10 Jahre Energiewald in Halle
Am Rand von Halle-Neustadt, entlang des Lüneburger Bogens, entstand vor genau zehn Jahren Halles erste Kurzumtriebsplantage. Auf einer 8.000 Quadratmeter großen Abrissfläche wurden die ersten 18.000 Balsampappel-Stecklinge gesetzt.
Die Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft (HWS), ein Unternehmen der Stadtwerke Halle, hatte damit den Startschuss für den bundesweit ersten innerstädtischen Energiewald gegeben. Die HWS bezeichnet es nun nach zehn Jahren als Erfolg. Denn mittlerweile konnten dank vier Ernten mehr als 22 Tonnen Holz zu Hackschnitzeln verarbeitet werden, welche dann als Brennstoff zur Energiegewinnung dienten. Im Vergleich zur ersten Ernte im Jahr 2010, bei der 2,68 Tonnen abgetragen wurden, waren es im vergangenen Jahr schon 10,1 Tonnen. Jetzt, nur ein Jahr nach der letzten Ernte, ragen die Balsampappeln schon wieder etwa zwei Meter in die Höhe.
Dass uns fossile Brennstoffe wie Kohle oder Erdgas nur begrenzt zur Verfügung stehen, ist überall bekannt. Deshalb haben wir in einem Pilotversuch im Jahr 2007 in Halle-Neustadt eine sogenannte Kurzumtriebsplantage errichtet. Kurzumtriebsplantagen bestehen aus schnellwachsenden Bäumen, die innerhalb weniger Jahre geerntet und zu Biomasse verarbeitet werden können. So kann Energie oder Wärme komplett regenerativ erzeugt werden. Zusätzlich begrünt die Plantage das Wohnumfeld in Halle-Neustadt. In unserer Kurzumtriebsplantage haben wir Pappeln angepflanzt. Denn diese sind nicht nur besonders robust, sondern versprechen außerdem einen reichen Ertrag an Biomasse in kürzester Zeit.
Die Kurzumtriebsplantage am Lüneburger Bogen wird seitdem erfolgreich betrieben. Alle zwei Jahre werden die Pappeln geerntet, d. h. kurz über dem Boden abgeschnitten. Das letzte Mal im Februar 2016. Die Pappeln treiben danach wieder neu aus.
(Foto: Stadtwerke)
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