Stadt schafft mehr Klassen an Gymnasien

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11 Antworten

  1. Lehrer sagt:

    Die Container sind aber noch nicht fertig und schon jetzt platzt das CWG aus allen Nähten.

  2. theduke sagt:

    Führt doch endlich Aufnahmetests oder NC an den Gymnasien ein. Weil dann nur die auf’s Gymnasium kommen, die der Sache auch gewachsen sind. Aktuell kann ja jedes Kind auf’s Gymnasium, da die Laufbahnempfehlung nur nice-to-have ist.

    • Petra Rögener sagt:

      ?????????

    • Torsten Schiedung sagt:

      Haben Sie sich mal die Frage gestellt, weshalb dies von höchster Instanz aber auch aus Sicht von wirklichen Pädagogen so ein Auswahlverfahren nicht tragbar ist?

      Was ist denn ein Aufnahmetest wert? Er zeigt einen eng beschränkten Wissenszustand im Moment des Schreibens dieses Testes, mit allen Nebenwirkungen, nicht mehr und nicht weniger. Die Kinder stehen zu diesem Zeitpunkt unter extremen psychischen Stress, Druck und den Erfolgserwartungen ihrer Eltern und ihren eigenen und dies mit vielleicht 10 Jahren. Die negativen Folgen sind dann unter Umständen bei objektiver Auswertung von Ergebnissen katastrophal und möglicherweise nicht Nachvollvollziehbar. Weshalb het mein Kind versagt?

      Ein Wissenstest, welcher weder die Strukturen der Lernkompetenz, der Sozialkompetenz und vor allem nicht die Fähigkeit sich Wissen auzueignen aufzeigt ist nicht viel wert.
      Diese unpädagogische Momentaufnahme ist schlicht ungeeignet, um einen umfassenden Bild der Persönlichkeit eines Kindes zu bekommen und vor allem ungeeignet die zukünftige Bildungslaufbahn festzulegen. Das Aschenputtelprinzip, Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen.

      Ich verstehe, dass die Gymnasien „stöhnen“ über die hohen Anmeldezahlen und den hohen Abgängerraten in den Folgejahren. Auf der anderen Seite muss man auch die Eltern verstehen, welche zumindest den bestmöglichen Start ihres Kindes in die Bildungszukunft wünschen.

      Konservative Bildungspolitiker sind immer noch der Meinung, dass nur eine sehr zeitige Selektierung von Kindern in der Bildungslandschaft, mit einer Aufteilung in Gymnasium und Sekundarschule, der angeblich richtige Bildungsweg für Kinder ist. Eine klare Fehleinschätzung!

      Diese Verhältnisse waren so lange halbwegs in Ordnung, als alle Gymnasialschüler studieren und alle Mittelschüler in die Berufsausbildung gingen. Aber 1. blieb das Studieren mehr oder weniger der Oberschicht vorbehalten und die Berufsausbildung ist mittlerweile so komplex, dass viele Unternehmen nur noch Abiturienten aufnehmen, weil das Niveau an den Sekundarschulen (leider) nicht mehr ausreicht.

      Die bildungspolitische Welt hat sich in den letzten Jahrzenhnten weiter gedreht. Die Erkenntnis in vielen erfolgreichen Bildungslandschaften der Welt, in denen keine diktatorischen Verhältnisse herrschen, haben gezeigt, dass langes gemeinsames Lernen eine gute und fähige Differenzierung im Unterricht den Schulerfolg sichert, die Durchlässigkeit auch von unten nach oben gewährleistet und auch die leistungsstarken Schüler von diesen Schulformen profitieren. Es ist eine immer wieder aufflammende Unwahrheit, dass die Schulform des langen gemeinsamen Lernens die Leistungsträger in den Klassen benachteilige. Es verhält sich eher umgedreht, diese leistungsstarken Schüler werden in ihren Kompetenzen eher gestärkt, genau wie die schwächeren Schüler von den Stärkeren profitieren.

      Differenzierungen in Inhalt, Umfang und Anforderungen können schon in den ersten Klassenstufen der weiterführenden Schulen umgesetzt werden, vorausgesetzt das Personal ist vorhanden, die Klassenstärke ist angemessen und die Lehrer sind gut ausgebildet.

      Ich möchte hier aber auch erwähnen, dass Gymnasien mit inhaltlichen Schwerpunkten durchaus ihre Existensberechtigung haben mit den aktuellen Auswahlverfahren. Kinder, welche es dann aber diesen Schritt nicht schaffen, könnten dann an jeder anderen beliebigen Schule ihr Vollabitur ablegen.

