Schorre macht dicht: Senioren-Wohnanlage geplant
Einer der bekanntesten Tanztempel von Halle macht dicht. Die Schorre ist verkauft. Der neue Eigentümer will hier eine Seniorenwohnanlage für Betreutes Wohnen einrichten und hat schon einen Abrissantrag bei der Stadt gestellt. Laut Bild-Zeitung handelt es sich um einen Investor aus Leipzig.
Die Schorre hat auch stadtgeschichtliche Bedeutung. Einst hieß das Lokal „Hofjäger“. Nach Ende der Sozialistengesetze hat die SPD im Oktober 1890 hier ihren ersten Parteitag durchgeführt, auch August Bebel sprach damals. Zu DDR-Zeiten war hier ein FDJ-Club, nach der Wende spielten in der Anfangszeit große Bands wie Nirvana oder Die Ärzte. Mitte 2016 hatte ein türkische Geschäftsmann die Schorre gepachtet. Der wurde unter anderem verurteilt, weil es seine Freundin misshandelt hat.
Vom ersten Parteitag der SPD (damals, als das mal eine Partei der ARBEITER war, liebe Kinder) bis zu einem „türkischen Geschäftsmann, der seine Freundin misshandelt hat“ und nun zum „betreuten Wohnen“.
Irgendwie ein Sinnbild deutscher Entwicklung in diesen etwas mehr als hundert Jahren. 🙂
Eher ein Sinnbild für die SPD an sich.
So siehts aus… 🙂 🙂 🙂
Super Klasse, und dann wundert man sich in Halle dass die Jugend vor lauter Langeweile nur noch dünnschiss im Kopf hat,wieviel Möglichkeiten ihre Freizeit zu gestalten gibts dann noch.Haupsache die Händlfestspiele werden werbewirksam in den Himmel gehoben 🙁
Traurig, wie die Stadt immer weiter dem Kommerz verfällt.
Würde das nicht ein geeignetes Gebäude für ein neues Hasi. Vielleicht als „Brandi“!
Aha, dem Kommerz verfällt. Die Schorre war also eine Sozialstation.
Abrissantrag? Greift hier nicht auch – endlich mal sinnvoll – irgendeine Art von Denkmalschutz? Echt traurig, dass es die Schorre bald nicht mehr geben wird! War für viele verschiedene Alter und Geschmäcker über Jahrzehnte eine gute Möglichkeit zentrumsnah auszugehen! Und so lange ist die aufwendige Innensanierung ja auch noch nicht her.
Vielleicht wird jetzt ja die ehemalige „Tanz-Location“ im Charlotten-Center wieder belebt. Da wurden sich ja früher glaube ich immer ganz gut das Publikum „weggenommen“. Wobei das dann ja sicherlich immer nur ne reine Disko sein wird… keine Konzert-Location oder für andere Events wie Medifaschung oder Professoren-DJ-Nacht.
Und ganz ehrlich, wer braucht gerade dort eine Seniorenwohnanlage? Allein schon der tolle, schön ruhige Ausblick vorne zu quasi nicht befahrenen Straße… ein Traum!
Ich kann das irgendwie noch gar nicht glauben, dass das genehmigt wird … genau wie du sagst @Discogänger – Denkmalschutz –
Bei der Schule „188“ im böllberger weg war es auch so, sollte auch abgerissen werden und nachdem es Beschwerden aus der Bevölkerung gab, wurde alles abgesagt …. man kann nur abwarten.
Nicht abwarten, Lärm machen für die Sache! Wenn alle nur abwarten, gewinnen nur die, die Fakten schaffen.
Ich kann nur hoffen, das der Abrissantrag im Stadtrat abgelehnt wird. Die „Schorre“ gehört zu Halle, wie der Eiffelturm zu Paris, oder das Brandenburger Tor zu Berlin.
Oh, Abrissantrag. Ja, als „Investor“ darf man alles. Aber versuchen Sie mal als Privatperson, bei sich am Hinterhaus einen Balkon anzubauen. Da springt das Denkmalamt im Dreieck.
Abriss – Balkon anbauen
finde den Unterschied
Hast Du ein konkretes Beispiel zur Hand? Straße, Hausnummer?
Das ist Quatsch, wie die unzähligen Balkons an den unzähligen Hinterhäusern von Denkmalen in der Stadt bezeugen.
Generationen haben sich da drin vergnügt, nach der Wende von Thomas Gottschalk eingeweiht und wiedereröffnet worden. Nun muss diese Kultstätte auch verschwinden…. Sehr traurig
Die Freizeitkultur hat sich stark verändert. Die Jungen Leute gehen nicht mehr in Discos. Überall im Land machen die Discotheken zu, einfach aus Mangel an Besuchern.
In den 90ern war die Schorre eigentlich immer voll. Nach und nach machten neue Lokale auf und gruben sich die Besucher gegenseitig ab. Konkurenz belebt eben nicht immer das Geschäft. Zum Ende muss man nicht viel sagen. Discos in ausländischer Hand, werden eben auch mit deren Mentalität geführt. Da fühlen sich die Stammgäste bald nicht mehr wohl. Wobei die „Stammgäste“ wohl inzwischen auch aus dem Alter gekommen sind, in dem sie regelmäßig in die Disco gehen.
