270 Wohnungen in Halle im vergangenen Jahr gebaut – IG Bau vermisst ausreichend Sozialwohnungen
Vom Eigenheim bis zum Mehrfamilienhaus: In Halle (Saale) wurden im vergangenen Jahr 270 neue Wohnungen gebaut. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) unter Berufung auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes mit. Danach flossen in den Neubau Investitionen in Höhe von rund 255 Millionen Euro. „Zusätzliche Wohnungen sind ein wichtiger Beitrag gegen steigende Mieten. Wichtig ist dabei das bezahlbare Segment. Und es kommt vor allem darauf an, dass im sozialen Wohnungsbau noch mehr getan wird“, sagt Kerstin Fischer.
Die Bezirksvorsitzende der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd sieht insbesondere die Politik in der Pflicht. Der Wohnungsbau in der Region könne nur dann Power zeigen, wenn in Berlin und Magdeburg die richtigen Weichen gestellt würden. „Die Bundesregierung hat 400.000 neue Wohnungen pro Jahr versprochen. Ein Viertel davon sollen Sozialwohnungen sein. Von diesem Ziel ist die Ampel-Koalition noch weit entfernt. Hier ist aber auch die Landespolitik gefordert“, so Fischer. Im vergangenen Jahr sind laut Statistik bundesweit lediglich 293.400 neue Wohnungen entstanden – 4,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Zudem erschweren knappe Baumaterialien, steigende Energiepreise, Inflation und steigende Bauzinsen derzeit den Neubau, so die Gewerkschaft. Hinzu kämen ein hoher Fachkräftebedarf und unzureichende staatliche Förderungen.
Um vor allem „den lahmenden Bau von Sozialwohnungen voranzubringen“, schlägt die IG BAU ein „Sonderpaket sozialer Wohnungsbau“ vor. Die Mehrwertsteuer auf Sozialwohnungen solle von 19 auf sieben Prozent abgesenkt werden. Der Bau einer staatlich geförderten Wohnung würde nach Angaben der Gewerkschaft so um zehn Prozent günstiger. „Außerdem müssen Bund und Länder dringend das Baurecht vereinfachen. Es wird höchste Zeit, dass Genehmigungsverfahren schlanker und schneller werden. Zwischen Bauantrag und Baubeginn geht oft wertvolle Zeit verloren“, betont Fischer.
Die IG BAU-Bezirksvorsitzende verweist auf eine enorme Chance, um zusätzlichen Wohnraum zu gewinnen: den Umbau bereits bestehender Gebäude. „In Halle schlummert ein großes Potential in der Umnutzung von Altbauten. So lassen sich bei vielen Wohngebäuden, Büro-, Geschäfts- und Parkhäusern Dachetagen aufstocken. Dazu kommt – durch mehr Homeoffice – der Umbau von Büros zu Wohnungen.“ Gerade auch mit Blick auf den steigenden Wohnraumbedarf für die Menschen, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet sind, müssten alle Möglichkeiten genutzt werden.
An die Adresse der heimischen Baubranche macht die Gewerkschafterin deutlich: „Viele Firmen suchen dringend Fachkräfte, um die Aufträge bewältigen zu können. Aber qualifizierte Maurer und Zimmerleute gewinnt nur, wer anständige Löhne zahlt und gute Arbeitsbedingungen bietet.“ Baubeschäftigte sollten sich nicht unter Wert verkaufen und auf einer tariflichen Bezahlung bestehen. Genug zu tun gebe es allemal, so Fischer.
In Neustadt gibt es reichlich Leerstand, es braucht nicht mehr Sozialwohnungen in Halle, sondern mehr gut bezahlte Jobs.
270 neue Wohnungen mit Investitionen in Höhe von 255 Mio €? Also knapp eine Million pro Wohnung? Das macht doch keinen Sinn…sind das Äpfel und Birnen?
Das sind nicht Äpfel und Birnen.
Da haste recht! Wie geht das denn ? Alles Luxuswohnungen mit goldenen Wasserhähnen, oder was ?
Büros in Wohnungen zu verwandeln ist grundsätzlich keine schlechte Idee, ob das mit dem Home-Office und den Ukrainern so bleibt, ist allerdings fraglich. Hinzu kommt die Miethöhe, da Geschäftsräume meist teurer sind als Wohnraum.
Und dann die aus den Sozialwohnungen schmeißen, deren Einkommen mittlerweile keinen Grund mehr dafür hergibt.
Und nicht nach 10-20 Jahren umwidmen !
Du hast keine Ahnung. Das wär ja nicht schlimm. Aber warum zur Hölle schwatzt du dann zu allem so viel Unsinn??
270 Wohnungen in einem Jahr? Da hat man aber langsam gebaut. In Neustadt werden Herr die oberen Stockwerke zurück gebaut. Haben wir jetzt genug Wohnungen? Ihr wisst das doch selber nicht
reagierst du eigentlich, wenn man auf dein Spam-Kommentare antwortet?