135 neue Wohnungen am Sophienhafen: Gestaltungsbeirat beschäftigt sich mit Bebauungsplan
Am Sophienhafen in Halle (Saale) sollen weitere Wohnhäuser entstehen. Seit Jahren wird schon darüber diskutiert. Am Montag nun hatte der Gestaltungsbeirat die Pläne erneut auf der Tagesordnung, nachdem es schon vor sechs Jahren Thema war. Und auch wenn das Bauvorhaben selbst ruht, ist auf dem Gelände etwas passiert: alte Gebäude wurden abgerissen, der Boden wurde saniert.
Mit dem Thema Bebauungsdichte und Hochwasser hat sich der Beirat nicht befasst, denn das ist nicht seine Aufgabe. “Aber der Eigentümer wird da nicht investieren, wenn er niemanden hinbekommt”, sagte Susanne Warzeck, Präsidentin des Bunds deutscher Architekten und Mitglied im Gestaltungsbeirat der Stadt Halle (Saale). Doch auch zum neuen Entwurf hatte der Beirat einige Anmerkungen, nachdem bereits vor 6 Jahren erfolgte Hinweise aufgenommen worden sind. Unter anderem der Aufenthaltsqualität und den Freiflächen hat sich der Gestaltungsbeirat gewidmet. So regte dieser an, das Grüngebiet mit dem sogenannten Kotgraben mit einflechten. Denn so könne es einen positiven Mehrwert für das Wohngebiet bringen. Und auch das bestehende Lagerhaus direkt am Hafenbecken soll saniert werden. Hier sind gastronomische Nutzungen und Übernachtungsmöglichkeiten geplant.
Neben einer Tiefgarage sind zahlreiche oberirdische Stellplätze vorgesehen, wesentlich mehr, als nach Stellplatzsatzung gefordert. Der Gestaltungsbeirat hat angesengt, die Zahl der oberirdischen Stellplätze zu reduzieren. “Der ruhende Verkehr soll nicht so dominant werden”, sagte Susanne Warzeck. Einige Plätze könnten für Carsharing und Besucherparkplätze bereitgehalten werden, den Rest könnte man begrünen.
9 vier- bis sechsgeschossige Häuser sind vorgesehen. Insgesamt 135 Wohnungen sollen so geschaffen werden.
Wieder mal kein Wohnraum mit Sozialbindung?
Auch Nicht-Bürgergeldempfänger wohlen eine eigene Wohnung.
Dann trifft das nächste Hochwasser wenigstens keine Armen.
135 zusätzliche Wohneinheiten mildern die Wohnungsnot ein bisschen und machen günstige Plattenbauwohnungen frei, die für kleine Einkommensbezieher gebraucht werden.
Weil die Reichen, die sich dort zukünftig diese Wohnungen leisten können, derzeit noch in Plattenbauten hausen? Liest du deinen Schmarrn auch mal, bevor du ihn losschickst?
Schon mal was von Gentrifizierung gehört? Wahrscheinlich nicht. Kann man auch nicht erwarten wenn man(n) seine Bildung nur von Bild und DbH hat.
Da waren vorher keine Wohnungen.
Die Wohnungsnot hat sich aus dem gutmenschlichen, kurzsichtigen Handeln der Politiker ergeben.
Es gibt genug Vorschläge, wie die Wohnungsnot gelindert werden kann. Zeitnah und unbürokratisch!
Nicht durch Neubau.
Wusste man schon in der DDR.
Das werden keine schnöden Mietwohnungen ! Alles Eigentumswohnungen!
Nur Eigentum kann man (ver)mieten.
Für dich schon, im Südpark. Da passte hin!
Egal, wie viel oberirdische Parkplätze es am Ende sind, der Wendehammer wird gnadenlos zugeparkt sein.
Man vermisst jetzt aber doch mal eine Stellungnahme des Gestaltungsbeirates, warum so eine völlige andere Gestaltung mit einer ganzen Serie von Hochhäusern nun der Saline entspricht und warum wir das Ganze jetzt in ein Hochwasser- und Erholungsgebiet brauchen. Geplant waren dort eigentlich Einfamilienhäuser (zweigeschossig) und nur im vorderen Teil der Straße auch Drei- bis Viergeschosser. Zudem ist jetzt zu befürchten, dass die Stellplätze zwar weggelassen, die Parksituation dann aber katastrophal wird. Das die Bürger*innen zu dieser Veranstaltung nicht eingeladen wurden, obwohl die SPD dies im letzten Planungsausschuss ausdrücklich angeregt hat, lässt schon tief blicken, wie weit die Mitbestimmungsrechte in Halle gehen.
Auf der Saale werden schwimmende Parkdecks verankert. Neuheit in Europa! Und wenn dann ein PKW-Fahrer zB nach Magdeburg oder Hamburg will, kann er gleich losschippern.
Wo lebst du denn? Mitbestimmung? Wenn jeder dumm reinquatscht, kommt nichts dabei heraus.
Bei solchen Plänen handelt es sich wohl eher um einen VerUnstaltungs-Beirat. Das solche Dinge einfach durchgewunken werden, grenzt an Missachtung von Architektur und Stadtgestaltung. Ich finde es immer wieder Bemerkenswert, wie viel besser die Stadt Leipzig auf die Wohnqualität und städtischen Interessen achtet. Man fragt sich immer, warum die Stadt Halle so lieblos mit dem eigenen Stadtraum umgeht.
Was wurde denn „durchgewunken“?