      Es soll hier nicht auf dem Schulsystem DDR geritten werden, nur Fakt ist, es wurde fast durchgängig (mit kurzer erfolgloser Ausnahme) bis zur 8. Klasse gemeinsam gelernt, schon zeitig wurde differenziert, spätestens ab der 7. Klasse bei den Sprachen. Und sind die Wissenschaftler, Ärzte und Maschinenbauer aus diesem Bildungssystem jetzt dümmer als aus der alten BRD?

      Dieses Bildungssystem gibt es auch in vielen anderen völlig „unideologischen“ Bildungsländern und es hat Erfolg!

      Übrigens finde ich es außerordentlich Bedauerlich, dass die Einwände des Herrn Slowig von vielen Kommunalpolitikern schlicht ignoriert werden, zu dem er auch klar erwähnte, dass er bei äußerster Not immer bereit ist eine weitere neue Klasse zusätzlich aufzunehmen.

      Die Satzunganpassung wäre dann das kleinste Übel gewesen, da ja aktuell schon vorhanden.
      Wenn jetzt ein anderes Gymnasium nicht voll wird und das CWG mit 6 neuen Klassen beginnt, dann wird sich die Freude beim Schulleiter des CWG sehr in Grenzen halten.

      • k.hädicke sagt:

        Herr Schiedung, Sie sprechen mir aus dem Herzen. kann ich so, wie’s ist, unterschreiben.
        So- und was fangen Sie jetzt mit diesem wertvollen Wissen an?
        Wär‘ das jetzt nicht DIE Gelegenheit für die SPD, sich ins Zeug und ins Thema zu werfen?!?!?!

        • Schiedung sagt:

          Bei knapp 2-stelligen Wahlergebnissen ist eine moderne Gestaltung der Bildungslandschaft nur bedingt beeinflussbar. Aber ich kann mich bemühen, dies an unsere Landtagsfraktion heranzutragen.
          Die konservativen Kräfte sind in Summe ihrer Stimmen, auch wenn sie immer die Ungemeinsamkeiten predigen, stark in der Meinungsbildung.
          Ich schätze übrigens auch die Arbeit der freien Schulträger, nur auch hier besteht in der Betrachtung die Gefahr, dass die Bürger, welche es sich leisten können und wollen, diese Schulträger den staatlichen Einrichtungen bevorzugen, da man ja für sein Geld auch „Erwartungen“ hat und diese auch (überwiegend) erfüllt werden.

          Ganztagsschule, sehr gutes Mittagessen, oberklasse Ausstattung und Hausaufgabenbetreuung sind da nur ein paar wenige Aspekte.
          Und vor allem, in einigen Schulen werden die Eltern „zwangsweise“ in das Schulleben angebunden. Diese Schule stellt nicht nur Erwartungen an die Schüler, sondern auch die Forderung an das Interesse der Eltern zu der Schule. Dies hat schon fast sozialistische Züge. 🙂
          Verpflichtende Arbeitseinsätze und Kuchenbasar, alles nicht neu, nur anders verpackt.
          Wenn dies an staatlichen Schulen mal so wäre, aber da ist man schon froh, wenn die Eltern zum Elternabend oder Elterngespräch erscheinen.

          Die Ausweitung der freien Träger mit immer neuen Zulassungen sind nicht der richtige bildungspolitische Weg! Bildung ist in erster Linie ein staatlicher Auftrag. Durch die weitere Zulassung von freien Trägern, werden zusätzlich zu allen innerstrukturellen Problemen, von der Breitseite weitere Segregationen zugelassen.

          Es wäre allemal besser bestehende freie Träger finanziell besser auszustatten (diese fordern ja aktuell eine stärkere fin. Unterstützung), aber im Gegenzug müssen diese klare soziale Zugeständnisse machen. 100 bis über 200 Euro Schulgeld ist für viele Eltern nicht zu tragen und da ist es legitim die freien Träger mit Erhalt von umfangreichen Steuermitteln aufzufordern, umfangreichere soziale Komponenten in ihrem Aufnahmeverfahren zu verankern.

          • k.hädicke sagt:

            Sie haben so ziemlich den Nagel auf den Kopf getroffen, finde ich. Und daher will ich Sie bestärken und inständig bitten, trotz aller Bedingtheit wg. Wahl- oder sonstigen Zahlen, dieses Thema öffentlich zu machen. Es zu nutzen und daraus echt was zu machen.

            Sie haben vollkommen recht, wenn Sie andeuten, daß freie Schulen zwar schön, komfortabel, freigeistig, allseits unterstützt usw., aber eben auch elitär sind. Es sind Ausnahmeschulen, die sicher toll konzeptioniert, aber ziemlich realitätsfremd sind. Sie spiegeln einfach absolut nicht die Gesellschaft wider. Gut, das sollen oder wollen sie vielleicht auch nicht. Das ist mir eigentlich gar nicht so wichtig.

