Protest in Halle gegen Billigfleisch in Supermärkten

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29 Antworten

  1. - sagt:

    Sehr coole Aktion

  2. Daniel M. sagt:

    Unterstützenswert!

  3. Konsument sagt:

    Wenn man mal genauer nachdenkt, wie Rewe am Hallmarkt den Fleischkäse für 1 € verkaufen kann, dann kommt man wirklich ins Grübeln.

    – da. 10 Cent für das Brötchen,
    – ca. 5 Cent für den verpackten Senf,
    – ca. 1 Cent für die Serviette,
    – ca. 15 Cent für Zubereitung, Personal und Ladenmiete,
    – das Fleisch will auch noch angeliefert werden usw.,
    – dann bleiben vielleicht 60 Cent für den Fleischkäse,
    – wobei der Fleischer vielleicht noch ca. 20 Cent für die ca. 125g Fleisch bekommt.

    Am Ende eine reine Ausbeutungskette, die nur durch Billiglöhne für alle (Beschäftige im Rewe, Fleischindustrie und Logistik) funktioniert und eben wenig Tierschutz.

    • geraldo sagt:

      Die Rechnung geht mit 10ct fürs Brötchen aber schon zu optimistisch los.

    • Daniel M. sagt:

      Und da haben Sie noch nicht mal das Thema Qualität aufgegriffen.

      • Bernd sagt:

        Auch dem Schwäbisch-Hällischen Landschwein aus Freilandhaltung sollte es egal sein, ob es zu einer Pampe gecuttert wird, um in Formen gegart zu werden um dann mit Senf zwischen zwei Brötchenhälften zu landen. Dazu braucht es kein hochwertiges Fleisch aus dem Streichelzoo.

  4. Rob sagt:

    Es sind Produkte und fertig!
    Jeder sollte selbst entscheiden können ob er viel Geld aus gibt oder wenig.
    Klar sollte jedem bewusst sein das die Qualität unterschiedlich ist, aber anderer seits kann sich nicht jede Hühndorf und Co. Leisten!
    Zumal auch nicht alles Bio ist wo Bio drauf steht, lässt sich halt nur gut vermarkten und vor allem Teurer verkaufen!

    • Ted Striker sagt:

      Auf den Punkt. Niemand kann zudem die Lieferketten von Aldi, Lidl und Co nachverfolgen, die kaufen in der Großschlachterei (insofern diese nicht den Konzernen gehört) ein und bestimmen letztendlich den Preis.

      Ich erinnere mich noch ganz gut an die Proteste der Milchbauern, die das Grundnahrungsmittel medienwirksam literweise in den Abfluss geschüttet haben. DerAufschrei war groß, jeder wollte in Umfragen plötzlich 2,– Euro pro Liter ausgeben. Die Tankstellen mit der ach so gesunden Milch direkt vom Erzeuger wurden seitdem längst wieder abgebaut, die Preise sind seitdem die gleichen.

      Wer mal Langeweile verspürt, der stelle sich auf eine Autobahnbrücke über die A4 bei Bautzen und zähle die Müller-Milch-Laster, die mit polnischen und tschechischen Kennzeichen die Stelle passieren.

      Wenn halt hier kein Fleisch mehr produziert wird, weil zu teuer, dann gibt es halt andere Bezugsquellen.

      • rupert sagt:

        Erstes Axiom der Ökonomie:
        „Niemand kann die Lieferketten von Aldi, Lidl und Co nachverfolgen“

        Läuft.

    • Kommunist sagt:

      „Jeder sollte selbst entscheiden können ob er viel Geld aus gibt oder wenig.“

      Nein. Die Ausbeutung anderer sollte strafbar sein.

