100 Tage ICE-Strecke Halle-Erfurt: Bahn zufrieden

Die neue ICE-Trasse zwischen Halle/Leipzig und Erfurt ist nach Angaben der Deutschen Bahn ein voller Erfolg. Zu diesem Fazit kommt das Verkehrsunternehmen nach 100 tagen Betrieb.
So seien in den ersten beiden Monaten 750.000 Reisende in 3.500 ICE-Zügen über die Hochgeschwindigkeitsstrecke gefahren. Das ist ein Fahrgastplus auf der Verbindung zwischen den Städten von 35 Prozent. Besonders viele Pendler seien vom Auto auf die Bahn umgestiegen, hieß es. Immerhin hat sich die Reisezeit zwischen Halle und Erfurt um 45 Minuten auf eine halbe Stunde reduziert.
Der Verkehr auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke sei mit Inbetriebnahme stabil und zuverlässig angelaufen. „Das neue, innovative Zugsicherungssystem ETCS wurde erfolgreich eingeführt, die Sicherheitsmechanismen funktionieren verlässlich. Kleinere Kinderkrankheiten, die sich auf den Komfort auswirken, sind analysiert und werden bis Mitte des Jahres behoben“, erläutert Artur Stempel, Programmleiter für die Inbetriebnahme VDE 8.
Dafür würden auch die Pünktlichkeitswerte sprechen. Die ICE-Linie 50 weise eine durchschnittliche Pünktlichkeit von rund 87 Prozent aus. Die ICE-Linie 15 sei mit einer Pünktlichkeit von rund 90 Prozent robust angelaufen. Für den Fernverkehr gilt bei der Bahn die Zielmarke von 80 Prozent im Jahresdurchschnitt.
Die neue 123 Kilometer lange ICE-Trasse zwischen Halle und Erfurt verfügt über sechs Talbrücken. Die größte davon ist die Saale-Elster-Talbrücke zwischen Halle und Merseburg mit 8,5 Kilometern. Es ist die längste Eisenbahnbrücke Deutschlands. Lange wackelte der Termin wegen einer fehlenden Genehmigung des Eisenbahnbundesamtes. Die Strecke ermöglicht Geschwindigkeiten von 300 km/h und erforderte ein Investitionsvolumen über 2,7 Mrd. €, das durch Bund, EU und DB AG erbracht wurde.
Derweil wird mit Hochdruck an der Fertigstellung des Streckenabschnitts Nürnberg—Erfurt (VDE 8.1) gearbeitet, der im Dezember 2017 in Betrieb genommen werden soll. Zwischen Bad Staffelstein und Bamberg erfolgt beispielsweise die Einbindung der von Erfurt kommenden Neubaustrecke in die nach Nürnberg weiterführende Ausbaustrecke. Auf der Neubaustrecke im Thüringer Wald werden die letzten Gleise verlegt und fanden bereits die ersten Funkmessfahrten statt.
Wenn man jetzt noch Fahrräder im ICE mitnehmen könnte, wäre es noch besser.