Rabeninsel: Wenn die Stadt künstliches Hochwasser plant und die AfD von Klimawandel redet
Schon seit Monaten sorgt ein geplantes Vorhaben auf der Rabeninsel für Diskussionen. Dort soll wieder ein Eichenwald entstehen. Auf einer Fläche von gut 5.000 Quadratmetern sollen die dort stehenden Hybridpappeln gefällt und durch standorttypische Stieleichen ersetzt werden.
Eigentlich sollte das Vorhaben längst umgesetzt sein. Doch Oberbürgermeister Bernd Wiegand hatte die Arbeiten im August stoppen lassen. Am Donnerstag hat der Ausschuss für Klima, Umwelt und Ordnung mehrheitlich zugestimmt.
Zuvor hatte ein Vertreter der zuständigen städtischen Behörde auch noch einmal die Dringlichkeit angemahnt. Halle sei verpflichtet, den Hartholzauenwald zu erhalten. Es drohe sonst ein Vertragsverletzungsverfahren auf EU-Ebene mit hohen Bußgeldern. Schon bei einer Zustandsanalyse 1993 sei das Problem benannt worden. Die Eichenwälder hätten ein demografisches Problem. Viele Bäume seien sehr alt. Doch aus sich selbst kann sich der Wald nicht regenieren. Zwar gebe es immer wieder kleine sprießende Bäume. Doch größer als Brusthöhe schaffe es keine dieser Bäume. Ursache sei der Lichtmangel durch andere Bäume.
Jahrhundertelang sei das kein Problem gewesen. Das habe laut Stadt an den regelmäßigen Hochwassern im Bereich der Rabeninsel gelegen. Dadurch konnten die Baumarten, die wenig Wasser vertragen, verdrängt werden und der Eichenwald wachsen. Doch regelmäßige Hochwasser gibt es heute kaum noch. Oliver Paulsen, Grundsatzreferent von Oberbürgermeister Bernd Wiegand, kündigte deshalb an, hier mit einer künstlichen Benässung – also ein kleines Hochwasser – nachzuhelfen, damit der Eichenwald anwachsen kann. Zudem werden Zäune aufgestellt, die gegen den Wildverbiss helfen.
Finanziell möglich werden die Maßnahmen übrigens durch die Baustellen im Gimritzer Damm und in der Heideallee. Deshalb sind Ausgleichsmaßnahmen nötig. Die Havag hat dafür 150.000 Euro eingestellt.
Kritik an den Maßnahmen übte Alexander Raue (AfD). Es sei kontraproduktiv einen Wald zu entnehmen um neuen Wald zu pflanzen. Und dann musste auch das Klima herhalten. „Wir wissen ja nicht wie sich das Klima entwickelt“, so Raue. „Vielleicht wachsen dann Eichen gar nicht mehr.“ Die Maßnahmen seien für ihn „rausgeschmissenes Geld“ und „totaler Schwachsinn.“
Künstliches Hochwasser…. Das ist die Lösung… Auch für den gimritzer damm. Da kann man doch noch mehr draus mache.. Hallesche hochwasserspiele.. Jährliches event
Warst du schon mal auf der Rabeninsel? Wie bist du dorthin gekommen?
Mag man sich bei der AfD bezüglich des Klimawandels vielleicht Mal entscheiden?
Hier wird er als Contraargument verwendet, an anderer Stelle wird er gänzlich bezweifelt, und manche möchten die Sonne verklagen.
Im Übrigen bin ich enttäuscht, dass die gute deutsche Eiche, ein Symbol traditioneller Standhaftigkeit und schon von den Germanen verehrt, nicht mehr Wertschätzung von der AfD erfährt. Sonst wird dort ja so viel von deutschen Werten und Traditionen gesprochen.
Die stehen mehr auf Wäldern aus Buchen.
@Met:
Die AfD hat niemals geleugnet, dass sich das Klima wandelt. Das ist ein objektiver Fakt für jeden, der mit offenen Augen durch die Gegend läuft. Die Ursachen sind allerdings längst nicht so eindeutig belegt, wie es medial kolportiert wird. Dass man zur richtigen Reaktion auf ein Ereignis auch dessen Hintergründe unzweifelhaft kennen muss, ist nun einmal ein Grundpfeiler der Wissenschaft.
Man kann durchaus einmal fragen, warum die Stadt bei jeder Fällung mit Neupflanzungen argumentiert, die ja erst wachsen müssen.
Ganz schön frech! 🤔
Dazu brauchts aber keine Aue, eher Berge 😉
Aber egal, wie wärs wenn die Halleschen mal nach dort einen Ausflug machen würden? Immer schön auf dem Elster/Luppe Damm lang, mit dem Rad natürlich. Domholz ist ja wieder offen, wenn auch manches typische Gericht aus Omas Zeiten nun auf der Karte fehlt.
https://www.leipziger-auwald.de/front_content.php?idart=41#hauptbaumarten
Aber VOOOrsich, dort sind nicht nur Autofahrer, auch mitunter wildgewordene Radler unterwegs, bevorzugt aus Sachsen 😉
Wie verrückt sind die denn
Überall werden jetzt massenhaft Eichen gepflanzt. Das kann doch aber auch nicht richtig sein, so in Massen. An der neuen Europachaussee stehen sehe viele junge Eichen. Da standen vorher hat keine Bäume, also müssten ja die Grünen laut jubeln.