    • Die Politik bestimmt Rahmenbedingungen, nach denen Tierhaltung erlaubt ist. Die heutigen Rahmenbedingungen sind auf jeder einzelnen Ebene eine Katastrophe. Tierschutz, Mitarbeiterausbeutung, Flächenverbrauch, Futtermittelimporte (Amazonas Brandrodungen), Monokulturen (Insekten- und Vogelsterben) mit hohem Einsatz an „Schädlingsbekämpfung“ (Insekten- und Vogelsterben), Gülleproblematik (Ausbringung auf Äcker, Artensterben) und Grundwasserverseuchung.

      Die Folgen dessen, dass heute so billiges Fleisch in so großen Mengen angeboten werden kann, sind sehr hohe Trinkwasserpreise in ein paar Jahren.

      Heute wird dieses billige Fleisch zum größten Teil von Leuten gekauft, die einen hohen Lebensstandard haben, in einer Zeit, wo es Deutschland insgesamt ökonomisch sehr gut geht.

      Wir haben also

      A) die kurzfristige Kostensenkung einer Ware, deren Konsum aus vielen verschiedenen Gesichtspunkten nachweisbar zu hoch ist (Gesundheit, Umweltfolgen, Lebensmittelverschwendung = Wegwurf) in einer Zeit großen ökonomischen Wohlstands

      verbunden mit der langfristigen starken Verteuerung von Trinkwasser, der deutlichen Verschlechterung unserer Böden, dem Risiko irreversibler gravierender Probleme in der Lebensmittelversorgung (Insektensterben).

      Eine kleine Einsparung heute fordern wir, und halsen den Jugendlichen für später enorme Kosten auf.

      Und 3x dürft ihr raten, wer sich dann in Zukunft noch nitratarmes Trinkwasser leisten kann. Der einfache Arbeiter oder die Chefs der Konzerne, die heute ihre Gülle in unsere Suppe von morgen kippen?

      Umweltzerstörung ist immer extrem unsozial. Die Schäden treffen immer die Ärmsten zuerst. Wenn Brandenburg und die Altmark zur Steppe verkommen, finden die Reichen immer noch ein lebenswertes Streifchen irgendwo in Norwegen.

  5. Demokrat sagt:

    Willkommen in der Marktwirtschaft!

    • Dass eine ungeregelte Marktwirtschaft nicht funktionieren kann, ist spätestens seit Charles Dickens allgemein bekannt.

      Dass die Externalisierung von Kosten schnell zur Übernutzung der Allmende führt (in dem Fall: Böden, Grundwasser, Atmosphäre, Artenvielfalt), mindestens so lange.

      Deshalb hatte man nach dem 2. Weltkrieg einen Konsens der „Sozialen Marktwirtschaft“, zu der ca in den 1980ern die ökologische Regulierung dazu kam (Klärwerke, Entschwefelung, Kat).

      Da lagen die Probleme noch im vergleichsweise winzigen Maßstab, es ging um den deutschen Wald, oder den vergifteten Rhein, oder Städte zum Ersticken.

      Diese kleinen lokalen Probleme hat man aber mit Hilfe von Regeln und Verboten und Grenzwerten gelöst – auch damals schon gegen den erbitterten Widerstand der Industrie und der meisten konservativen Kreise.

      Fazit: Heute brauchen wir Regeln in der Landwirtschaft, die uns nicht selbst zugrunderichten. Und Regeln im Handel, die uns nicht mit genausoschädlichen Importproduktein zu einer tödlichen Landwirtschaft zwingen.

      Die CDU und die FDP traten und treten übrigens massiv dafür ein, das Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten unbedingt durchzuboxen. Billigfleisch aus Südamerika in der ganzen EU für mehr Autoexporte nach Brasilien.

      Willkommen in der Lobbykratie!

      • mirror sagt:

        Vor nicht allzu langer Zeit haben Bürokraten in Ostberlin mit der Regelungswut einen ganzen Staat in die Pleite geführt und unvorstellbare Verbrechen an der Umwelt begangen. Es gibt jetzt tatsächlich Leute, die wieder den gescheiterten Sozialismus haben wollen. Aus Erfahrung nichts gelernt..

