Weltwassertag: BUND fordert den Gewässerschutz voranzutreiben ̶ 95 Prozent der Gewässer in Sachen-Anhalt in schlechtem Zustand
Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Sachsen-Anhalt e. V. (BUND) fordert zum Weltwassertag am 22. März die Einhaltung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie sowie strengere Auflagen bei Schadstoffeinleitungen in Flüsse. Ein Fischsterben wie in der Oder sei auch in Sachsen-Anhalt zukünftig nicht auszuschließen.
„In Bode, Saale und Elbe darf es kein Massensterben wie in der Oder geben“, fordert Christian Kunz, Landesgeschäftsführer des BUND Sachsen-Anhalt. Er erklärt: „Hohe Temperaturen, Niedrigwasser, Pestizide, Nährstoffe und andere Schadstoffe begünstigen die sprunghafte Ausbreitung von Algen. Schädliche Einleitungen in regionale Gewässer durch die Industrie und die Landwirtschaft müssen drastisch eingeschränkt werden.” Gemeinsam mit dem Landesanglerverband Sachsen-Anhalt e. V. klagt der BUND Sachsen-Anhalt deshalb für den Schutz der Bode.
Am Beispiel der Bode werde ersichtlich, dass Behörden nicht konsequent genug handeln würden. Erst im September letzten Jahres hat das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt einer Verlängerung der Chlorid-Einleitung des Staßfurter Sodaherstellers Ciech von bis zu 1.800 Tonnen zugestimmt – das entspricht 3,6 Mio. 500-g-Paketen Salz. Täglich. Im vergangenen Sommer habe die Salzkonzentration im Fluss einen Spitzenwert von 7 g /l erreicht. Zum Vergleich: Damit der Zustand der Bode als „gut“ klassifiziert werden kann, darf der Jahresmittelwert 200 mg/l nicht überschreiten.* Der gefährliche Mix aus Hitze, Niedrigwasser und den extremen Salzkonzentrationen bedrohe die heimischen Flussbewohner.
Sieben Monate ist es her, als das Fischsterben in der Oder zeigte, wie leicht ein ganzer Fluss aus dem Gleichgewicht kommen kann. Auch die Gefahr für die Oder sei nicht gebannt. Bundesumweltministerin Steffi Lemke äußerte sich gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland besorgt, dass sich die Naturkatastrophe in der Oder in diesem Sommer wiederholen könnte.
Noch bis 2027 hat Sachsen-Anhalt Zeit, alle Seen, Flüsse und Bäche sowie das Grundwasser in einen guten Zustand zu bringen. Die ernüchternde Bilanz bisher ist, dass lediglich fünf Prozent der Gewässer diese Kriterien erfüllen. Deutschlandweit waren es zuletzt acht Prozent.*
Der BUND setzt sich maßgeblich für den Schutz und die Verbesserung der Gewässerqualität ein und mahnt seit Langem, die Wasserrahmenrichtlinie schneller und effektiver umzusetzen.
Hintergrund – zu hohen Salzkonzentration in Gewässern
Wird zu viel Salz in ein Gewässer eingeleitet, sterben als Erstes salzempfindliche Arten wie Eintags-, Stein-, und Köcherfliegen. Salzrobuste Tierarten, Algen und Wasserpflanzen vermehren sich hingegen sprunghaft. Dadurch gerät das gesamte Ökosystem aus dem Gleichgewicht. Die neue nährstoffreiche Umgebungen mit niedriger Sauerstoffkonzentration ist für viele heimische Unterwasserlebewesen eine Katastrophe: Schwämme, Moostierchen und Muscheln verschwinden bei hoher Salzbelastung vollständig und auch heimische Fischarten wie Bachforellen, Bachneunauge, Rotfeder und viele andere haben keine Chance zu überleben.
Weitere Informationen:
* Quelle: Umweltbundesamt, Berichtsportal WasserBLIcK; Bundesanstalt für Gewässerkunde 2021, Bewirtschaftungspläne für die Periode 2022 bis 2027:
Stellungnahme des BUND zum Stand der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie in Deutschland:
Spendenaufruf des BUND „Rettet die Bode“:
https://www.bund-sachsen-anhalt.com/spenden-mitglied-werden/unsere-spendenprojekte/rettet-die-bode/
Na solange die ganzen industriellen Einleiter so weitermachen… Gute Nacht.
Jüngstes gravierendes Beispiel war die Oder-Katastrophe, ausgelöst durch Schadstoffeinleitungen aus 4 polnischen Bergwerksbetrieben.
Die Klima-RAF hat offenbar die Zone vergessen, wo es keine Fische gab und auf jedem Gewässer der Schaum stand und ein giftiger Gestank in der Luft waberte. Jetzt passt alles und ist gut.
Mit „Zone“ ist sicher die pseudo-sozialistische DDR gemeint, die du offenbar nur aus Erzählungen kennst. Da gab es sogar sehr viel Fisch, oft mehr als Fleisch, insbesondere Rindfleich wurde zuvorderst exportiert. Zwar gab es an Wehren der Saale und Elbe oft Schaumkronen durch eingeleitete Abwässer, aber bei weitem nicht auf jedem Gewässer. Gerade ruhende Gewässer bilden selten Schaum. Der „Silbersee“ in Bitterfeld war sicher kein Badegewässer, aber hatte eben auch keinen Schaum.
Ähnliche Probleme gab es in der BRD und anderen Ländern Europas. Rate, wer dort (eher) dafür gesorgt hat, dass das besser wird und dafür auch damals schon durchaus auch als „Terroristen“ beschimpft wurde!
Es ist doch nicht richtig zu denken, nur weil es zu DDR -Zeiten viel dreckiger war, würde die Wassergüte jetzt ausreichen.Klar muss was getan werden. Es ist doch auch unser aller Wasser
😂😂😂 Dann solltest du dir mal die gemessenen Werte zu Gemüte führen. Es hält sich auch keiner davon ab, dir, etwa aus der Saale bei Bernburg in Höhe Latdorf, mal einen ordentlichen Schluck zu genehmigen. Salz braucht der Körper halt. Nichtswisser. Nur weil ich es nicht sehe ist es nicht da.
„Jetzt passt alles und ist gut.“
Schrieb der Internet-Experte…
Fakt ist: Die Gewässer sind in einem sehr schlechten Zustand. Die Grenzwerte sind viel zu lasch, werden zwar in Abständen kontrolliert, aber ändern tut sich wenig. Allein derSchadstoff- Eintrag durch die industrielle Landwirtschaft ist extrem hoch und müsste dringend -, auch was den CO2-Ausstoß betrifft, reduziert werden. Derzeit wird jede noch so kleine Verbesserung vor allen von der FDP bekämpft. Die nötigen und wirksamen Maßnahmen sind bekannt – am Beispiel Landwirtschaft müsste die Lobby- Macht des sogenannten Bauernverbandes verringert werden. Zur Sicherstellung der Lebensmittelversorgung taugt er ja offenbar sowieso nicht.
Infraleuna lässt grüßen. Gruselig die Überwachungswerte.
Der richtige Schritt zu Gunsten der eigenen Gesundheit, des Natur- und Tierschutzes, wäre sicherlich eine Steuererhöhung bei Fleisch und eine Steuerermässigung für Obst Gemüse etc. Damit ließen sich einige Probleme lösen. Auch die Qualität des Grundwassers würde verbessert.
Das die Klimaterroristen da noch nicht dahinter gekommen sind. Bevor wir alle verhungern oder den Hitzetod sterben, verdursten wir. Es wird Zeit, das sich auch auf den Flüssen festgeklebt wird. So geht das nicht weiter.