212 Arbeitslose mehr in Halle als vor einem Jahr
Die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt ist im August 2024 gesunken. Es waren 84.900 Arbeitslose gemeldet, 800 weniger als im Vormonat (-1 Prozentpunkt). In den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren 5.800 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert, knapp 300 mehr als im August 2023. Vor einem Jahr zählten die Arbeitsagenturen im Land 84.600 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag in diesem Berichtsmonat bei 7,7 Prozent. Das entsprach dem Wert vom August 2023. In Halle (Saale) waren 11.842 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 143 weniger als im Juli, aber 212 mehr als im August des vergangenen Jahres. Mit 9,1% liegt die Quote über der des Landes.
Mehr Langzeitarbeitslose als voriges Jahr Im Berichtsmonat waren rund 32.400 Frauen und Männer länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren rund 100 mehr als im Juli und 700 mehr als im August 2023. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt aktuell in Sachsen-Anhalt 38,1 Prozent, im August 2023 waren es 37,4 Prozent.
Jugendarbeitslosigkeit steigt Im August waren 9.200 junge Erwachsene arbeitslos gemeldet. Das waren 200 mehr als im vergangenen Monat und 300 mehr zum August 2023. Die Arbeitslosenquote der unter 25jährigen betrug im Berichtsmonat 9,2 Prozent. Das war ein Anstieg um 0,2 Prozentpunkte zum Juli. Fast 1.300 Jugendliche meldeten sich nach Ausbildung und Studium arbeitslos. In Ausbildung und Studium meldeten sich im August rund 900 junge Erwachsene ab, dieser Trend wird sich fortsetzen.
„Im August ist die Zahl der Arbeitslosen entgegen dem Trend der letzten Jahre gesunken. Institutionell und saisonal bedingt steigt die Arbeitslosigkeit typischerweise im Juli und August. Dies ist dieses Jahr nicht der Fall. Das liegt am frühen Ferienende in Sachsen-Anhalt. Dagegen liegt die gestiegene Jugendarbeitslosigkeit im Trend. Die ist in der Zeit nach Schule und Ausbildung üblich. Sorge bereitet die aktuelle wirtschaftliche Lage. Die schwächelnde Konjunktur macht sich mit einem stetigen Rückgang an Arbeitsstellen und dem steigenden Anteil an Langzeitarbeitslosen bemerkbar. Das sind alles Indikatoren für eine fehlende Aufnahmefähigkeit des Marktes. Der langfristige Bedarf an Arbeitskräften ist trotz der eingetrübten konjunkturellen Lage hoch und die Unternehmen versuchen ihre Mannschaft auch in dieser Zeit zusammen zu halten. Ihnen ist bewusst, dass in vielen Branchen das verfügbare Fachkräfteangebot schon allein Demografie bedingt jedes Jahr kleiner wird. So haben die gut qualifizierten Jugendlichen Chancen eine Beschäftigung nach dem Sommer zu finden. Besonders wichtig ist aber, dass die Jugendlichen ohne Schul- oder Berufsabschluss nicht den Anschluss am Arbeitsmarkt verlieren. Das können wir uns volkswirtschaftlich nicht leisten und wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, um für diese jungen Menschen die Chancen am Arbeitsmarkt zu erhöhen. Es sind noch 2.900 Ausbildungsstellen unbesetzt und die Arbeitsagenturen und Jobcenter haben viele Fördermöglichkeiten, um den Jugendlichen zu helfen“, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Markus Behrens.
„Nach den Sommerferien ist die Einstellungsbereitschaft der Firmen leicht gestiegen. Das bildet der leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit ab. Der Arbeitsmarkt ist auch im August von Fachkräftebedarfen der Unternehmen geprägt, gut qualifizierte Arbeitsuchende können davon profitieren. Für eine Trendwende am Arbeitsmarkt ist die Konjunktur aber weiterhin zu schwach. Besonders für geringqualifizierte Menschen setzten wir weiter auf Investition in individuelle Betreuung, Vermittlung und Qualifizierung, damit sich die Arbeitslosigkeit nicht verfestigt“, so Simone Meißner, Chefin der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Süd.
