„Alerta Antifacista“: Vermummte ziehen randalierend durch die Innenstadt von Halle – Protest gegen Polizeitaktik bei Corona-Demo

Am Dienstagabend sind mehrere Vermummte durch die Innenstadt von Halle (Saale) gezogen. Unter anderem wurden Mülltonnen umgeworfen und im Steinweg auf die Gleise der Straßenbahn gelegt und angezündet. Auch Böller wurden gezündet und Baustellenschildern umgestoßen. Zudem wurden Pflastersteine geworfen und Schaufensterscheiben beschädigt.

Die rund 30 Personen sind der Linken Szene zuzordnen. So riefen sie unter anderem „Alerte Alerta Antifacista“ und „Auf zu neuen Taten, das Vaterland verraten“.Die Polizei durchkämmte das Glauchaviertel und befragte Zeugen. Man habe aber niemanden mehr feststellen können, so eine Polizeisprecherin.

Bei Indymedia begründen Antifa-Gruppen die Aktion als Protest zu Vorfällen rund um die Corona-Demo am Montag. Die Polizei hatte unter anderem von Angriffen auf Pressevertreter, Flaschenwürfen aus swl Demozug und einem Hitlergruß berichtet.

„Am Markt haben sich geradezu Jagdszenen abgespielt, als der vorher schon flaschenwerfende Neonazimob an der Spitze des Demozuges die Bullen ohne großen Aufwand und angefeuert von Sven Liebich („Holt euch die Zecken!“) versprengten Gegendemostranten hinterherhetze“, heißt es in der Erklärung zur Demo.

„Ein besonders widerlicher Angriff auf Pressevertreter_innen und Demobeobachtende eireignete sich nahe des Franckeplatzes“, führen die linken Demonstranten aus. „Die Bullen schubsten zunächst die Presse und Beobachtenden zurück. Als die Kette wieder abzog wurden die Beobachtenden aus dem Demo heraus und von hinten attackiert. Man kann nur von Glück reden, dass niemand bei dem dauraffolgenden Angriff mit Bierflaschen samt minutenlanger Hetzjagd ernsthaft verletzt wurde, sondern es „nur“ bei oberflächlichen Verletzungen blieb.“

Auch dubisthalle.de kann eine seltsame Polizeitaktik bestätigen. So hatten Polizisten am Markt dazu aufgefordert, die Arbeit einzustellen und zu verschwinden. Man könne nämlich für die Sicherheit nicht garantieren.

„Wir können und wollen nicht stumm bleiben, wenn Genossen, Demobeobachtende und Journalist_innen angegriffen werden“, kündigen die Demonstranten bei Indymedia an. „Ein Angriff auf Einen von uns ist ein Angriff auf uns alle und unsere Gegenwehr ist notwendige Selbstverteidung.Die Bullen sind entweder nicht willig oder nicht fähig uns zu schützen.“

„Den Menschenfeiden in der „Bewegung Halle““ werden Man sich weiter „entgegenstellen und den Antisemitismus der den Überzeugungen der „Bewegung“ mit ihren Verschwörungsmythen innewohnt schonungslos aufdecken. Gleichzeitig zeigen wir uns solidarisch mit den Betroffenen dieser Pandemie und den Betroffenen der gruseligen Antworten der gruseligen Antworten dieser Regierung. Unsere Wut heute gilt aber vor allem den Angreifern und den Bullen, die diese Angriffe ermöglicht haben.“