Spitzenforschung: Sechs Forscher der Uni Halle gehören mit zu den meistzitierten Wissenschaftlern weltweit
Sechs Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) gehören zu den knapp 7.000 weltweit einflussreichsten Forscherinnen und Forschern. Das geht aus der neuen Analyse „Highly cited researchers 2023“ des Unternehmens „Clarivate Analytics“ hervor. In die Liste aufgenommen werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Arbeiten in den vergangenen Jahren besonders häufig zitiert wurden.
In diesem Jahr sind in dem Ranking vertreten: Prof. Dr. Ingolf Kühn, gemeinsamer Professor der MLU und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), Prof. Dr. Stanley Harpole (UFZ, MLU und Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig), Prof. Dr. Jonathan Chase (MLU, iDiv), Prof. Dr. Josef Settele (UFZ), außerplanmäßiger Professor an der MLU, Prof. Dr. Nicolaus von Wirén, gemeinsamer Professor der MLU und des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) sowie Prof. Dr. Stuart Parkin, gemeinsamer Professor der MLU und des Max-Planck-Instituts für Mikrostrukturphysik in Halle.
„Ich gratuliere unseren sechs Wissenschaftlern zu diesem tollen Erfolg“, sagt Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker. „Das Ranking zeigt: Die Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen, mit denen wir Spitzenforscherinnen und -forscher in die Region holen, sind ein hohes Gut.“ Die gute Zusammenarbeit mit den außeruniversitären Partnern schlage sich nicht nur in hochrangigen Publikationen und gemeinsamen Forschungsprojekten nieder. „Auch Studierende profitieren davon, wenn sie Lehrveranstaltungen bei international anerkannten Expertinnen und Experten besuchen“, so Becker abschließend.
Insgesamt sind in der diesjährigen Ausgabe der „Highly cited researchers“ 6.938 Forscherinnen und Forscher aus 69 Ländern gelistet, darunter 369 aus Deutschland. Um in die Liste aufgenommen zu werden, müssen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den vergangenen Jahren mehrere wissenschaftliche Fachartikel veröffentlicht haben, die in der Wissenschaft viel beachtet und damit sehr häufig zitiert wurden.
Zum Ranking: https://clarivate.com/highly-cited-researchers/
Um hier mal ein Paar Kommentare zu Generieren:
Sogar Christian Drosten ist in dieser Liste vorhanden…
Und weißt du wer nicht? Du!
Weil Herr Drosten anders als Herr Kekule ein guter Wissenschaftler ist.
Aber zu Halle: Gratulation. Wobei es der MLU zu denken geben sollte, dass alle Hochzitierten eigentlich nicht bei Ihr sondern bei den außeruniversitären Instituten angesiedelt sind. Zudem ist ein Schmetterlingszähler auf Nr. 1, die Meisten der Liste sind Ökologen. Gut, aber ob das dann wirklich die relevantesten Professuren für das Fortkommen Deutschlands sind? Bei v. Wiren und Parkin ist das schon anders.
Die Überschrift ist schlicht falsch. Das sind Wissenschaftler, die, nebenbei und manche gar in bescheidenem Umfang, auch Lehre an der MLU veranstalten; ihre Wissenschaft bzw. Forschung aber in außeruniversitären Forschungseinrichtungen in der Region betreiben, von Leipzig bis Gatersleben. Von dort aus publizieren sie auch, was dann von irgendwem zitiert und dann hier gewertet wurde. Die MLU ist in der Liste der Institutionen dieser Rangliste nicht einmal aufgeführt.
Gut, diese Ungenauigkeit kann man @eseppelt hier aber nicht anlasten, was mich aber zur Frage führt: Wieso gibt es eigentlich nicht einmal beim kompletten Abdruck von Pressemeldungen wie hier eine Quellenangabe?
@Dude
Wofür steht das „Prof.“ in den Bezeichnungen dieser Nebenbei-Wissenschaftler?
Das steht für einen Titel, den man u. U. lebenslang tragen kann, auch wenn man gerade nicht angestellt ist.
Ein Titel? Oh.
Wie, wann, wofür und auf welcher Grundlage bekommt man den?
Unter welchen Umständen kann man den lebenslang tragen, ohne angestellt zu sein?
Auf eine Professur muss man berufen werden. Üblicherweise braucht es dafür als Voraussetzung eine Habilitation oder habilitationsähnliche Leistung. Nur ordentliche Professoren haben den Titel sicher und eine Professur auf Lebenszeit.
Dann gibt es noch Jun.- Prof, apl. Prof und Prof. h.c. – ( wen es interessiert: googeln), die aber alle keine ordentlichen Professuren innehaben, aber den Titel mit den Zusätzen nutzen dürfen.
Ein Zwischending zwischen Promotion ( Dr.) und Prof. ist auch der Privatdozent (PD), jemand der schon habilitiert ist und die venia legendi hat, aber eben noch keinen Ruf auf eine Professur.
Das heißt also, alle genannten Personen haben eine Professur, zu der sie berufen wurden, denn niemand hat „Jun.-„, „apl.“, „h.c.“ (googeln) oder „PD“ als Zusatz.
Hm.
Und wer beruft zu so einer Professur? Also was muss man tun/sein, damit man ordentlich „Prof.“ führen kann?
Es beruft eine Berufungskommission der den Prof. einstellenden Uni, auf Grundlage nationaler aber oft auch internationaler Gutachten. Dabei wird v.a. die Forschungsleistung, vorwiegend nachgewiesen durch begutachtete wissenschaftl. Artikel, aber auch Lehrleistung, Drittmittelstärke, Führungsqualitäten, und natürlch öffemtlich zur Diskussion stehende Fachvorträge und Bewerbergespräche spielen eine Rolle. Man braucht ein polizeil. Führungszeugnis, Gesundheitscheck, und – je nach Landeshochschulgesetz – die Zustimmung des jeweiligen Kultusministeriums. Du siehst, es ist aufwendig, eine Tortur die wenige überstehen. Meist erfolgt der erste Ruf um die 40. Bis dahin üblicherweise nur Zeitverträge. Und das für die hellsten Köpfe der Nation. Ach – und die Gleichstellungsbeauftragte und der Unisenat werden auch noch gehört.
Doch, Herr Lauterbach ist nur Prof h.c. was in dem Fall aber wohl eher humoris causa als honoris causa sein dürfte.
Überschrift falsch, dachte ich auch sofort, als ich den Artikel gelesen habe.
Da ist kein einziger hauptamtlicher MLU-Professor dabei und ich würde fast soweit gehen zu sagen, dass keiner der genannten Forscher in Halle Professor wäre, wenn es die außeruniversitären Forschungseinrichtungen nicht gäbe. Ein echtes Armutszeugnis für die MLU, sich mit den Federn anderer schmücken zu müssen.
Wenn keiner Professor ist, wieso heißen sie dann „Prof.“?
Es sind selbstverständlich ordentliche Professoren, die auch an der MLU lehren und forschen. Da wollten wohl einige Nicht-Akademiker schlau tun. 🙂
Du Ronny: Sie forschen eben nicht an der MLU sondern in den außeruniversitären Instituten. Und dafür gab es die Zitierungen. Sie haben aber den Professorentitel durch die MLU – sozusagen als Dopoelfunktion, sind dort aber außer für verminderte Leere von ihren Aufgaben entbunden.
verminderte Leere ist gut, nee, Lehre natürlich.