Straße in Halle soll nach afrikanischem Gelehrten benannt werden

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26 Antworten

  1. lederjacke sagt:

    Guter Antrag. Wird Zeit.

    • Janaki sagt:

      Finde ich auch. Und wenn sie schon dabei sind … gibt es eigentlich eine Erxleben-Straße in Halle? Ich denke, Dorothea Christiana Erxleben hätte ebenfalls eine Straße verdient (erste, in Deutschland – und zwar in Halle – promovierte Ärztin)

      • Fadamo sagt:

        Die ehemalige Kaserne in Lettin wurde nach ihr benannt. Die Frau wurde aber nach dem Abriss der Kaserne ,das Zweite Mal beerdigt.
        Alles nur Heuchelei von Stadt und Politik.

        • Bioobstsalat sagt:

          Einfach googeln reicht schon und man findet die Dorothea-Erxleben-Straße im Oberdorf von Dölau, nahe dem Krankenhaus. Man ist also auch ihrer Profession nahe geblieben 😉

  2. ???? sagt:

    Was afrikanischen Menschen durch Europäer (US – Amis sind auch Europäer) seit jeher angetan wurde, und bis heute wird, übersteigt meine Vorstellungskraft, und die der Allermeisten hier geborenen.. Was hilft es eine Straße nach Amo zu benennen, wenn zeitgleich offen rassistische Anfeindungen Alltag sind? Ist es nicht nur ein hilfloses Alibi der Entscheidungsträger? Schöner wäre es alle Straßen wie in Mannheim oder Manhatten numerieren, aber alle Menschen auf der Straße mit Achtung begegnen.

    • Achso sagt:

      Meinst Du, die Numerierung hat in Mannheim, Manhattan und anderswo zum gewünschten Erfolg geführt?

      • ???? sagt:

        @Achso: . . .Natürlich hat die Numerierung nicht den gewünschten Erfolg, aber wichtiger als welche Straßennamen auch immer wäre die gegenseitige Achtung der Menschenwürde.

        • Glaucha sagt:

          Das würde in Deutschland aber nicht klappen. In den USA sind die meisten Städte Schachbrettartig in rechteckigen Blöcken angelegt. Dadurch ist eine systematische Numerierung sehr einfach und sehr übersichtlich. Straßen in Nord-Süd und Ost-West Richtung werden außerdem sprachlich durch die Wörter Avenue und Street unterschieden. Das System funktioniert und ist idiotensicher. Aber deutsche Städte sind wildwuchs. Lediglich das Zentrum von Mannheim ist so Schachbrettartig angeordnet, wie Städte in den USA. Dort heißen die Straßen aber übrigens auch D4, G1 oder J3. Aber sonst gänge bei uns fast nirgends so eine Systematisierung. Da sind Namen eine bessere Lösung. Ich stimme ihnen zwar zu, dass eine Gesamtgesellschaftliche und im Alltag gelebte Positionierung gegen Rassismus das eigentlich notwendige ist. Aber die Benennung einer Straße außgerechnet nach unserem hallischen Amo ist meiner Meinung nach eine längst überfällige Würdigung.

          • Hallenser sagt:

            Glaucha ist schachbrettartig angelegt, nachdem es im 19. Jh. planiert wurde. Die Bebauung südlich der Torstraße bis zur heutigen Diesterwegstraße wurde zumindest schachbrettartig geplant. Halle-Neustadt ist im Wesentlichen schachbrettartig angelegt und hatte im überwiegenden Teil ausschließlich Nummerierungen. Das System war logisch und nachvollziehbar und hat fast 30 Jahre lang geklappt. Die Blöcke in Ha-Neu sind auch heute noch überwiegend rechteckig.

  3. 10010110 sagt:

    Benennung von öffentlichen Einrichtungen nach Personen nur durch Volksabstimmung! Es muss von der Mehrheit der Bevölkerung getragen werden und darf nicht nur ein parteipolitisches Anliegen sein.

    • Hallenser sagt:

      Repräsentative Demokratie – ein Konzept, dass nun schon ein ganze Weile etabliert ist. Langsam solltest du dich damit auseinandersetzen oder wenigstens abfinden. Das Ding mit den Parteien gilt auch schon mindestens 70/30 Jahre.

      • 10010110 sagt:

        In den meisten Fällen ist das ja auch in Ordnung, aber in manchen Fällen wäre eine direkte Demokratie angemessener. Und dieser ist ein solcher Fall.

        • Hallenser sagt:

          In sehr viel mehr Fällen ist eine Diktatur besser, jedenfalls zielführender, schneller und „einfacher“. Es gibt auch Anhänger anarchischer Ideologien, wobei insbesondere das sehr intuitive Konzept namens „Recht des Stärkeren“ Befürworter findet, vor allem im Kreis der Stärkeren.

          „Heute so, morgen so“ ist ein Schlager von 1969. Als Modell einer Staatsorganisation taugt das aber herzlich wenig. Konsequentes Durchhalten schafft da eher Sicherheit, Vorhersehbarkeit und Vertrauen. Die Folgen einer nichtgenehmen Straßenbenennung sind zudem auch für außerst sensible Mitmenschen wie dich noch im erträglichen Rahmen. Jedenfalls habe ich deinen Protest bisher nicht öffentlich(!) vernehmen können.

          Volksabstimmungen sind in Sachsen-Anhalt nur nach Maßgabe der Art. 80, 81 der Verfassung und des Volksabstimmungsgesetzes möglich und zulässig. Die (Um-)Benennung von Straßen fällt jedoch nicht unter die zulässigen Abstimmungsgegenstände.

