Wer auffällt, ist sicherer unterwegs: DEKRA Halle warnt vor erhöhter Unfallgefahr für Fußgänger in Herbst und Winter
Nebel, Regen, Dunkelheit – wer in Herbst und Winter sicher ans Ziel kommen will, muss darauf achten, im Straßenverkehr gut erkennbar zu sein, so die Sachverständigen von DEKRA. Werden die ‚Tage kürzer‘ und viele Wege bei Dämmerung und Dunkelheit zurückgelegt, steigt vor allem für Fußgänger die Gefahr, im Straßenverkehr übersehen zu werden.
„In der dunklen Jahreszeit gehen die Unfallzahlen bei Fußgängern stark in die Höhe, denn viele sind sich der Gefahren bei schlechten Sichtverhältnissen nicht bewusst“, warnt Steffen Hampel, DEKRA Niederlassungsleiter in Halle. „Mancher geht davon aus, wenn man die Scheinwerfer eines Autos sehe, werde man auch vom Fahrer gesehen. Doch das ist ein Irrtum, der tödlich enden kann.“
Selbst in gut beleuchteten Innerortsbereichen kann die Übersicht für Fahrerinnen und Fahrer erheblich eingeschränkt sein. Oft sorgen unterschiedlichste Lichtquellen und ein ständiger Wechsel von Hell und Dunkel für Irritationen. Hinzu kommt ein schlechteres Sehvermögen des Menschen bei Dunkelheit. Die Folge: Fußgänger werden leichter übersehen, vor allem, wenn sie dunkle, kontrastarme Kleidung tragen oder an schlecht ausgeleuchteten Stellen die Fahrbahn überqueren.
Abhilfe schafft alles, was auch aus etwas Entfernung auffällt: Helle, kontrastreiche Kleidung und retroreflektierende Elemente an Kleidung oder Taschen gelten als halbe Lebensversicherung. Helle, retroreflektierende Elemente an Schuhen sind besonders wirkungsvoll, denn sie fallen zusätzlich auf, wenn die Füße in Bewegung sind. Damit Schulanfänger sicher unterwegs sind, haben die DEKRA Niederlassungen in diesem Jahr wieder tausende signalrote Kinderkappen mit retroreflektierenden Elementen verteilt.
„Wählen Sie fürs Überqueren der Fahrbahn am besten Ampeln, Zebrastreifen oder Fußgängerfurten und nehmen den direkten Weg über die Straße, der schnell aus der Gefahrenzone führt“, empfiehlt der DEKRA Experte. Dagegen sind Stellen zu meiden, die schlecht einsehbar sind, wie etwa zwischen parkenden Autos oder anderen Sichthindernisse. Der Niederlassungsleiter: „Denken Sie als Erwachsene auch daran, dass Sie Kindern gegenüber eine Vorbildfunktion haben.“
Einmal möchte ich einen Verband oder ähnliches lesen, der an das Sichtfahrgebot für Autofahrer erinnert und nicht nur an schwächere Verkehrsteilnehmer appelliert.
Abhilfe würde auch schaffen, wenn sich Autofahrer an die StVO halten würden: Fahren auf Sicht.
Und wieder mal wird die Verantwortung den potentiellen Opfern auferlegt und die der potentiellen Täter relativiert. Die Gefahr geht vom Autoverkehr aus und ist keine unumstößliche Naturkonstante, sondern menschengemacht. An Autofahrer müsste appelliert werden, langsamer zu fahren, oder jede Autofahrt möglichst zu vermeiden.