Verkehrsmittel für die Nutzer zahlen.

    • Hansimglück sagt:

      Der Zweifel am Zusammenhang kam sicherlich daher, dass der Rückgang der Fahrgastzahlen nicht auf den ersten Blick so erwartbar ist.

  3. noÖPNV sagt:

    Bedingt durch die Witterung fuhr ich mit der Bahn durch Halle. Es hat sich bestätigt, für das Angebot soll ich dauerhaft Preise zahlen, wenn man eine mittelgroße Stadt bequem mit dem Fahrrad durchqueren kann? Immer voll, Döner essende und biertrinkende Fahrgäste können unbehelligt ein- und aussteigen. Digitale Abfahrtstafeln nur im Zentrum. Taktraten, welche ich in wirklichen Städten nicht kenne. Kein Schnellverkehr, wie kurzgetaktete S-Bahnen oder U-Bahnen. Düsseldorf, Hamburg, München usw. machen es vor. provinznest Halle überschätzt seinen ÖPNV.
    Und wieso soll auch der zahlen, welcher nicht vernünftig für seinen Arbeitsweg den ÖPNV nutzen kann?
    Gott sei Dank wird kein Verfassungsgericht die absegnen.

  4. Johnny sagt:

    Ich würde lieber eine vernünftigere Verkehrspolitik & -planung sehen.

    Warum muss die Straßenbahn in Mittellage gebaut werden? So braucht man an jeder Haltestelle ein bis zwei Ampeln, an jeder Kreuzung eine weitere Ampel – obwohl Straßenbahnen in Halle eh mal Vorrang hatten.
    Das kostet sinnlos unser Geld.

    Eine Gleisführung in Randlage senkt die montalichen Unterhaltskosten, weil man ein drittel weniger Ampeln braucht. Auch sinkt die Anzahl der Verkehrstoten und -schwerverletzten durch Zusammenstöße mit den Bahnen um 2-3%. (Studien der Uni Düsseldorf)

    Das senkt wieder Betriebskosten im ÖPNV. Denn allein eine Streckensperrung in Ammendorf (Tram Merseburger Straße) kostet für eine halbe Stunde schon 500 Euro.

    Dann wurden in Halle lange und kurze Niederflurbahnen gekauft. Die kurzen sollten eigentlich Nachts und an Wochenenden in Einzeltraktionen fahren. Geht nicht da sie wohl 2m zu kurz sind. Und es bei der Bestellung des ÖPNV eine angestrebte in Aussicht Änderungen politisch seiner Zeit verhindert wurde. Warum Ändert man es nicht jetzt – Jahre später? Sparrt auch Betriebskosten.

    Warum muss den jede Tram auf ihren Rundkurs über den Markt fahren?
    Wäre eine bedarfsgerechte Linienführung (zum Beispiel Nachts oder früh vor neun Uhr) nicht wirtschaftlicher, egal wie diese dann Aussieht.

    Ich finde es gibt viele Punkte wo es kostensparender geht.
    Eine Zwangsabgabe führt nur zu noch mehr solcher Punkte, weil das Geld eh vom Bürger reinkommt. Und man kann die „Hausaufgaben“ im ÖPNV einfacher schleifen lassen. Das sparrt aber wenigstens den Zwang sich politisch zu einigen.

  5. Hansimglück sagt:

    Warum bedarf es bei einer Straßenbahn in Mittellage Ampeln?

    • Spiegelleser sagt:

      Hauptsächlich wegen der Autofahrer. Zahlreiche Exemplare dieser offensichtlich blinden, tauben und äußerst reaktionslahmen Spezies präsentieren sich mit beschämender Regelmäßigkeit auf hiesigen Straßen.

      • Johnny sagt:

        Die Ampeln sind nötig, da die Straßenbahn meistens an großen stark frequentierten Hauptstraßen in Mittellage verläuft und dann sind die Übergänge nach der StVO zu sichern.

        Ich finde die Verkehrsraumaufteilung in Österreich clever.
        Hier verläuft in einigen Städten die Straßenbahntrasse in Randlage. Und den Verkehrsraum teilt sie sich, vorallem in den Randbezirken der Stadt, mit den Fahrradfahrern. So ist mehr Platz zum radeln wenn die Profilbreite der Straße zu klein ist. Und ein offener Rettungsweg bei Stauerscheinungen gibt es gleich mit.

        Leider – leben einige Menschen ihr Ego im Straßenverkehr aus, wo es absolut nicht hin gehört. Daher gilt auch Paragraph 1 der StVO.

  6. farbspektrum sagt:

    Solange die Armut in Deutschland im Steigen begriffen ist, werden sich auch immer weniger eine ÖPNV-Fahrt leisten (können) und aufs Fahrrad umsteigen. Da müssen eben die anderen wieder mit einer Sondersteuer ran.
    Der Staat war schon immer kreativ beim Erfinden neuer Steuern. Rechenaufgabe: Wie viele Straßenbahnen könnte man von der geplanten Erhöhung des Rüstungsetats finanzieren?

  7. mirror sagt:

    Die Kunden der Stadtwerke finanzieren schon heute einen guten Teil des ÖPNV. Warum nicht zu einem noch größeren Anteil von und und Land finanzieren und dabei das Angebot verbessern und die Fahrpreise senken. Zumindest ein Sozialticket sollte drin sein. Betrachtet man sich die Milliarden, die in den nächsten Jahren in den Klimaschutz gesteckt werden (Cop 21), wäre dies ein sinnvoller Beitrag.
    Besser als durch die Lande ziehen und irgendwelchen neuen Zielgruppen in den Geldbeutel greifen. Gerne auch die neuen Zuweisungen an die Kommunen wieder kürzen. Die machen eh nur Party damit.

  8. Alexander sagt:

    Hmmmmm dann werde ich hatz4 Empfänger weil die so schön alles bezahlt bekommen ( gez und alles )

  9. Norbert Stahl sagt:

    Zig Tausende Euro auszugeben für eine Studie, die nichts anderes hervorbringt, als die Bürger dieses Landes in einer Dreistigkeit zu Goldeseln zu machen, zeigt eigentlich nur eins. Das die Verantwortlichen beim MDV mit Geld nicht umgehen können. Es ist ja ein allgemeiner Trend in unserer leistungslosen Gesellschaft, dass Gewinne verbucht und Verluste dem Steuerzahler auferlegt werden. Bei Banken, Kirchen oder unfertigen Flughäfen ist das gängige Praxis. Irgendwann ist ja mal Schluss.Jeder Privatmensch kommt ins „Kitchen“, wenn er mit dem Geld Anderer so wirtschaften würde. Ich frage mich nur , warum kein Aufschrei der Empörung durch das Land geht.