        • OftWolf sagt:

          Ja genau, die haben nichts begriffen oder ihre Eltern haben in der Erziehung versagt.
          Übrigens ging es in der DDR keinem Tier besser als heute.
          Manche Leute brauchen offenbar den Entzug der Selbstbestimmung und Menschen die für sie denken.

      • Sachverstand sagt:

        Charles Dickens war der mit der Evolutionstheorie. Der mit der heute aktueller denn je seienden Kapitalismuskritik heißt Marx, Karl Marx.

        • 10010110  sagt:

          Was? *augenreib* Bist du bei Wikipedia falsch abgebogen? Charles Dickens war der mit der Weihnachtsgeschichte. Der mit der Evolutionstheorie hieß Charles Darwin.

  6. west sagt:

    tja, erst das fressen und dann die moral. solange „geiz geil ist“, wird sich nichts ändern

  7. geraldo sagt:

    „Es sind Produkte und fertig.“ bringt bestenfalls die typische verantwortungslose Haltung vieler Konsumenten auf den Punkt.

  8. OftWolf sagt:

    Grundsätzlich richtig angemessene Preise für Fleisch und Wurstwaren zu verlangen. Wenn es denn dort ankommen würde wo es benötigt wird und echt sinnvoll ist. Das Geld wandert eh meist in Taschen wo es nicht hin gehört.
    …aber es sind fast ausschließlich Leute, die demonstrieren, die sich über Geld keine Gedanken machen müssen. Entweder von den Eltern gesponsert oder durch überhöhte Gehälter die nicht im Verhältnis zum gemeinen Werktätigen stehen.
    Ihr Demonstranten kümmert euch lieber um den sozialen Zusammenhalt sonst fliegt uns eh bald alles um die Ohren. Exorbitante Mieten und immer höhere Steuerlast für erfundene globale Bedrohungen müssen bekämpft werden. Dann bleibt auch Geld übrig um für Lebensmittel mehr zu zahlen.
    Kopf einschalten!
    Alkohol und günstige Lebensmittel sind in allen Gesellschaftsordnungen schon immer ein Mittel um die Bevölkerung ruhig zu stellen – von echten Problemen abzulenken.

    • Seb Gorka sagt:

      Aber du erkennst diese „echten“ Probleme trotzdem und freust dich einfach über Formfleisch und billigen Fusel. Win-Win.

      • OftWolf sagt:

        Von Freude meiner seits war nicht die Rede. Ich wollte nur ausdrücken was die Realität ist und das es wichtigere Dinge in diesem Land gibt. Wahrscheinlich bist du auch ein typischer Verdränger?

        • Seb Gorka sagt:

          Nein, meine Silhouette ist relativ schmal, den neuesten Erkenntnis zu den Folgen der Fehlernährung folgend sogar unterdurchschnittlich, was vielleicht auch am geringen, dafür aber hochwertigen Fleischkonsum liegt.

          Was sind denn nun die „echten“ Probleme, von denen mit paniertem Sägemehl und Billigfusel abgelenkt wird? Die Mängel an der Gesundheit des Volkskörpers ja wohl nicht.

  9. Harro sagt:

    https://www.umweltbundesamt.de/themen/wider-die-verschwendung

    …mehr braucht man dazu nicht zu sagen! Kopf einschalten wäre zwar von Vorteil, ist aber nicht zwingend nötig…

  10. Hirsch sagt:

    Mich würde mal interessieren wie lange die 3 Damen schon eigenes geld erwirtschaftet haben .und wie viele Kinder sie ernähren von dem selbst verdienten geld.also eins kann ich den verraten,nur vom Sozialgeld wird es schwierig !!! Gls

    • Seb Gorka sagt:

      Ein Grund mehr, zu sparen. Möglichst an der richtigen Stelle. Schon wegen der Kinder! Täte dir auch gut.