Stadtrats-Fraktion Fraktion Hauptsache Halle & FREIE WÄHLER kritisiert geplante Kürzungen an der Uni
An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg drohen harte Kürzungen. Studiengänge und Fakultäten sollen geschlossen werden, um zu sparen. Auf der Streichliste steht unter anderem die Sportwissenschaft.
Die Gegner des Streichkonzerts bekommen nun auch Unterstützung aus der Stadtpolitik. Die Stadtrats-Fraktion Hauptsache Halle & FREIE WÄHLER kritisiert vor allem die Kürzungen bei den Sportwissenschaften.
„Der beabsichtigte Kahlschlag am sportwissenschaftlichen Institut ist inakzeptabel und zeugt von wenig Weitblick. Das Kaputtsparen der seit vielen Jahren in unserer Stadt ansässigen Bildungseinrichtung wird zum weiteren Niedergang des Sports in Halle führen“, ist Andreas Wels, Vorsitzender der Fraktion Hauptsache Halle & FREIE WÄHLER, überzeugt. Wels ist als Vize-Olympiasieger im Wasserspringen selbst sportaffin.
Wenn Aufgabenbereiche, wie zum Beispiel Trainings- und Bewegungslehre sowie Sportpsychologie wegbrächen, fehle der Uni Anziehungskraft bei den Studierenden, was sich gleichwohl auf die Saalestadt auswirke. Zudem habe eine Stellenstreichung an der Uni fatale Auswirkungen auf die Sportvereine im Land. Professionell ausgebildete Trainer*innen und Übungsleiter*innen sind ihr Rückgrat, auch und gerade im heute so wichtigen Bereich Inklusion. „Die vorgelegten Plänen können außerdem negative Effekte hinsichtlich der Lehrerbildung nach sich ziehen. Noch weniger in Sachsen-Anhalt ausgebildete Sportlehrer wären ein fatales Zeichen in Richtung Zukunft“, gibt Andreas Wels zu Bedenken.
Während anderenorts große Sportnationen in die Sportwissenschaft investieren und damit sowohl den Leistungs- als auch den Breitensport stärken, werde hierzulande dieser bedeutende Wissenschaftszweig demontiert. Die aus dieser kurzsichtigen Entwicklung resultierenden Folgen sind nicht absehbar. „Ich fordere deshalb von den Entscheidungsträgern im Land, an der Universität und in der Stadt ein unmissverständliches und klares Bekenntnis zur Sportwissenschaft und damit zugleich zur Zukunft des Sports in Halle“, so der bildungs- und sportpolitische Sprecher der Fraktion abschließend.
Petition gegen Streichungen:
https://www.openpetition.de/petition/online/kahlschlag-an-der-mlu-verhindern-fakultaeten-retten
Eine Universität mit Gebäuden namens Melanchthonianum und Robertinum möchte die Altsprachen kürzen. Unfassbar. Gleiches gilt für die anderen Fächer, z.B. die äußerst gute Sportwissenschaft in dieser Stadt. Die CDU versucht es also erneut: erst wollte man die Medizin nach Magdeburg entführen, nun will man Geistes und Sportwissenschaften abschaffen.
CDU abwählen.
Von „möchten“ kann wohl nicht die Rede sein. „Gezwungen“ passt wohl eher. Das Land kommt seinen Verpflichtungen nicht nach und zwingt die Uni zum Handeln, indem man sich nun Stück für Stück selbst verstümmelt und Fakultäten schließt. Bei aller Frottee über die Wichtigkeit einiger Studiengänge sollte man nicht vergessen, dass die Uni der grösste Arbeitgeber ist und über 20 000 Studenten angelockt hat.
Weniger Studenten = weniger Menschen in der Stadt und weniger Arbeitsplätze = weniger Kaufkraft. Plus Corona. Das befeuert dann noch das weitere Händler-Sterben der Innenstadt.
Und 2013 gabs die Diskussion schonmal mit riesigen Demos. Damals waren es Bullerjahn und Haselhoff, die versucht hatten die Uniklinik zu schließen und es sollten auch Fakultäten dicht gemacht werden. Mal sehen, wer kurz vor der Wahl den Mut hat, sich zu äußern in Magdeburg.
„Das Land kommt seinen Verpflichtungen nicht nach und zwingt die Uni zum Handeln, indem man sich nun Stück für Stück selbst verstümmelt und Fakultäten schließt.“
Vielleicht sollte die Uni mal ganz anders handeln und sich nicht selber zum Handlanger degradieren. Aber da ist der eigene Schreibtisch mal wieder wichtiger als das Wohl der Uni als Ganzes.
Leider wahr, niemand schaut über den eigenen Tellerrand und alle verlieren den Blick fürs Ganze. Das Ganze ist schon eine Art vorauseilender Gehorsam.
Sagst du als „Rechtsanwalt“?
Was hat das mit dem Thema zu tun?
Das kommt auf deine Antwort auf die Frage an.