Dass man das Gebäude aber abreißen will, entzieht sich absolut meinem Verständnis. Dass es dafür eine Genehmigung gibt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Wenn doch, ist das nur ein weiterer Schritt in eine Richtung, die von vielen nicht mehr getragen werden will. Das Denkmalamt ist genau so ein Zahnloser Tieger, wie alle anderen Behörden gewurden sind. Keine Handhabe und auch keine Befugnisse. Man muss in diesem Land heute nur frech genug sein, oder drohen. Schon bekommt man was man will. Von der Vorstellung, dass man hier nach gleichen Maßstäben vorgeht, habe ich mich schon lange verabschiedet. Wenn jemand Recht bekommt, ist das eben nur Recht und keine Gerechtigkeit.
Die Jugend geht sehr wohl noch in „Diskos“, nur eben nicht in kommerzverseuchte Schuppen wie die Schorre. Vielleicht gesellt sich ja dann noch ein weiterer guter Laden zu den wenigen in Halle. Charles Bronson, Hühnermanhattan, Druschba, Station Endlos, Chaise, alles gute Alternativen, wenn man genug von Chartschrott hat, die aber leider nicht genug Aufmerksamkeit und vor allem Unterstützung seitens der Stadt bekommen.
Ein Jammer. Die relativen Fehlentscheidungen dringen fadenartig durch den Äther ins Bewußtsein. Links daneben, bei den Voßibärs, wäre viel Platz für feinsinnige altersgerechte Bebauung gewesen. Schade.
Gab es nicht einst Pläne, das Genschman in eine Shisha-Bar umzubauen? Wurde nicht schon mit dem Umbau begonnen? Was wurde aus dem Hirngespinst? Waren das noch schöne Zeiten, als man in den 90ern noch unbeschwingt feiern konnte.
Schorre/Genschman, Froschkönig, Waldkater…, ja sogar im Zelt in der Delitzscher Straße war immer was los.
Türken können eben nur Döner und Frisör. Diese Stadt mutiert nachts zur Geisterstadt, wirklich traurig. Aufbewahrungsanstalten für Senioren dagegen schießen hier wie Pilze aus dem Boden. Aber damit lässt sich eben auch gut Kasse machen.
hallesaale*
derletztemachtdaslichtaus
Mecker nicht, in ein paar Jahren gehörst du auch dort hin. Ist eben nur eine Frage der Zeit, die niemand aufhalten kann…
Die Stadt mutiert nachts zur Geisterstadt? Sag’ das mal den Anwohnern um den Rosa-Luxemburg-Platz (der ganz früher übrigens Wettiner Platz hieß) oder am Salzgrafenplatz oder am Ulrichstor (Uniring/Geiststraße/Scharrenstraße).
Seit es tragbare drahtlose Lautsprecher für Jedermann gibt, geht die Jugend auch bei noch so vielen Discos nicht mehr in solche, sondern lärmt bei jeder Temperatur lieber draußen für null Euro Eintritt in Wohngebieten rum.
ein Urteil ist schnell gefällt und die ,, Richter“ begründen es schon ,obwohl Zeugen und Angeklagte noch befragt werden ?
https://www.dji.de/ueber-uns/projekte/projekte/jugendbefragung-halle-saale.html
Das passt doch wunderbar in meine Lebensplanung.
Anfabg der 90er noch in der Schorre getanzt und nun langsam übergleitend ins Seniorenstift am gleichen Platz. Schööön.
Halle wird mehr und mehr eine Stadt der Arbeitslosen und Rentner. Schade!
Der Stadtrat sit ja auch dafür, solange Arbeitslose und Rentner kein Auto fahren ist denen alles wuscht.
Firmenansiedlungen, Arbeitsplätze – darüber haben die noch nie debattiert, nur übers Geld ausgeben und die Unterstützung irgendwelcher spinnerten linken Vereine und „Projekte“.
In meiner Lehre 1974, haben wir in der Schorre Umbauarbeit durchgeführt, Wände versetzt und Durchbrüche für Türen geschaffen u.s.w. War damals eine schöne Baustelle für Lehrlinge im BMK. Wenn ich heute ab und zu mal daran vorbei fahre, dann kommen immer die Erinnerungen von meiner Lehrzeit ! ? Schade!
Pflegeheime werden auch gebraucht, man kann dann nur hoffen, dass die neuen Pflegekräfte bis dahin integriert sind und nicht die mit den langen Messern kommen und den nichtsnutzigen Alten, die nur Kosten verursachen, die Kehle durchtrennen, nur weil es in der heiligen Schrift so geschrieben steht und in den Moscheen ? dieses so vorgepredigt wird!!! ?
„Firmenansiedlungen, Arbeitsplätze – darüber haben die noch nie debattiert, “
Oh doch… wie sie es verhindern können.
Gibts denn auf dem Gelände rechts vom Eingang der Schorre noch die Gaststätte“ Kupferhütchen“?
Schweinerei… Die Jugend hat so schon kaum noch was wo se hin können….
Naja… es war bestimmt schon sehr lange geplant … früher war man dort zur Kinderdisco und jetzt wird als Belohnung ein Altersheim hingebaut , dem Alter entsprechend ,als Dankeschön, Naja – Die Shorre ist nicht mehr das ,was sie früher einmal war ,nach Inhaberwechsel….
Das einzig beständige ist die Veränderung.
Die Jugend ist heute auch nicht mehr das, was sie früher mal war, wieso sollte es also die Schorre bleiben?