Zerbröselt der gesellschaftliche Zusammenhalt in Deutschland? Neues Forschungsinstitut an der Uni Halle
Wie lässt sich der soziale Zusammenhalt der Bevölkerung messen, wovon hängt dieser ab? Und: Kann man das Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen stärken? Mit diesen Fragen befasst sich das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ). Am Montag, 8. November, ab 18 Uhr stellt sich das Teilinstitut Halle, das an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) angesiedelt ist, erstmals der Öffentlichkeit vor. Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann nimmt an der Veranstaltung teil. Sie findet in der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina statt und wird per Livestream übertragen.
„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir ein Jahr nach dem Start des Instituts jetzt die Möglichkeit haben, das Forschungsinstitut Halle der Öffentlichkeit in Präsenz vorzustellen“, sagt der Soziologe Prof. Dr. Reinhold Sackmann von der MLU, Sprecher des FGZ-Teilinstituts in Halle. Das FGZ ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Institut, das in zehn verschiedenen Bundesländern angesiedelt ist und die regionale Vielfalt gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland in den Blick nimmt. Unter Leitung der MLU ist in diesem Rahmen im Februar 2021 zum Beispiel eine deutschlandweite Regionalbefragung gestartet, die den Zusammenhalt in der Bevölkerung untersucht. Während der Veranstaltung wird Reinhold Sackmann einen ersten Einblick in die Ergebnisse der Umfrage geben.
Den Festvortrag unter dem Titel „Gleichwertigkeit und Zusammenhalt“ hält die Soziologin Prof. Dr. Claudia Neu. Neu ist Professorin für Soziologie ländlicher Räume an den Universitäten in Göttingen und Kassel. Sie forscht zu Themen wie demografischer Wandel, Zivilgesellschaft und Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen. Nach dem Vortrag geben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des FGZ Halle einen Einblick in laufende Projekte und Forschungsarbeiten.
Die Teilnehmerzahl vor Ort ist begrenzt, es wird aber einen Livestream geben unter:
https://www.youtube.com/channel/UCPaF0ET8dhU8_pd0IBChliw
Veranstaltung: „Zerbröselt der gesellschaftliche Zusammenhalt in Deutschland?“ – Eröffnungsveranstaltung des FGZ-Teilinstituts Halle
Montag, 8. November 2021, 18 Uhr
Festsaal der Leopoldina
Jägerberg 1
06108 Halle (Saale)
Wer einen Indikator, der anzeigt wie es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland bestellt ist, haben will, der soll sich einfach mal das Verhalten im und um den Strassenverkehr anschauen. Ich glaube, das vermittelt zuverlässig eine intiutive Ahnung vom Zustand des gesellschaftlichen Zusammenhalts.
„grob geschätzt“ „glaube“ „intuitiv“ „Ahnung“
„zuverlässig“
Damit haben wir das wohl abgehakt. Wieder ein Forschungsinstitut gespart.
Da ist was dran. Oder der Umgang mit Angestellten in Gastro und Einzelhandel, sowie Dienstleistungsberufen – da ist es oftmals schon fast Gulag-Niveau und der Kunde ist entweder einer der Wachmannschaften oder Vorarbeiter bezogen auf das Auftreten und Verhalten. Wenn wir schon so weit sind, dass das Gesocks der Gesellschaft auf Rettungskräfte und Feuerwehrleute einprügelt, dann sehe ich schwarz für diese Gesellschaft. Leider trauen sich nicht Viele sich zur Wehr zu setzen, weil man dadurch meist mehr zu verlieren hat wie der Aggressor. Es müsste juristisch Einiges nachgebessert werden, z.B. Das ein Opfer nicht zum Täter wird, weil es sich wehrt oder andere verteidigt.
Klares Ja! Und der Staat hat daran mit seiner laxen Handhabung in Sachen „Rote Linien“/Grenzsetzungen und dem Durchsetzen eigener Regeln und Normen, einen nicht unwesentlichen Anteil. Das Ganze wirkt wie eine undisziplinierte Sportmannschaft, wo jeder sein eigenes Ego auslebt und wo dann alle das Große Staunen bekommen, ups, wir sind abgestiegen. Wie konnte Das nur passieren?
Wenn man sich aus allen Kulturen der Welt die Aussteiger einlädt , dann hat man 100 % Zusammenhalt in der Bevölkerung u. eine natürliches gewachsenes Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen allen !
Es kann nicht sein, was nicht sein darf… 😉
Na ja. Das hieße ja, daß allein die Gesellschaft und das in ihr Leben müssen dafür verantwortlich sind, daß es kein Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den Menschen gibt. Ich glaube nicht, daß Aussteiger besonders sozialverträgliche Menschen sind. Die leben meistens doch nur unter sich und sind gegenüber denen, die nicht zu ihnen gehören auch nicht besonders wohlwollend eingestellt, oder?
Keine Angst, du musst nirgends hin. Du darfst bleiben. 😉
Was heißt denn gesellschaftlicher Zusammenhalt überhaupt ganz konkret? Die Gesellschaft als Ganzes ist doch ultrakomplex und total unübersichtlich. Da kann unmöglich jeder jeden kennen und sich mit ihm verbunden fühlen.
