Ringdeich um Planena steht auf der Kippe
Seit Jahren wird über einen Ringdeich um den kleinen halleschen Stadtteil Planena in der Saale-Elster-Aue diskutiert, um den Einwohner vor einem Hochwasser zu schützen. Doch genau dieser Deich steht nun auf der Kippe. Nach Einschätzung des Landes-Umweltministeriums ist das Projekt nicht wirtschaftlich. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine kleine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Keindorf und der Antwort der Stadtverwaltung Halle auf eine Anfrage des CDU-Stadtrates Johannes Streckenbach hervor.
„Für die vom Hochwasser betroffenen Anwohner ist der im Raum stehende Planungsstopp ein herber Rückschlag. Der Versuch, steigende Baupreise für das drohende Aus verantwortlich zu machen, offenbart Defizite in der strategischen Ausrichtung bei der Planung und Entwicklung von nachhaltigen und wirkungsvollen Hochwasserschutzmaßnahmen in Sachsen-Anhalt“, erklärt Keindorf.
Für den Stadtteil Planena hat die Landesregierung ein Schadenspotenzial in Höhe von etwa 1,1 Mio. Euro ermittelt und beziffert die reinen Baukosten für den Ringdeich mit 1,06 Mio. Euro. Weitere Kosten werden u.a. für Planungen und den Betrieb einer Pumpenanlage erwartet. Planungskosten fielen bisher in Höhe von 93.000 Euro an. Der Landtagsabgeordnete bemängelt zudem, dass der denkmalschutzrechtliche Status der Siedlung in der Bewertung nicht berücksichtigt wurde. „Hier werden die vermeintliche Beibehaltung von Sichtachsen und die Sorge vor möglichen Bauschäden bei der Errichtung einer Spundwand höher bewertet, als der Schutz der unter Denkmalschutz stehenden Siedlung vor Hochwasserschäden. Das versteht auch keiner der betroffenen Anwohner“, macht Keindorf deutlich.
Dagegen fordert der Stadtrat Johannes Streckenbach von der Stadtverwaltung Halle ein deutliches Signal an das Land und ein Bekenntnis, an dem Ringdeich-Projekt festzuhalten:
„Auch die Anwohner im Süden der Stadt Halle, die potenziell von Hochwasserereignissen betroffen sind, haben den bestmöglichen Schutz verdient. Vergleichbare Ringdeich-Projekte entlang von Elbe und Mulde in Sachsen (z.B. Polbitz und Klosterbuch) belegen: Wo ein politischer Wille ist, da ist auch ein Weg!“
Beide Politiker kündigen Gespräche mit dem Umweltministerium und dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) an.
„Nach Einschätzung des Landes-Umweltministeriums ist das Projekt nicht wirtschaftlich.“
Der Schutz der Bürger – bewertet nach rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten? Mit diesem Argument hätte man auch die deutschen Auslandsurlauber im letzten Frühjahr alle dort lassen können, wo sie gerade waren, als der globale Lockdown ausgerufen wurde.
Na klar sollen die doch absaufen warum wohnen sie denn dort, so einfach machen es sich die Behörden dax ist ein Skandal oder wie soll man das nennen?
Ich find den Ringdeich um die Talstraße herum ja sehr gelungen. Ebenso den um die Klaustorvorstadt und natürlich auch den um Gut Gimritz herum.
Tja, diese Bürger waren nicht nett genug zu den einschlägigen Behörden und haben den einseitigen Bau des Gimritzer Dammes kritisiert. In der Abwägung dazu kommt man ja zur Aussage, dass dieser keinerlei Auswirkungen auf die anderen Stadtteile Halles hat. Da braucht man auch keine Schutzmaßnahmen vorsehen. In Planena mit seinen 3 1/2 Häusern ist das natürlich ganz anders.
… das ist ein Wahlkrampfprojekt vom Keindorf. Der hat seinerzeit noch Minister Onko E. nach Planena geschleppt und die Leutchen belatschert. Jetzt MUSS der einfach liefern! Da ist jedes Mittel recht! Mit Flutgeldern um sich werfen und allen einreden, daß dies normal sei. Die Trinkwasserleitungssanierung und die Abwasserkanalisierung seitens der HWS würden die beiden Herren am liebsten auch noch aus der Flutkasse bezahlen lassen. In Radewell werden und wurden unbedeutende und völlig verlodderte Straßen als „Flutschäden“ saniert. Auch da waren die Herren immer sehr interessiert dabei. Wird Zeit, daß mal der Stecker aus diesen Luxusprojekten gezogen wird. In der Corona-Pandemie gibt es jetzt wichtigere Anliegen, in denen man unendlich viel Kohle versenken kann!