Einstellungen und Entlassungen Insgesamt meldeten sich 4.700 Menschen im August aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren 900 weniger als im Vormonat und 200 weniger als im August 2023. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen von den wirtschaftlichen Dienstleistungen (700), gefolgt vom Handel/ Instandhaltung/Reparatur von Kfz (600), dem Gesundheits- und Sozialwesen, dem verarbeitenden Gewerbe sowie der Arbeitnehmerüberlassung (jeweils 500). Rund 4.300 arbeitslose Frauen und Männer fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren 100 mehr als im Vormonat und 300 mehr als vor einem Jahr.
Weniger neue Stellenmeldungen als im Vormonat Die Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat 3.100 neue Stellen, das waren 300 weniger als im Juli 2024 und 700 weniger als im August 2023. Rund 16 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus dem Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, 17 Prozent aus den freiberuflichen wissenschaftlich/technischen Dienstleistungen, 12 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe und 1 Prozent aus dem Handel/Instandhaltung/ Reparatur von Kfz.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sinkt Stand Juni 2024 waren laut Hochrechnung in Sachsen-Anhalt 793.200 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Zum Mai 2024 sank die Anzahl um 2.800 Beschäftigte. Zum Vorjahresmonat waren es 5.900 weniger als im Juni 2024.
Kurzarbeit: Anzeigen und realisierte Kurzarbeit Die Arbeitsagenturen registrierten im August 40 Anzeigen für 750 Beschäftigte. Im Juli waren es 30 Anzeigen für 700 Beschäftigte. Besonders betroffen waren im Berichtsmonat der Maschinenbau mit 5 Anzeigen für 400 Beschäftigte und die Herstellung von Metallerzeugnissen mit 6 Anzeigen für über 100 Beschäftigten. Betrachtet man die tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so waren nach ersten Hochrechnungen im Mai 2024 insgesamt 3.300 Beschäftigte in 130 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit im März 0,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Sachsen-Anhalt von Kurzarbeit betroffen.
Unterbeschäftigung geht zurück In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im August 2024 bei 112.100. Das waren 900 weniger als im Vormonat und 2.500 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 9,9 Prozent. Damit lag die Unterbeschäftigungsquote 0,1 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vormonats.
Grundsicherung – weniger erwerbsfähige Leistungsberechtigte Die Jobcenter in Sachsen-Anhalt betreuten im Berichtsmonat insgesamt rund 126.300 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren 1.300 weniger als im Vormonat und 2.500 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt kamen 14.000 erwerbsfähige Personen aus der Ukraine, 300 Personen mehr als vor einem Jahr.
Ausbildungsmarkt Von Oktober 2023 bis August 2024 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern über 8.900 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Von ihnen hatten im August 1.300 junge Menschen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden. Gleichzeitig waren 11.300 Ausbildungsstellen gemeldet, 600 weniger als vor einem Jahr. 2.900 Ausbildungsstellen waren im August noch unbesetzt.
Bei diesem Thema sollte man mal nach Polen schauen, das Land ist momentan wirtschaftlich sehr erfolgreich, während Deutschlands Wirtschaft schrumpft.
In Polen gibt es bei Arbeitslosigkeit 1 Jahr lang Arbeitslosengeld, danach noch 1 Jahr Arbeitslosenhilfe. Wer dann keinen Job gefunden hat, bekommt schlicht und ergreifend gar nichts mehr. Jugendarbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit sind überhaupt kein Thema, weil es dort so etwas auf Grund der besseren Bedingungen nicht gibt.
Ich hoffe, dass in Sachen Arbeitslosigkeit Polen bald ein Vorbild für Deutschland und Sachsen-Anhalt sein wird.
…und der „Wunderwaffe“ Minijob 👉ALG I, ALG II, Sozialhilfe mit Gutscheinen (z.B. für Möbel, Bekleidung)
Gab’s früher in Deutschland auch mal lang lang ist es her nur das die Endstufe Sozialhilfe war worauf sich so einige ausruhten.
Weil die alle Bürgergeld bekommen. Bei uns im Eingang wohnen junge Leute ca 25.Jeder ein Auto ( nicht alt) jeden Tag zu Hause. Seit die hier wohnen. Wird Zeit das die nächste Regierung das alles rückgängig macht.Ohne Arbeit kein Geld.
„Ohne Arbeit kein Geld.“
Da bin ich ganz Ihrer Meinung!