Da hast du einen interessanten Punkt angesprochen: die allgemeine Tendenz zur fortschreitenden Globalisierung und Individualisierung und damit einhergehenden schleichenden Auflösung staatlicher und gemeinschaftlicher Strukturen selbst führen zu einer Gesellschaft, die immer weniger Zusammengehörigkeitsgefühl hat. Man muss sich nur mal das Kunstkonstrukt „Europäische Union“ und die Niederlassungsfreiheit anschauen. Ganze rumänische Dorfgemeinschaften sind in reichere Länder der EU abgewandert, haben in der alten Heimat gesellschaftliche Löcher hinterlassen und sind in der neuen nur unter sich und werden von der Mehrheitsgesellschaft nicht akzeptiert. Grenzen, die früher mal eine Gemeinschaft definiert haben, verschwimmen immer mehr, jeder kann auch dank zunehmender Digitalisierung jederzeit und überall alles haben, was er/sie will und niemand ist mehr auf jemand anderen angewiesen. Die Folge ist, dass es keine Gemeinsamkeiten mehr gibt, und somit schwindet auch der gesellschaftliche Kitt, der früher zwangsläufig vorhanden war.
Eine Gesellschaft, die aktiv an ihrer eigenen Abschaffung arbeitet, kann natürlich auch keinen Zusammenhalt haben.
„die allgemeine Tendenz zur fortschreitenden Globalisierung und Individualisierung…“
Die Individualisierung wird doch schon länger zurückgedreht. Gleichschritt wird zunehmend gefordert und gelebt, egal wo man hinschaut.
Wo nichts ist kann nichts mehr zerbröseln, jeder gegen jeden im Geld und Machtkampf.
Ein uneiniges und in Teilen dummes Volk regiert sich besser !!
ich begrüße eine solche untersuchung, wenn es denn nicht nur eine alibi-EU- oder sonstwie geförderte beschäftigungsarbeit ist, sondern ernsthaft , ehrlich und so komplex, wie fas thema es auch verlangt.
denn , wenn ich lese, daß die dame für den ländlichen raum spezialisiert ist, dann wäre das eine einseitige beurteilung.
zumal wohl , WENN überhaupt, dann eher noch im ländlichen raum ein zusammenhalt im vergleich zum städtischen raum. denn im ländlichen hat man weniger die ghetto- bzw blasenbildung, wie sie überhaupt in der stadt erst möglich wird.
eine solche untersuchung kann nur interdisziplinär gut werden, denn heute ist sowohl wohnungs- als auch bildungspolitik eng miteinander verquickt und verantwortlich für die ghettobildung der bildungs-/status-/wohnungblasen. hinzu kommt die mediale macht: eine gruppendynamik, die sich verselbständigt und ideen oder personen in kürzester zeit medial ächten oder pushen kann, unabhängig vom wahrheitsgehalt, wert und wichtigkeit.
… haben die vielleicht auch das Kommentar-Troll-Unwesen auf DubistHalle.de untersucht? Ja? Dann sehe ich schwarz für das Zusammenhaltsranking: Halle ganz hinten!
„Kann man das Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen stärken?“
Als ob man daran ernsthaft interessiert wäre. „Teile und herrsche“ ist weiterhin Motto, egal wie blumig die Sonntagsreden auch sein mögen.
Der gesellschaftliche Zusammenhalt zerbröselt nicht erst, er ist längst in viele tausend Teile zerbröselt, hat das immer noch keiner gemerkt?
Kann man sich für die Veranstaltung anmelden? Ich finde auf Leopoldina und Institutsseite dazu nichts.
Seit wann lässt man das Fußvolk in diese heiligen Hallen?
Wer sagt denn, dass ich Fußvolk bin?
Bist du etwa der Kaiser von China?
Ja
Kann nicht sein, das bin ich ja schon
warum nicht ? Wenn man sich ein wenig Abseits von Fußballstadien, Shopping Malls und Säuferzonen in der Innenstadt orientiert wird einem bewusst, was noch alles möglich ist, wenn man denn nur möchte.
Ach, du warst auch am Einheitsfeiertag in der Pauluskirche anwesend?
Nicht nur das, ich habe dazu eingeladen.
Bist du etwa auch der Kaiser von China? Dann gibt es hier schon mindestens 3 davon, alle Achtung…
Ehrlich?
Wir brauchen dafür ein neues Forschungsinstitut???
Ich weiß auch so, warum der gesellschaftliche Zusammenhalt in Deutschland bröckelt: weil einige Spinner sich auf Kosten der Allgemeinheit bereichern und sinnlose „Forschungsinstitute“ mit bullshit Jobs gründen, die alle hoch vom Steuerzahler alimentiert werden.
Geht was Nützliches arbeiten ihr irgendwas*iologen.
Da muss doch nicht geforscht werden. Jeder der mit offenen Augen durch Deutschland geht,sieht das der gesellschaftliche Zusammenhalt zerbröselt.
Das was jeder auch so schon intuitiv erkennt, aber wofür er/sie noch keine passenden Worte gefunden hat, wird eben nochmal wissenschaftlich aufbereitet bzw. schön ausformuliert. Allerdings ist auch die Frage aufgrund welcher Erfahrungen und medialer Quellen man sich sein eigenes Urteil bildet. Wer täglich die populistische Einzelfallberichterstattung von bild online liest, wird sicherlich die Welt mit anderen Augen sehen, als jemand der weniger reißerische Medien konsumiert.
Daß das Forschungsprojekt trotzdem eine überraschende der eigenen durchschnittlichen Ottonormalalltagserfahrung völlig zuwiederlaufende Erkenntnis hervorbringen wird, wage ich allerdings zu bezweifeln.