          Die Benennung von Straßen ist Angelegenheit der Kommune. Es steht dir frei, ein Beteiligungsverfahren entsprechend der §§ 26, 27 des Kommunalverfassungsgesetzes einzuleiten. Die 7500 Unterschriften hast du sicher schnell zusammen. Hierzu sei angemerkt, dass es erst kürzlich einen Bürgerentscheid gab, der vor allem (oder ausschließlich?) im Internet auf wenig Zustimmung stieß, obwohl damit der Bürgerwille im dafür vorgesehene Verfahren eingeholt und umgesetzt wurde. Weiterhin seien erwähnt: „Bud-Spencer-Tunnel“, „Boaty McBoatface“ oder auch die traurigen 16 Stunden Existenz von „Tay“.

          Sinnvoll wäre es natürlich, nicht für jede Benennung ein eigenes Verfahren mit jeweils 7500 einzuholenden Unterschriften zu starten, sondern eine Entscheidung herbeizuführen, die den Stadtrat verpflichtet, die Bewohner entscheiden zu lassen. Das wiederum ließe sich vermutlich nur über eine Änderung/Ergänzung des KVG erreichen. Das wiederum ist zulässiger Gegenstand einer „echten“ Volksabstimmung (z.B. Volksinitiative nach Art. 80), mit der die Befassung und im Ergebnis sogar der Erlass einen entsprechenden Gesetzes erreicht werden kann. Die dafür notwendigen 30.000 Unterschriften zu erhalten, ist schon etwas aufwändiger. Aber du hast ja alle Argumente auf deiner Seite. Es gibt sogar finanzielle Hilfen, die du beantragen kannst!

          Günstiger und schneller – sinnvoller – ist es aber, du akzeptierst die jahrzehntelange Praxis der repräsentativen Demokratie. Das haben schon Millionen vor dir geschafft.

  4. Übet sagt:

    Das finde ich ja toll dass ihr eine Straße nach einem Afrikaner in Halle benennen wollt! Endlich kommt einmal Bewegung in das Umbenennen von Straßen! Hoffentlich können die Afrikaner auch ein paar Hallenser, nachdem sie ihre Wege benennen können

    • 10010110 sagt:

      Frag mal in Namibia, Tansania und Togo nach, ob die gerne Straßen nach Deutschen benennen wollen.

    • Achso sagt:

      Kennst du ein paar Hallenser, die sich in Afrika Verdienste erworben haben? Dann kannst du ja Vorschläge machen.

  5. Man könnte damit endlich den Namen des Antisemiten Ernst Moritz Arndt aus dem Stadtplan werfen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Moritz_Arndt#Verh%C3%A4ltnis_zu_Frankreich_und_dem_Judentum

    • Beobachter sagt:

      Hier wäre es sogar passend, Amo zu nehmen, da er dann zwischen den anderen Philosophen im Paulusviertel wäre..

      Es betrifft ja nur 8 Wohnhäuser, dazu im Paulusviertel…

  6. Beobachter sagt:

    Schade nur, dass der Stadtrat entschieden hat, vorerst Frauen zu bevorzugen, weil sie deutlich unterrepräsentiert sind.

    • Hallenser sagt:

      Warum ist das schade?

      • Beobachter sagt:

        Dann wird es die nächsten hundert Jahre ausschließlich weibliche Namen geben, wenn man den Stadtratsbeschluss im Sinne der Mehrheit streng auslegen würde.

        • Hallenser sagt:

          Besteht denn die konkrete Gefahr, dass der Stadtratsbeschluss nach der von dir behaupteten „Strenge“ ausgelegt werden wird? Ich bin mir ziemlich sicher, dass dort „hundert Jahre“ nicht mit auch nur einer Silbe erwähnt werden. Kennst du den Inhalt des Beschlusses? Es sieht eher danach aus, als hättest du wieder mal mehr gefühlt als wirklich beobachtet.

          • Beobachter sagt:

            Ich saß in der entsprechenden Sitzung, wo eine Vertreterin vom RRG meinte, dass in Halle weniger weibliche Straßennahmen gäbe als Ottos und Wilhelms jeweils als Straßennamen verewigt wurden.

          • Hallenser sagt:

            Das mag sein. In der entsprechenden Sitzung war ganz sicher nicht davon die Rede, „die nächsten hundert Jahre ausschließlich weibliche Namen“ zu vergeben.

            Die Meinung einer „Vertreterin vom RRG“ (was auch immer damit gemeint sei) hat auch ganz sicher nicht die rechtsverbindliche Wirkung eines Stadtratsbeschlusses.

            Apropos: Du hast leider „vergessen“ zu beantworten, ob du den Beschluss inhaltlich kennst. Das wäre aber wesentliche Voraussetzung für die weitere Erörtertung deiner „Beobachtung“. Ohne Kenntnis des Beschlusses stocherst du weiter im Nebel.

        • Frau L. sagt:

          Und wenn schob, in der längeren und mittelfristigen Vergangenheit störte die starke Unterpräsenz von nach Frauen benannten Straßen kaum jemanden. Nur angenommen, das Verhältnis von weiblichen und männlichen Straßennamen würde sich umkehren, wäre das ausgleichende Gerechtigkeit.

          Ohnehin ist eine Benennung von Straßen nach Persönlichkeiten oder historischen Ereignissen meist subjektiv, weil politisch gefärbt, wie auch Diskussionen in diesem Forum immer wieder zeigen. Warum also nicht darauf verzichten?

  7. ???? sagt:

    Da „die Straße“ immer weiblich ist müsste SIE immer männliche Namen tragen,- nur so für die Gerechtigkeit. (Scherz)