Die Schwemme als Europäisches Leuchtturmprojekt: 2,4 Millionen Euro für ein Lehmbau-Kompetenzzentrum

Vor genau einem Jahrzehnt wurde die ehemalige und seit vielen Jahren leerstehende Pelikan-Brauerei in Halle (Saale), besser bekannt als die „Schwemme“, durch ein verheerendes Feuer stark beschädigt. Seitdem engagiert sich der Verein Schwemme e.V. mit beeindruckender Ausdauer und ehrenamtlicher Tatkraft für den Wiederaufbau des historischen Gebäudes – Schritt für Schritt, mit viel Herzblut, Zeit und Energie. Am Donnerstag erhielt das Projekt nun offiziellen Rückenwind: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff überreichte einen Fördermittelbescheid für das neue Verbundvorhaben „LEHM-BAU-KULTUR“.
Das Projekt entsteht in Kooperation mit dem Zentrum für Sozialforschung Halle (ZSH) und sieht vor, in der einstigen Brauerei ein Kompetenzzentrum für Lehmbau zu etablieren. Möglich wird dies durch Fördermittel in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für einen gerechten Übergang (Just Transition Fund – JTF). Damit wird nicht nur das Gebäude aufgewertet, sondern auch ein innovativer Beitrag zur nachhaltigen Baukultur geleistet.

Bürgerengagement trifft europäische Zukunftsvision
„Das ist ein Kapitel mit großer Zukunft“, betonte Stephan Schirrmeister, Vorstand des Schwemme e.V., bei der Übergabe des Förderbescheids. Seine Kollegin Johanna Voll sprach von einem ganz besonderen Moment für den Verein. „Wir haben ein Jahr darauf hingearbeitet, und es steckt schon jetzt unglaublich viel Eigenleistung und Engagement im Projekt.“ Der Verein zählt inzwischen rund 40 Mitglieder, die das Vorhaben mit viel persönlichem Einsatz tragen. „Die Motivation ist da, es ist ganz viel Energie bei uns“, so Voll. Mit der neuen finanziellen Unterstützung könne man das Projekt nun auf ein professionelleres Niveau heben.
Auch Halles Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt zeigte sich begeistert. Persönlich verbindet ihn eine besondere Erinnerung mit der Schwemme: „Ich habe hier im Keller meinen 40. Geburtstag gefeiert – mit 80 Gästen, die Hälfte davon aus dem Ausland. Alle waren begeistert, viele kannten so ein Kleinod gar nicht.“ Die Lage direkt an der Schwemmsaale, einem Nebenarm der Saale, eröffnet zudem ungewohnte Perspektiven – mit dem Schlauchboot lasse sich das Areal sogar vom Wasser aus erkunden.
Europäisches Leuchtturmprojekt – Besuch aus Brüssel möglich
Die Bedeutung der Schwemme reicht mittlerweile weit über Halle hinaus. Ministerpräsident Haseloff verwies darauf, dass das Projekt das erste in Sachsen-Anhalt sei, das im Rahmen der EU-Initiative „Neues Europäisches Bauhaus“ mit einem konkreten Bauanteil realisiert werde. Und vielleicht bekommt die Schwemme bald noch prominenteren Besuch: Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, könnte im Herbst nach Halle kommen, um sich vor Ort ein Bild zu machen. „Wir versuchen, sie auch nach Halle zu holen“, so Haseloff.
Zum Abschluss des Tages erhielten sowohl Ministerpräsident Haseloff als auch Oberbürgermeister Vogt ein kleines, aber symbolträchtiges Geschenk: Zwei Flaschen selbstgebrautes Schwemme-Bier – ein Produkt, das wie das gesamte Projekt für Leidenschaft, Tradition und Aufbruch zugleich steht.

Irrsinn.
und noch ein Photo mit dem netten Herrn Vogt. Auch hier, absahnen von anderen.
@Siegfried…, meinst du durch Geier wäre das besser gewesen? Es sind doch „nur „ Steuergelder. Entschieden wurde es doch sowieso schon vorher.
Ihr seid großartig! Gemeinsam, mit viel Engagement entsteht aus Altem Neues.
Die Welt neu denken steht in alter Bauhaus-Tradition. Die Initiative „Neues Europäisches Bauhaus“ macht Mut und Lust auf neues Bauen. Ein Bauen, das erhält und nicht zerstört. Ein Bauen, das verbindet und nicht ausgrenzt.
Weiter so!!! Dafür gebe ich gerne meine Steuergelder!
Das hättest du gerne. Wist ja nicht mal Vorband von Heino.
Warum bist du so neidisch auf die Fotos?
Kannst du nicht gönnen? Das wäre auch Demokratie 😃
Mimimi. Wäre Geier besser? Der hat den Antrag auch nicht gestellt. Klimaschutz war/ist dem egal.
@hgp, stell DICH doch zur nächsten OB-Wahl . Aber verlieren könnt ihr ja nicht! DANN kommt immer nur MIMIMI ! Statt immer nur fordern, vielleicht selber etwas beitragen.
Das ist endlich was sinnvolles, Erhalt des letzten Wahrzeichen der Altstadt von Halle Saale.
Danke an alle Freiwilligen die das ermöglichen.
Na ja, es sind eher die Steuerzahler, die das Vorhaben zwangsweise ermöglichen müssen, ob sie wollen oder nicht.
Und alte Bruchbuden als sogenannte „Wahrzeichen“ gibt es in Halle mehr als genug.
Für dich sind ja sogar die „Franckeschen Stiftungen“ Bruchbuden.
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Und was ist beispielsweise mit der Frauenkirche? Und anderen historischen Kulturdenkmälern in Dresden?
Wie „arm“ muss man sein, wenn man solche Werte nicht mehr sieht und nur noch „Geldscheine“ vor sich sieht und Vermögen vor Augen hat.