            Alle Welt wundert sich und beklagt, daß die Mittelschicht geschrumpft ist, daß zu viele Schüler an Gymnasien gehen, daß alle nur noch studieren wollen, daß zu Wenige Lehr- bzw Handwerksberufe machen wollen. Aber genau DAS ist das Ergebnis der zu sehr geförderten gymnasialen Elite. Es gibt kaum Alternativen dafür: ganze 2 IGSen für ganz Halle+Umkreis! Die beiden alibihaften KGSen sind so sinnlos vom Konzept her, daß ich nicht verstehe, warum man daraus keine IGSen macht. Da hier ebenfalls von Beginn an getrennt wird, ist das quasi nur so, daß man eine Sekundarschule und ein Gymnasium innerhalb eines Zaunes gebaut hat. Also ein gesamtes Mogelpaket streng genommen.
            Es ist SO wichtig, daß die Kinder mit ihrem je eigenen Niveau und sozialen Status zusammen lernen. Sie brauchen diesen Input, um anhand von Positiv- und Negativbeispielen mit- und aneinander zu wachsen. Fehlt ein Milieu, fehlt auch dieser Input- so kann das Kind daraus nicht lernen.

            Wir haben uns trotz der Gymnasialempfehlung jetzt bewußt für die Gesamtschule entschieden.
            Ich finde, DAS sollte gefördert werden: das gemeinsame Lernen bis zur Pubertät, wo die Kids schon angefangen haben, Ihr eigenes Weltbild zu basteln.
            Die Selektion bereits ab der 4.Klasse ist sozial schädlich, unphysiologisch (Kinder würden sich in dem Alter nie von selbst in kluge und dümmere Gruppen trennen) und fremdbestimmt. Wir Erwachsenen suggerieren somit, daß es in Ordnung ist, in kluge und dumme Gruppen zu trennen.

            Bei dieser frühen Selektion ist absolut keine Bildungsgerechtigkeit gegeben, es werden vielmehr Gewinner und Verlierer produziert. Wie Sie sagen, profitiert das Kind hier vom elterlichen Einsatz: vom sozialen Engagement, vom finanziellen Einsatz, von der Bereitschaft, beim Lernen/bei Hausaufgaben zu helfen etc. . All die Kinder, deren Eltern das nicht wollen oder zeitlich/finanziell/intellektuell nicht können, sind hier im Hintertreffen.

            DAS ist ein, wenn nicht gar DAS aktuell notwendige Thema, das einer SPD würdig ist. Denn was ist sozialer, als sich für den Nachwuchs und die Bildung, also für die Allgemeinheit einzusetzen?!

            Da Sie sich anscheinend für das Thema erwärmen können, möchte Sie hiermit bitten, da aktiv zu sein/zu werden, das Rad im Getriebe zu sein oder halt wahrscheinlich eher der Stein im Getriebe 😉 , um die konservativen Ansichten aufzubrechen!

            mit freundlichen Grüßen für eine aktive Woche 😉

  3. Daniel Kuhn sagt:

    Wenn die Stadt Halle so mit dem Bildungsauftrag umgeht wie am Beispiel „IT macht Schule“ wo nur eigene Interessen vertreten werden und keine wirkliche Absicht zu erkennen ist, allen Kindern und Jugendlichen eine faire Bildungschance zu bieten, egal in welchem Stadtteil die Betroffenen in Bildungseinrichtungen gehen. Aus meiner Erfahrung ist zu erkennen, das Bruderschaften in Halle von Vorteil sind und bestimmte Stadtteile mehr von Dieser profitieren als Randgruppen. Es sind die Kinder und Jugendlichen schon in Grundschulen die unsere besondere Aufmerksamkeit brauchen. Da legen wir den Grundstein für mündige Bürger und entsprechend einer modernen Gesellschaft. Die meisten der Verantwortlichen in den oberen Etagen habe aber ihre Kinder wohl schon auf Kurs gebracht und sind aus den Grundschulen raus oder wählen eben frei Schulen zur erhöhung der Bildungschance, welche sie zu Recht in öffentlichen Schulen gefährdet sehen. Aus deren eigenen Erfahrung und dem Wissen um die Situation. So lange keine Rechenschaft durch die Verantworlichen eingefordert werden kann/darf, wird sich eine große Kluft auf tun in der Stadt. Die leidtragenden sind im ersten Moment die Kinder und im weiteren wir alle, Das sollten wir nicht vergessen. Der Bumerang kommt zurück, wie Ereignisse hier in Halle immer öfters zeigen. Was hier die Stadt mit ihrem eigene Unternehmen macht, würde in der öffentlichen Wirtschaft nicht funktionieren und das Ende bedeuten, für so ein Unternehmen, als Dienstleister. Im besonderen wenn Schulen und Schulleiter/Innen zu Bittsteller degradiert werden und in Ihrem Bildungsauftrag behindert, ja sogar beschnitten werden.