Unbekannte sprühen Hakenkreuz auf Linke-Büro in Halle-Neustadt
Im Verlauf des Wochenendes wurde auf das Wahlkreisbüro des Landtagsabgeordneten und Stadtratsvorsitzenden Hendrik Lange (Die Linke) in Halle-Neustadt ein Farbanschlag verübt. Unbekannte Täter sprühten Hakenkreuze auf die Eingangstür.
Dazu erklärt Hendrik Lange: „Erneut wurde ein Wahlkreisbüro der LINKEN angegriffen. Doch das Kalkül der Täter wird nicht aufgehen. Auch durch einen solchen feigen Anschlag lasse ich mich nicht einschüchtern und werde mich auch weiterhin vor Ort und in der Stadt Halle für ein solidarisches Miteinander und antifaschistische Politik engagieren.“
„Feiger Anschlag“ sagt er. Da hat einer Farbe auf ein Gebäude gesprüht, es könnte sehr wohl auch ein Dummer-Junge-Streich sein, der einfach nur provozieren soll, und Herr Lange spricht von einem feigen Anschlag, als hätte sich ein Selbstmordattentäter vor seinem Büro in die Luft gesprengt.
Das ist feinster Aktionismus. Aber eins ist eben auch klar: das Hakenkreuz mit seiner in Deutschland verbundenen Symbolik, ist hier eben strengstens verboten. Die Linken haben schon immer gewusst, wie man solche Vorfälle besonders gut ausschlachten kann. Jetzt müssen sie nur noch ein paar Dumme finden, die drauf anspringen und ähnlich empört schauspielern.
feige – Adjektiv; vor jeder Gefahr, jedem Risiko ängstlich zurückschreckend, ohne Mut
Anders als z.B. bei auf Tiere schießenden Roma-Kindern, wo dank scharfsinniger Internetanalysen sofort klar war, wer was und vor allem warum (Zigeuner eben!) gemacht hat, ist hier der Täter unbekannt.
Wer sich dazu hinreißen lässt, seine politische Überzeugung bzw. die Ablehnung einer anderen politischen Überzeugung mit Hilfe von Lackfarbe und Hakenkreuz auszudrücken, aber nicht dazu schreibt/sagt, wer er ist, muss sich eben so bezeichnen lassen: feige.
Man stelle sich die umgekehrte Situation vor: Antifa-Symbolik (die schon deswegen viel „schlimmer“ ist, weil nicht verboten!) auf einem rechten Wahlkreisbüro. Da wäre der „feige Anschlag“ gar nicht zu diskutieren oder anzuzweifeln, weil Rechte schon immer wussten, wie man solche Vorfälle ausschlachtet.
Und schlimmer als ein Selbstmordattentat wäre es sowieso.
Die gleiche Kritik würde ich bei einer ebensolchen Erklärung eines rechten Politikers nach Aufsprühen linker Symbolik auf sein Parteibüro vorbringen.
Ja, genau! 😀
@ Ron: Das Augenmerk auf das Adjektiv gezogen und somit den Zusammenhang von der gesamten Aussage genommen.
Tausende „Anschläge“ erschüttern jedes Jahr Halle. Hausbesitzer wissen nicht mehr weiter! Ganze Hausfasaden werden regelmäßig durch Sprühfarbe zerstört!
Nur das Substantiv 😉
Hausfassaden werden dadurch selten zerstört, schon gar nicht in ihrer Gänze.
Der erste Kommentar von 10010110 bezieht sich eindeutig auf „feige“ (das Adjektiv). Bollwerks Ausführungen wollen den Vorfall ebenso verharmlosen, wie deine.
Es ist wohl unzweifelhaft ein politisches „Statement“ zu vermuten, wenn auf den Fassaden eines Politikers der Partei „Die Linke“ (oder irgendeines anderen) Hakenkreuze gesprüht werden.
Es könnte natürlich auch einer der vielen kriminellen Ausländer gewesen sein, die Neustadt zu einer „no go area“ machen, wie ja einige Realitätsverweigerer behaupten.
Da Frau Wagenknecht und Frau Petry letztens sehr dicht beieinander waren, bleiben uns quasi alle Möglichkeiten offen.
5 Minuten mit Aceton behandelt, und alles ist wieder blütenweiß.
Die Unterstellung, den Vorfall verharmlosen zu wollen, saugst du dir aus den Fingern? Mir ging es auch nicht um ein politisches Statement. Es ging mir nur darum zu zeigen, wie man, wenn man einzelne Wörter, aus der ursprünglichen Aussage „feiger Anschlag“, isoliert, den ursprünglichen Wert der Aussage verfälschen kann. Und damit hast du angefangen.
Lange wird wissen, was er sagt und wie er es sagt.