Da irrste aber, es wurde schon x-mal angekündigt, dass die Regensburger Str. repariert wird – zuletzt sollte Ende Nov. 2020 begonnen werden – es ist nichts passiert. Die Gelder sind bestimmt wieder umgeleitet wurden wie gehabt auf die Rabeninsel und Europachaussee.
Was soll den da „repariert“ werden?, die 3 Löchlein in der Straße in Osendorf, wo bissel Pflaster guckt?
Den Schwerlastverkehr von der Straße nehmen und schon gelöst die Chose.
Warum muß denn schon in Ammendorf Richtung Schkeuditz/Leipzig ausgeschildert sein ohne Tonnagebegrenzung.
Das macht man wie in der Breedesiedlung / Fasanenweg.
Sommer 2020 wurden 20 Löcher mit Kaltbitumen zugepappt. Jetzt schon wieder 13 neue offen 🙂
„steht auf der Kippe“ – früher konnte man Deiche so bauen, dass sie weder nach der einen Seite noch nach der anderen kippeln konnten. Bug or feature?
So geht man nicht mit Bürgern und deren Nöten um
Was denn für Nöte? Wer baut denn aus eigener Entscheidung im Flutgebiet? Wer hat denen überhaupt Baugenehmigungen gegeben? Früher standen da nur Bretterbuden und Katen. Wenn das Wasser kam sind die Leute mit Kind, Kegel, Schwein und Kuh auf den nächsten Hügel gezogen. Und fertig war der Lack! Jetzt kommen die mit Denkmalschutz. Aber für ihre Scheißleitung das historische Pflaster aufruppen und die „geschützte“ Patina der Straße zerstören wollen, das konnten die Dörfler in ihrer Partyscheune schön beschließen! Denkmalschutz. Ha – das ist den völlig wurscht! Nä, das Projekt fällt jetzt aus. Außerdem ist jetzt 100 Jahre Ruhe. HQ-100 sagt das ganz genau. Und bei Cdu-Keindorf hilft ja auch beten! Also hoppp-hopp!
„Wer hat denen überhaupt Baugenehmigungen gegeben?“
Die richtige Frage. Fehlt aber noch die Frage, wann sie gegeben wurden.
Es kann dir geholfen werden, denn das alte Hufeisendorf besteht schon sehr lange.
guggst du: https://www.ammendorf.de/index.php/zeittafel/961-bis-1599?showall=1
allerdings wurde auch nach der Wende noch Häuser gebaut.
Aus meinen Schultagen ist mir in Erinnerung das die aus Planene regelmäßig zum Frühjahr/Herbst mit dem Kahn bis an die Elsterbrücke gebracht wurden.
Es gab schon immer das Hochwasser, ob in der Burg, Planena und Kollenbey.
Die Bauern lebten damit schon seit Jahrhunderten und haben ihre Dörfer nicht verlassen.
Manche machten nen Schnitt nach der Wende und verkauften? Land an die HWS.
Dann wurden mehrere Sickerspeicher (Saalewasser) fürs Grundwasser angelegt.
Die Alten meinen , durch die Lage wird der Hochwasser-Strom geteilt und ein Teil in in Richtung Ort gelenkt. So stehen sie jetzt öfter im Wasser als ihnen lieb ist. Ob das stimmt kann ich schlecht beurteilen bin kein Hydrologe, logisch erscheint es mir schon.
Ist mit der Straße nach Kollenbey genauso. Die Alte wurde geschlossen die Neue ca. 400m südlich unmittelbar zur Saale verlegt. Jetzt bei Hochwasser fehlt der Flutungsraum und das Wasser geht regelmäßig über die Straße.
Die Hochwasserproblematik ist also vermutlich durch Baumaßnahmen verschärft worden und die Bürger werden mit den Folgen sitzengelassen.