Welche Gegenreden gab es denn genau? Ist ja schon komisch, dass FK Horn jetzt plötzlich einen Termin im Gestaltungsbeirat wahrnimmt, während die Bürger ja offenbar gar nicht gehört werden müssen?
Es wurde nichts durchgewunken. Bürger werden gehört, sind sogar in Form der Vertretung an Entscheidungen beteiligt.
Du weißt einfach nur wieder nicht, um welches Gremium es hier geht, welche Aufgabe es hat und welche Kompetenzen.
Auch der Termin fand nicht „plötzlich“ statt. Du bist vielleicht immer wieder überrascht, aber du bist eben auch ungebildet und (nicht zuletzt deswegen) überhaupt nicht wichtig.
Flüchtlinge, 2015.
Ich finde es schon erstaunlich, dass die Bebauungshöhe nichts mit der Aufenthaltsqualität zu tun haben soll. Wer möchte sich schon gern längere Zeit zwischen 4 – 6geschossigen Hochhäusern aufhalten? Die ursprünglichen Planungen sahen für dieses Gebiet eine spiegelbildliche Bebauung zum Sophienhafen Nord vor, also zumindestens im hinteren Bereich EFH mit zwei Geschossen. Warum gerade im Überschwemmungsgebiet die Bebauung verdichtet werden soll bleibt ein Rätsel. Die Verkehrsanbindung über die Hafenstraße ist schon jetzt auch ohne das Wohngebiet eine Katastrophe. Und das sich der Gestaltungsbeirat Gedanken über die Rentabilität des Vorhabens macht scheint mir auch nicht zu seinen Aufgaben zu gehören.
Grün verschwindet, die Bebauung ist zu dicht mit zu vielen Stellplätzen für Autos (Bebauungsplan im Jahr 2023!). Dass in diesem sensiblen Gebiet überhaupt gebaut werden soll und darf ist absolut unverständlich. Man könnte mitlerweile wissen, dass wir jeden Meter unversiegelte Fläche, noch dazu im Hochwassereinzugsgebiet zum leben brauchen.
Auf dem zukünftigen Bebauungsgebiet gab es nie Grün. Dort waren alte Lagerhallen und Garagen.
Hazel,
kommen Sie „Bürger für Halle“ doch nicht mit Fakten. 🙂
„die Bebauung ist zu dicht mit zu vielen Stellplätzen für Autos“
Bürger für Halle,
ob die Zahl der Stellplätze so in Ordnung ist, entscheiden der Bauherr und die Bauordnung. Sie haben da nichts zu melden. Zum Glück haben Personen wie Sie wenig Einfluss, denn sonst müssten die Menschen, wenn es nach Ihnen ginge, in irgendwelchen Lehmhütten leben.
Die Dächer werden mit Moos bepflanzt. Also entspann dich.
Parallel dazu schichtet die Stadt Meter für Meter auf dem Festplatz wieder auf, dabei sollte dort Retentionsraum geschaffen werden. Da agiert die Stadt vollständig Hochwasserdement – dabei sollte man die gesamte Fläche abgraben, um den Altstadtbereich wenigstens etwas zu schützen. Was da gerade an Erdreich liegt und vermutlich soll sogar noch die Fläche versiegelt werden soll, ist einfach nicht zu begreifen. Also vollständige Fehlanzeige beim vernünftigen Hochwasserschutz in Halle, ähnlich wie beim Mühlgraben mit der Flaniermeile – stattdessen noch kräftige Verdichtung weit unter HQ 100 auf der Saline. Traurig, traurig.
Warum wohnt man auch nahe am Wasser. Schlaue Menschen tun das nicht.
Gibt eben nicht nur schlaue Menschen auf der Welt. Beim nächsten Hochwasser werden die sich aber ärgern. Habe 2013 selber das Hochwasser live miterlebt in der Hafenstraße und mich gewundert, dass kurz darauf schon die ersten Immobilienhaie trotzdem in Neubauten und Sanierungen in unmittelbarer Wassernähe investiert haben.
Weil unsere Schwachsinnsrepublik dann sofort wieder Fluthilfegelder für die ach so armen Geschädigten raushaut, denn sowas wie ne Überschwemmung im Überschwemmungsgebiet war ja auf keinen Fall zu erwarten. Das wird alles exakt so antizipiert und ist bereits eingepreist.
Um das Abwasser rein zupumpen
Hochwasserschutz…PAH! Interessiert doch keinen in Halle. Wenn es dann soweit ist wussten es wieder alle besser und der Bund soll dann mal wieder Steuergeld für die geschädigten locker machen. So wie immer in dieser Bananenrepublik.
IG Hochwasserschutz,
Euch Hochwasserschutzleute ist Hochwasser eigentlich egal, Ihr wollt eher nicht, dass in Halle neue Bausubstanz entsteht. Über dem Deckmantel des Hochwasserschutzes wird versucht, aus Halle ein Museum zu machen, damit sich die älteren Herrschaften nicht Veränderungen befassen müssen.
So ist es.
Um mich zu entscheiden fehlen mit die schönen Bilder wie es zukunftig aussehen soll. Mit viel, viel, viel grün und mit vielen, vielen, vielen Menschen die dort verweilen. Und wo nicht ein Auto oder gar eine Straße zu sehen ist.
Und Geld fehlt dir auch, oder?
Sagi, blauen Pillen?
Du immer mit deinen blöden Fragen .
Es ist viel viel grün auf dem Bild.
Und es ist kein Autofacho weit und breit zu sehen!
Nur für die Schönen und Reichen sind diese Wohnungen gedacht.